Führerschein in italien ohne Probleme?

3 Antworten

Nach Artikel 12 der 3. EU- Führerscheinrichtlinie kommt es nicht darauf an, wo eine Person gemeldet ist. Sie muß vielmehr in diesem Staat aufgrund persönlicher oder beruflicher Bindungen an mindestens 185 Tagen im Kalenderjahr wohnen (nicht in allen EU- Staaten gibt es ein Melderecht).

Zweck dieser Regelung ist, dass der Fahrerlaubnisbewerber dort ausgebildet und geprüft wird und somit die Teilnahme am Straßenverkehr vorbereitet werden soll, wo er den Mittelpunkt seiner Lebensverhältnisse (z.B. Familie und Arbeitsstelle) hat und auch als Fahranfänger hauptsächlich fährt. Damit wird ausgeschlossen, die Ausbildung und/oder Prüfung außerhalb des Wohnsitzstaates zu absolvieren und sich dort die Fahrerlaubnis erteilen zu lassen.

Außerdem soll die Regelung verhindern, dass eine Person in mehreren Mitgliedstaaten eine Fahrerlaubnis erwirbt und im Falle der Entziehung des einen Rechts auf die andere zurückgreift.

Quelle: amtl. Begründung aus VkBl.1998, 1065)

Es reicht also nicht, dich bloß umzumelden. Du musst deinen Lebensmittelpunkt nach Italien verlegen (d.h. persönliche oder berufliche Bindung an Italien: Familie mitnehmen, Arbeitsstelle wechseln) und mindestens 185 Tage ohne Unterbrechungen dort wohnen.


Denexus 
Fragesteller
 01.02.2017, 13:43

Ich bedanke mich für eure Unterstützung hätte nämlich ohne richtig nachzudenken beinah Fehler gemacht 

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Um den Führerschein dort machen zu können (damit der also akzeptiert wird), musst Du in Italien Deinen Lebensmittelpunkt haben. Du musst Dich also die überwiegende Zeit des Jahres an einem italienischen Wohnsitz aufhalten.

Hallo,

grundsätzlich ist eine Fahrerlaubnis aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat unter Beachtung einiger Voraussetzungen - z. B. des Mindestalters - bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit auch in Deutschland gültig.

Aber verstehe ich es richtig - es geht nur darum, dass der Führerschein in Italien günstiger ist?

Mag sein, er ist aber sicher nicht so viel günstiger, als dass sich das vom Aufwand und den zusätzlichen Kosten wirklich lohnt.

Du müsstest dann nämlich in Italien deinen (ordentlichen) Wohnsitz haben und

  • dich entweder hier abmelden, in Italien anmelden und danach wieder dort ab- und hier anmelden. Ob das so einfach geht, weiß ich nicht.
  • Oder du musst zusätzlich zum deutschen einen italienischen Wohnsitz haben und dort für mindestens 185 Tage wohnen.

https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/LA/gueltigkeit-auslaendischer-fahrerlaubnisse-in-deutschland.html?nn=12830

Das mit den 185 Tagen gilt in Deutschland für Fahrerlaubniserwerber. Das dürfte aber in Italien wenn überhaupt nur unwesentlich anders sein.

Selbst wenn es (theoretisch) geht, macht es aber alles keinen wirklichen Sinn. Ist nur ein riesiger Aufwand und am Ende hast du dann 50 oder 100 Euro gespart.

Um es ganz genau zu erfahren musst du also nicht hier in Deutschland die Behörden befragen, sondern die in Italien, ob und unter welchen genauen Voraussetzungen du dort die Fahrerlaubnis erwerben kannst.

Wenn es dort geht und es sich rein rechnerisch lohnt, dann solltest du es machen, denn die italienische Fahrerlaubnis gilt dann auch in Deutschland.

Viele Grüße

Michael