Hat jemand die analyse von APOTHEKE VITA NOVA von Josef Reding

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Textanalyse zu Josef Redings „Aoptheke Vita Nova“

In der Kurzgeschichte „Apotheke Vita Nova“ von Josef Reding geht es um einen ehemaligen Häftling, der nach einem gescheiterten Selbstmordversuch ein neues Leben anfängt. Josef Reding wurde am 20. März 1929 in Castrop-Rauxel geboren. Er lebt und arbeitet in Dortmund (Nordrhein-Westfalen). Der Sohn eines Filmvorführers wurde als 16-jähriger zur deutschen Wehrmacht eingezogen. Er studierte später Psychologie, Kunstgeschichte, Anglistik und Germanistik in Münster und in den USA.

Der ehemalige Häftling Munnicher findet sich nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis nicht mehr im Leben zurecht und beschließt daher, sich durch Trinken von Pflanzenschutzgift das Leben zu nehmen. In der kleinen, abgelegenen Apotheke händigt ihm der einarmige Apotheker auch tatsächlich das angebliche Gift aus. Zuhause nimmt er die Flüssigkeit ein, bemerkt jedoch keinerlei Wirkung. Deshalb kehrt er am darauffolgenden Tag in die Apotheke zurück, um sich zu beschweren. Es stellt sich heraus, dass der alte Apotheker Munnichers Vorhaben durchschaut und ihm aus diesem Grund kein Gift, sondern Gurgellösung verkauft hat. Offenbar ist Munnicher nicht der erste Kunde dieser Art für den Alten. Er rät ihm, eine andere Apotheke aufzusuchen, sollte er sich weiterhin das Leben nehmen wollen und gibt ihm das am Vortag bezahlte Geld zurück.

Im ersten Abschnitt (Z. 1-10) wird die Person Munnicher vorgestellt. Außerdem wird angedeutet, dass er die Absicht hat, sich umzubringen. Der zweite Abschnitt (Z. 11-19) erzählt von Munnichers Aussehen und auch ein wenig über seine Vergangenheit, z.B. dass er drei Jahre im Gefängnis war. Während er in der Apotheke darauf wartet, dass der Apotheker ihm das Gift aushändigt, tritt ein Mädchen auf (vierter Abschnitt, Z. 20-44). Durch sie wird vor allem die Hoffnungslosigkeit Munnichers deutlich, der glaubt, in der Gesellschaft sei kein Platz mehr für ihn. Die Geschichte geht mit steigender Spannung auf ihren Höhepunkt zu. Der nächste Abschnitt (Z. 45-53) beschreibt den Selbstmordversuch Munnichers. An dieser Stelle tritt der Höhepunkt der Geschichte ein. Im letzten Abschnitt (Z. 54-72) wird, nachdem der Selbstmordversuch fehlgeschlagen ist, der Plan des Apothekers aufgedeckt, der Munnicher durchschaut und ihm ein neues Leben geschenkt hat. Neuer Lebenswille entflammt in Munnicher. Hier ist auch der Wendepunkt der Geschichte: Munnichers Todeswunsch geht in neuen Lebenswillen über, was daran zu erkennen ist, dass er noch ein Päckchen Hustenbonbons kauft.

Es handelt sich bei dem Text um eine Kurzgeschichte, was man am unvermittelten Einsatz der Handlung und dem offenen Schluss bemerkt: Die Handlung setzt ein, als Munnicher in der Apotheke steht, um Gift zu kaufen. Über seine Vorgeschichte erfährt der Leser nur wenig. Auch wie es nach dem gescheiterten Selbstmordversuch weitergeht, bleibt ungewiss. Weitere Merkmale der Kurzgeschichte sind die Beschreibung eines schicksalhaften Ereignisses aus dem Leben einer Person (geplanter Selbstmord) und der Wendepunkt (Z. 71/72, Munnicher will weiterleben). Die Kurzgeschichte Vita Nova ist in der personalen Erzählhaltung geschrieben und wird aus der Sicht Munnichers erzählt. Der Leser kann direkt an den Gedanken und Gefühlen der Person teilhaben.