Gibt es irgendwann genügend Antibiotika?
Hallo!
Eine Frage, die mich schon seit längerer Zeit verfolgt...
Bakterien weltweit entwickeln ja nach einiger Zeit eine gewisse Resistenz gegen ein Antibiotika.
Danach muss man ja vor allem in Krankenhäusern oder bei Menschen mit multiresistenten Keimen andere, bzw. stärkere Antibiotika nehmen.
Nun meine Frage: Wenn man ein Antibiotika weltweit lange nicht mehr verabreicht, müsste ja die Resistenz der Erreger gegen das Medikament fallen, weil es evolutionär wenig Nutzen hat, nutzlose Eigenschaften weiterzuvererben (bzw. Haben Keime ohne dieses Gen keinen Nachteil) Ansonsten müssten Menschen ja noch Kiemen haben.
Wenn die Menschheit also genug verschiedene Antibiotika entwickelt, könnte man die ja quasi im Wochentakt wie im Uhrzeigersinn wechseln.
Oder anders gefragt: Irgendwann müsste doch das stinknormale Penicillin (wenn es keine darauf aufbauenden Medikamente gibt und man Penicillin längere Zeit nicht verwendet) wieder wirksam werden.
Hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. Ist an meiner Idee was dran?
LG
3 Antworten
Das ist richtig Penicillin wird jetzt schon sehr wenig verwendet weshalb es auch gut als sogenanntes „Reserve Antibiotikum“ eingesetzt werden kann. Ein Reserve Antibiotikum wird immer nur dann eingesetzt wenn die „normalen“ Antibiotika nicht mehr helfen. Deshalb gibt es für „stärkere“ Antibiotika auch strenge Auflagen wann man sie nur verwenden darf. Außerdem haben die Wissenschaftler eine neue Möglichkeit entdeckt ohne Antibiotikum Bakterien zu „besiegen“. Bei diesem Verfahren schluckt der Patient keine Tabletten mehr sondern es werden ihm sogenannte Phagen verabreicht. Phagen sind natürliche „Killer“ der Bakterien und existieren schon genauso lange wie sie. Aber Phagen entwickeln sich schneller weiter als Bakterien weshalb sie den Bakterien immer einen „schritt“ voraus sind. Allerdings ist diese Methode noch nicht zugelassen, dennoch hat sie den ersten Menschen die sich mit Multiresistenten Bakterien angesteckt haben und bei denen auch keine Reserve Antibiotika geholfen haben schon das Leben gerettet.
Es wird später nur noch in ausnahmefällen Antibiotika resistente Keime geben.
Denn es gibt noch eine geheimwaffe, wo die Forschung im moment viel Geld investiert.
Bakteriophagen als Antibiotika alternative!
siehe Video:
Es entsteht kein Nachteil an einer Resistenz an sich, also kein Grund, sie evolutionär zu verlieren. Wenn eine Resistenz einen Aufwand erfordert, dann wäre das ein Nachteil.
Wenn es genug Antibiotika gibt, kann man einige als Reserve verwenden, die dann gegen multiresistente Bakterien im Notfall genutzt werden können.
Wie du sagst, müsste es auch keine darauf aufbauenden Medikamente geben. Also vielleicht auch keine anderen Medikamente mit derselben Wirkungsweise o. Ä. Aber keine Ahnung, wie das so ist.