Gefühl, das eigene Leben nicht im Griff zu haben?
Ich habe 2021 mein Abitur absolviert (war bereits 20) und danach eine Art Orientierungsstudium angefangen, dieses aber wieder abgebrochen, weil es nicht wirklich gepasst hat.
Weil ich noch bei meinen Eltern wohne und schnellstmöglich finanziell unabhängiger werden wollte, habe ich mich daraufhin zunächst auf Ausbildungen der verschiedensten Berufe fokussiert (Praktika usw). Die Suche nach dem richtigen hat allerdings so lange gedauert, dass die meisten Fristen schließlich vorbei waren. So habe ich im Oktober 2022 spontan ein neues Studium begonnen. An sich finde ich es in Ordnung und das Studentenleben macht mir viel Spaß, gäbe es da nicht den Druck, irgendwann auch mal auszuziehen.
Mittlerweile bin ich nebenbei wieder auf Ausbildungssuche. Schließlich habe ich einen Beruf gefunden, der mich (soweit ich das schon beurteilen kann) begeistert, wie nichts zuvor. Und zwar Bühnenmaler(in). Mal wieder kommt ein Problem hinzu: Für diesen Beruf gibt es nur wenig Ausbildungsplätze und ich konnte mich gerade mal bei EINER Stelle bewerben, welche wenigstens einigermaßen in der Nähe liegt. Wie gut meine Chancen stehen, überhaupt zu einem Gespräch eingeladen zu werden, weiß ich nicht, aber es wäre momentan mein größter Wunsch. Zum einen, weil ich mir den Beruf für mich bisher unglaublich gut vorstellen kann, zum anderen, weil ich dringend finanziell unabhängiger werden MUSS und WILL, mit meinen mittlerweile 22 Jahren.
Immer noch derart auf meine Eltern angewiesen zu sein ist mir peinlich, tut mir ihnen gegenüber leid und macht mir zudem große Sorgen. Mein Vater verdient das meiste Geld. Er geht in ca 5 Jahren in Rente und bis dahin sollte sich was bei mir getan haben... Hinzu kommt noch, dass meine Freunde/Bekannte scheinbar alle ihren Weg gehen und am mir vorbeiziehen. Das fühlt sich nicht so toll an. Ich komme mir ein wenig wie eine Versagerin vor, die nicht wirklich lebensfähig ist.
Keine Sorge, ich erwarte keinerlei Mitleid. Mir ist klar, dass eigentlich nur ich etwas am meiner Situation ändern kann. Die Frage ist nur, wie? Vllt waren schon einige in dieser/einer ähnlichen Lage und können mir einen Rat geben.
3 Antworten
statt sinnlos irgendwas zu studieren, hättest du dir einfach eine ausbildung gesucht.bewerbungen hätten geholfen und wie ein kalender zur fristwahrung funktioniert, solltest sogar du schon gelernt haben.
wenn du nix weiter zu tun hast, dann brich dieses sinnlose studium ab und such dir endlich arbeit und hör auf deinen eltern weiter sinnfrei auf der tasche zu liegen.
Du solltest die Zeit mal nutzen und dich wirklich umfangreich damit auseinandersetzen was du möchtest UND was du bereit bist dafür zu geben.
Bei so speziellen Ausbildungen, die es nicht 0815-mäßig überall gibt, ist es eben so, dass man in der Ausbildung und auch später im Job örtlich flexibel sein muss. Bist du das nicht, kannst du den Job schon fast wieder vergessen. Denn es gibt nur wenig Stellen und auch nur in manchen Orten.
Wenn du da offen mit deinen Eltern reden würdest, sie überzeugst dass du es dir dieses mal gut überlegt und gut informiert hast, dann würden sie dich da doch sicher auch unterstützen, wenn sie das bisher auch getan haben.
Zudem könntest du, wenn du eh nicht vor hast das Studium abzuschließen, auch direkt einen Job suchen und Geld verdienen und sparen, damit du damit beispielsweise die Wohnung in der Ausbildung zahlen kannst.
Von daher schaue dir den Job nun mal wirklich aktiv an, mache ggf. ein Praktikum dort und prüfe, ob das wirklich deine Wahl ist. Wenn ja, dann achte falls es mit der einen Bewerbung nichts wird dieses Mal auf die Fristen und bewerbe dich für nächstes Jahr und zwar an mehr Standorten. Die Zeit bis dahin nutzt du, um Geld dafür zu verdienen. Denn dein Kindergeld läuft sowieso noch in der Ausbildung aus mit 25, kümmere dich jetzt darum die Lücke zu schließen und Verantwortung für deine Finanzen zu übernehmen. Informiere dich zudem, welche Vorleistungen sich da bei Bewerbungen gut machen oder was es sonst noch drum rum evtl. an ähnlichen Jobs gibt, ob davon auch was passen könnte.
Denn nichts wäre ärgerlicher, als wenn du dann wieder nach ein paar Wochen in der Ausbildung merkst, dass es doch nicht wie erhofft ist.
Setzte dich irgendwo fest und ziehe das dann durch. Mal aus Interesse: Was genau studierst du denn aktuell? Und was hattest du davor ausprobiert und abgebrochen?
Für diesen Beruf gibt es nur wenig Ausbildungsplätze und ich konnte mich gerade mal bei EINER Stelle bewerben, welche wenigstens einigermaßen in der Nähe liegt.
Du hättest dich auch bei mehreren bewerben können... dann musst du halt umziehen. Ist nicht leicht aber haben schon andere vor dir geschafft.
Die Frage ist nur, wie?
Such dir einen Job, geh arbeiten und zieh aus. Das machen auch andere. Die Sache ist vermutlich eher dasselbe Problem das auch ich habe, nämlich ein 'nicht (wirklich) wollen' anstelle eines 'nicht können'.