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Es gibt ein Aufnahme Ritual im Buddhismus, die sogenannte Zufluchtnahme. Dabei wird in Anwesenheit des spirituellen Meisters eine Formel gesprochen, die auf Deutsch etwa wie folgt zu übersetzen ist:

Ich nehme Zuflucht
Zum Buddha
Zum Dharma
& zur Sangha
Bis ich den Zustand der Erleuchtung erlange.
Möge ich doch Freigebigkeit & andere heilsame Handlungen Buddhaschaft erlangen,
um allen empfinden Wesen von Nutzen zu sein.

Die drei am Anfang der Bekenntnisformel aufgezählten Punkte (Buddha, Dharma & Sangha) werden die Drei Juwelen genannt. Wie die Formel schon sagt, ist die volle Hinwendung zu ihnen grundlegend, um sich im buddhistischen Sinne verwirklichen zu können. Ihre Bedeutung ist wie folgt zu erklären:

- Zum Buddha: Damit ist nicht unbedingt die Person wurde gemeint, also der indische Prinz Siddhartha Gautama. Höchstens bezieht sich das Wort Buddha auf die Lehre von Siddhartha Gautama. Aber alles in allem ist damit das innere Potenzial eines jeden Menschen gemeint. Nach buddhistischer Vorstellung ist nämlich eigentlich jeder Mensch schon ein Buddha, also ein Erwachter (vom Sanskritwort "budh" für wach). Nur leben die allermeisten Menschen in einer Verblendung & können diesen inneren Buddha daher nicht verwirklichen. Es gilt also, sich zu seiner wahren Natur zu bekennen, so wie sie von buddhistischer Seite gesehen wird.

- Zum Dharma: Dieser Begriff wird auch im Hinduismus verwendet. Er meint zwei verschiedene Dinge. Zum einen die philosophische Betrachtungsweise der Welt. Zum anderen die Lebensweise, welche mit der Realität dieser Weltsicht am besten konform geht. Kurz gesagt die Sittenregeln. 

- Zur Sangha: Allgemein gesagt meint Sangha die buddhistische Gemeinschaft. Das genaue Verständnis lässt sich in drei Arten unterteilen:

1. Die edle Sangha: Damit sind alle Buddhas gemeint, welche sich als erwacht verwirklicht haben.

2. Die Sangha als buddhistische Klostergemeinschaft

3. Die Sangha als Gemeinschaft aller Buddhismus Praktizierenden

Allerdings kommt der Zufluchtnahme nicht die gleiche Bedeutung zu, wie der Taufe im Christentum oder der Beschneidung im Islam. Denn die Zufluchtnahme ist kein spiritueller Akt, sondern eher formell & symbolhaft.

Neben der Zufluchtnahme, welche auf den Buddha selber zurückgeht, sind Aufnahmezermonien wenig strikt vorgegeben. Sie variieren auch von Konfession zu Konfession sowie von Gemeinschaft zu Gemeinschaft sehr stark.