Gibt es eine Vorteilsregelung beim VAR?

3 Antworten

Die Vorteilsbestimmung sagt, dass der Schiedsrichter das Spiel nicht unterbrechen soll, wenn der Vorteil für die Mannschaft, zu deren Lasten die Regel übertreten wurde, größer ist als der zu erwartende Vorteil aus einer Unterbrechung (also Spielstrafe Frei- oder Strafstoß und ggf. persönliche Strafe).

Wenn ein Schiedsrichter eine Regelübertretung gar nicht wahrgenommen hat, kann er zwangsläufig auch nicht auf Vorteil entscheiden. Hier müsste, wenn denn ein Eingriffsgrund für den VAR vorliegt, dieser von sich aus einen Hinweis an den SR geben.

Aber: Hat die Mannschaft, zu deren Lasten die Regel übertreten wurde, ein Tor erzielt, so ist das der denkbar größte Vorteil, der eintreten kann - und das ist auch im Sinne der Regeln und des Fußballs; es wäre abwegig, das Tor abzuerkennen, nur um einen Strafstoß zu verhängen, von dem unklar ist, ob der auch verwandelt werden würde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Vorteilsregelung verfolgt einen sinnvollen Zweck: dass kein Angreifer durch einen Pfiff plötzlich gestoppt wird und kein Tor mehr erzielt werden kann, wenn die Chance dazu gewesen wäre.

Der Schiri darf sich dann erst einschalten, wenn klar ist, dass auch nach einem begangenen Foul die Chance auf ein Tor nicht mehr besteht.

Von daher gibt er selbstverständlich eher das Tor, als den Elfmeter.

Das Tor zählt natürlich.

Woher ich das weiß:Hobby – seit ca. 10 Jahren als Schiedsrichter in Wien aktiv