FSJ - Völliger Reinfall
Hallo,
ich habe dieses Jahr mit meinem FSJ im krankenhaus begonnen und muss sagen, dass es mir überhaupt gar nicht zusagt. Eine nähere Beschreibung folgt, erst einmal die eigentliche Frage: Habt ihr Erfahrung mit einem "Stellenwechsel"? Ich möchte mein FSJ gerne zu Ende machen, aber nicht mehr dort, wo ich jetzt bin. Lief es bei euch einfach, und v.a. schnell ab?
hier nähere Infos: Ich habe mein FSJ gerade eben (1.9.) begonnen, und muss sagen, dass der Probetag schon richtig schön für mich war. Aber schon am ersten Tag wurde mir von Praktikanten gesagt, dass FSJler in dem Krankenhaus sehr doll ausgenutzt werden, dass man in den ersten Tagen noch sehr nett ist, und danach nur noch ausgenutzt wird. Meine Chefin ist überhaupt gar nicht belastbar was den Stress angeht und lässt es an den Praktikanten + mir aus. Desweiteren werde ich dort von dem weiblichen personal schickaniert, ich könnte nicht fleißig genug arbeiten, obwohl ich von der halben Stunde Pause täglich gerade mal die Hälfte nutze, in der Hoffnung mehr Verantwortung zu bekommen. Als ich letztens ein EKG durchgeführt habe (wohlbemerkt habe ich den Patienten nur "verstöpselt" und den "AN"-Knopf gedrückt) und das EKG-Gerät nicht funktionierte, habe ich es angeblich kaputt gemacht.
Das andere Problem ist, dass ich a) mit dem Schlaf nicht zurecht komme, da ich 4 Uhr morgens aufstehen muss und erst ggn. 5 Uhr nachmittags zuhause bin, d.h. auch noch etwas vom tag haben möchte, und nicht schon 9 Uhr ins Bett gehe und b) dass ich so viel Mitleid mit den Patienten habe (wir haben viele die zur Dialyse kommen), dass diese mir auch am Feierabend nicht mehr aus dem Kopf gehen
Ich freue mich sehr über Antworten, denn ich möchte mein FSJ wirklich nicht abbrechen, nur halte ich es dort wirklich keinen Tag länger aus!
7 Antworten
Dein FSJ wird doch sicherlich von einem Träger organisiert, die dich bei Problemen unterstützen und beraten sollten. Als erstes solltest du mit dennen Kontakt aufnehemn. Denn nur die können dir sagen wie es mit einem Wechsel ausschaut.
Zu dem Argument mit den Arbeitszeiten, Pausen und "Ausnutzen" muss ich dir leider sagen, dass es so im Berufsleben aussieht.
Und als FSJ darfst du viele Aufagben die die Fachkräfte machen gar nicht erledigen. Daher ist es logisch, dass du die Sachen im allgemeinen als die "Drecksarbeit" bezeichnet werden. Denn die anderen haben mit ihren Aufgaben eh genug zu tun, und freuen sich etwas entlastet zu werden.
Aus Sicht der Einsatzstellen bieten FSJler eine super Unterstützung im Alltag. Und du als FSJ kommst ja auch zum Arbeiten und nicht zum zusehen.
Was allerdings nicht sein kann, ist das du schickaniert wirst. Daher rufe beim Träger an !!!!!!
ich weiss nicht wies mit dem stellenwechsel aussieht, aber ich weiss wie du dich fühlst. ich habe am 31.08 jetzt das fsj beendet. ein jahr wurde ich dermassen ausgenutzt und wenn ich mal sche!ss laune deswegen hatte direkt angemotzt, dass ich mich doch bitte zügeln sollte. der einzigste grund wieso ich das durchgezogen habe war: das mich die patienten geliebt haben! (war im altenheim)
ich sags echt jedem mit dem fsj, leute überlegt euch des zweimal! ich habe 200 euro bekommen für 100%
Es kommt sehr auf die Einsatzstellen und die dortigen Mitarbeiter, Anleiter etc. an und ob einem der Job auch wirklich liegt. Pauschal zu sagen, "überlegt Euch das mit dem FSJ" halte ich ein wenig übertrieben, denn es gibt genug ehemalige FSJler/innen, die eine sehr schöne und gute Erfahrung gemacht haben.
ein fsj ist ja allgemein dafür da, einen einblick in den jeweiligen beruf zu bekommen. wenn es natürlich gar nichts für dich ist, solltest du auch nicht weitermachen. das macht dich dann innerlich kaputt, wenn du dich jeden tag zur arbeit schleppst. auf dauer also keine gute lösung.
sprich doch mit deiner anlaufstelle, also da wo du dich auch beworben hat. die kennen sich damit bestimmt aus, bist nicht der einzige dem das so geht
Nun ja, Du hast gerade erst angefangen. Natürlich ist es blöd, wenn der Anfang schon miserabel ist. Vor allem weil einem wahrscheinlich vor Ort auch die nötigen Vertrauenspersonen (mal abgesehen von anderen FSJlern/Praktikanten) fehlen.
Andererseits sollte mensch nicht jedes Mal gleich die "Flinte ins Korn werfen" , wenn Konflikte auftreten, schlecht geredet wird etc. - Probleme sind da, um sie zu lösen. Und vielleicht wird sich Deine Ansprechpartnerin vom FSJ-Träger mal gemeinsam mit Dir und Deiner Einsatzstelle zusammensetzen. Dazu sind sie schließlich da. Das ist vielleicht erstmal unbequem, aber aus solchen Situationen lernt man fürs Leben doch eine ganze Menge, umso besser, wenn es tatsächlich mit einer Lösung und Besserung für Dich endet.
Und die Stelle wechseln kannst Du ja evtl. immer noch. Umso wichtiger, dass nun schnell Deinem FSJ-Träger mitzuteilen.
Viel Glück und noch ein bißchen Stärke und Durchhaltevermögen!
naja in anderen krankenhäusern wird es auch nicht anders sein. ich arbeite selber in der altenpflege und ich weis wie das ist. man ist einfach nur gestresst und genervt. aber die dürfen natürlich auch nicht böse zu dir sein, das geht absolut gar nicht, weil du ja auch erst angefangen hast. frag doch einfach mal im krankenhaus ob du auf eine andere station darfst und schildere denen WARUM du das möchtest. wenn sich dann nichts ändert dann frag beim arbeitsamt oder erkundige dich selber in einem anderen krankenhaus. viel glück.
Das Arbeitsamt hat mit dem FSJ nichts zu tun. Anlaufstelle bei Problemen mit der Einsatzstelle ist der jeweilige FSJ-Träger. Die FSJler haben zudem (meist) einen festen Ansprechpartner (Bildungsreferent/in / päd. Mitarbeiterin) dort.
Ich würde schon in eine andere Richtung gehen und das Krankenhaus komplett abhaken :)