Glücklich leben mit einem Zwangserkrankten?

3 Antworten

Mit dieser Einstellung, die er einer Frau gegenüber hat, die mal länger als ein Jahr verpartnert war, steht er sich selbst im Weg. Ob diese Therapie diesen Schalter in seinem Kopf wirklich umgelegt hat, kann dir keiner garantieren.

Erwachsene Menschen haben nun mal eine Vergangenheit. Was ist mit Männern und Frauen, deren langjähriger Partner verstorben sind? Sollen die ihre Erinnerungen aus ihrem Herz reißen, nur damit ein neuer Mensch in ihrem Leben sich nicht davon gestört oder gar bedroht sieht oder fühlt?

Ich sehe da persönlich nicht viel Potenzial bei euch, wenn ich ehrlich bin. Fakt ist nämlich, dass die meisten Menschen mit Depressionen auch nach weitestgehend erfolgreichen Therapien ihre Flashbacks haben, wenn sie mit Situationen konfrontiert werden, die sie getriggert haben. Die Phasen dauern dann zwar nicht mehr so lange wie früher, aber sie können doch immer wieder auftreten.

Willst du dich dann immer wieder für dein früheres Leben entschuldigen oder immer überlegen müssen, was du sagst?

Dieser Mann scheint sehr unsicher zu sein und gewisse Grundzüge bleiben allen Menschen erhalten. Du tust vielleicht besser daran, dich anderweitig umzutun. Vielleicht auch mal im realen Leben und nicht über irgendwelche Internet-oder Handyseiten.

Es ist fatal, einem Menschen seine Vergangenheit vorzuwerfen und daraus schwerwiegende Konflikte zu basteln. Du kannst deine Vergangenheit nicht ändern. Gerade das mit den Urlaubszielen finde ich schrecklich, da merkt man, dass einfach was mit ihm nicht stimmt. Er könnte dies jederzeit ausweiten auf Restaurants oder gar Speisen, die du mal mit deinem Ex gekocht und gegessen hast, dass er diese nie wieder mit dir zusammen kochen und essen wird.

Das ist tatsächlich krank. Ich denke nicht, dass es in Zukunft besser wird, wenn er das so stark thematisiert hat. Diese Gedanken sind nicht auslöschbar!

Du hast nur eine Jugend und jedem ist die Lebenszeit abgemessen. Verschwende sie nicht.

leticia96 
Fragesteller
 14.01.2024, 17:22

Deine Worte sind so wahr. Vermutlich habe ich schon zwei Jahre damit verschwendet. Mein Herz hängt an ihm, ich wollte ihm so sehr zeigen, dass er kein Ersatzspieler für mich ist. Tatsächlich gingen die Fragen weiter, wie von dir vermutet. Kleidung, Kissen, Kosenamen für den Partner, die Art und Weise wie ich küsse/ tanze - alles wurde hinterfragt und vorgeworfen. Ich habe ihm damals eine befreundete Therapeutin vermittelt, da mir das ganze auch krankhaft vorkam und ich auch seine schönen Seiten kannte. Nach der Diagnose hatte ich das Gefühl, der Ursprung allen Übels war die Krankheit und ich dürfte das umgekehrt nicht zum Vorwurf machen, weil er ja nichts dafür konnte.. Wenn die Emotionen nur nicht wären. Rational betrachtet sehe ich das auch alles ganz klar…

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Seit einem Jahr stelle ich mir morgens bis abends die Frage, wie die Zukunft mit diesem Mann sein und werden kann? Können wir überhaupt noch glücklich werden?

Ich würde den Kerl abschreiben und mich anderen möglichen Partnern zuwenden. Das hat nichts mit den Dämonen usw. usw. zu tun, sondern damit, dass er sich die gegenüber einfach wie der letzte Idiot verhalten hat.

Er will keine Frau, die aus einer langen Beziehung kommt und quält dich mit Fragen: Sein Problem, nicht deines.

Man kann nicht alles auf eine Zwangserkrankung schieben, in meinen Augen. Wenn es die denn wirklich geben sollte und was auch immer der Auslöser davon war.

leticia96 
Fragesteller
 14.01.2024, 17:28

Vielen Dank für die Worte. Das baut mich gerade sehr auf. Ich hatte immer das Gefühl auf die Diagnose vertrauen zu müssen und ihm persönlich keine Schuld für die Eskapaden geben zu dürfen. Mir fällt es aber gleichzeitig auch total schwer einzuschätzen, wo fängt die Krankheit an, wo hört sie auf. Was ist vielleicht auch einfach sein Charakter?

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