Gibt es in Latein Regelmäßigkeiten in den Unregelmäßigen Wortstämmen von Konsonantischen Substantiven?

1 Antwort

Du mußt verstehen, daß ein Wort einen Stamm hat (und der endet auf einen Konso­nan­ten, weil wir von der konsonantischen Deklination reden). Alle Formen des Wortes werden gebildet, indem man die Kasusendung an den Stamm hängt. Für alle Kasus außer Nom/Voc Sg lautet die Endung mit einem Vokal an, und es gibt kein Problem.

Die Endung für den Nom/Voc Sg kann Null sein, dann gibt es auch kein Problem (das ist besonders so bei den Neutra so, aber auch bei Maskulina auf -or wie labor, labor-‍is). Ähnlich ist es auch bei den Feminina auf -o, da endet der Stamm auf -n-, aber aus irgendeinem Grund fällt das im Nom Sg weg: actio, action-‍is.

In den meisten anderen Fällen ist die Endung für den Nominativ -s, und das gibt dann wirklich ein Problem, weil dann oft Laute zusam­men­stoßen, die nicht zusammen­stoßen wol­len, und das Wort daher umgebaut wer­den muß. Insbesondere verschwin­det ein -t- oder -d- vor -s, daher lautet der Nominativ **salut-‍s→​salus, im Genitiv ist der Stamm und damit auch das -t- in voller Pracht zu sehen, salut-‍is. Anderes Beispiel **part-‍s→​pars, part-is.

Außerdem wird G vor S zu C angepaßt, und für die Kombination CS schreibt man grund­­sätzlich X. Also **duc-‍s→dux, duc-‍is oder **reg-‍s→**rec-‍s→rex, reg-‍is. Bei nox sehen wir beide beschriebene Regeln, denn der Stamm ist noct- und für den Nomi­nativ kriegen wir dann **noct-s→**noc-s→nox.

Andere Lautgesetze gelten wie üblich. Das betrifft vor allem den Rhotazismus (ein -s- wird zwischen zwei Vokalen zu -r-) in Wörtern wie corpus, **corposis→​​corporis, und Vo­kale können sich milde ändern (nomen, nominis mit Schwächung e→i), selten sogar ganz ausfallen (z.B. pater, patris unter Ver­lust des e).

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik