Freiberuflich, selbstständig oder angestellt?
Hi Leute,
folgende Situation:
Ich bin festangestellt und möchte nebenher einge Stunden bei einer anderen Firma arbeiten. Der GF dieser Firma hätte gerne, dass ich ihm Rechnungen schreibe anstatt dass er mich anstellt (und meinte, das hätte für uns beide Vorteile). Dass er da Vorteile hat, kann ich mir vorstellen - aber wo sind meine Vorteile?
Die Lösung soll vor allem sein: Legal, sicher und kein Hassel nach dem Motto "Scheinselbständigkeit", was mir später auf den Kopf fällt.
1) welche Möglichkeiten der Anstellung gibt es? Ich darf gemäß meiner Festanstellung 8h on top in einer Nebenanstellung arbeiten in der Woche. Das entspräche dann 20% und wir haben uns auf ein Gehalt von 3600€ geeinigt, was bei 20% 720€ Brutto wäre. Das wäre ja dann kein Mini Job oder 450€ Job mehr. Geht aber trotzdem, richtig?
2) Selbstständig/Freiberuflich
Bis zu welchen Einnahmen dürfte ich das denn machen? Ich hätte dann nur diesen einen Kunden. Wäre genau das nicht dann diese Scheinselbstständigkeit - also gibt es die Option 2) Selbstständigkeit dann überhaupt?
3) Sonstige Lösung?
Danke für eure Hilfe!!! Vermutlich schon ein oft gefragtes Thema, aber trotz meiner Recherche nicht zu einer guten Antwort gekommen.
Grüße
Matthias
2 Antworten
Du weißt doch, was selbstständig bedeutet: Vorallem Selbst und ständig.
Von der fundiert-rechtlichen Seite bist Du meiner Meinung nach hier eher am falschen Platz, da wäre ein Steuerberater besser. Die möglichen Konsequenzen sind durchaus erheblich, wenn Dir z. B. eine Scheinselbständigkeit nachgewiesen werden sollte. Übrigens auch für den Auftraggeber, der u. U. die Sozialversicherung nachzahlen muß. Das kann teuer kommen. Mit nur einem Auftraggeber bewegst Du Dich auf dünnem Eis. Das für die Steuerbehörden derzeitige vertretbare Verhältnis Einkommen aus Selbstständigkeit/Angestelltengehalt kenne ich leider nicht. Die Regeln ändern sich schnell. Im Übrigen hast Du den ganzen Aufwand und die Lauferei, während sich der Auftraggeber entspannt zurücklehnt. Unterschätze den zeitlichen Bedarf für die Bürokratie nicht, für Dich z. B. eine evtl. Gewerbeanmeldung, die IHK wird sich melden, quartalsweise Umsatzsteuervoranmeldung, Steuererklärung, die nicht einfach wird, Steuerprüfung, angepaßte Änderungen in der Sozialversicherung, etc. pp.. Diese Kosten für diesen Zeitaufwand werden Dein Problem bleiben und müßten betriebswirtschaftlich von Deinem Zusatzverdienst abgezogen werden. Ob es sich da noch rechnet, insbesondere, wenn es sich um einen kürzeren Zeitraum handelt? Eher nicht.
Richtig effektiv wäre für dich die Anstellung als II. Job ! (800,-€ brutto )
Da machst viel für die eigene Rente ! Für den Nichtschreiber sind das betriebsbedingte Kosten , die den Gewinn vor Steuer reduzieren?
Nichtschreiber ? Der keine Rechnungen erstellen kann oder will !
Den Rest müssen sie selbst erkennen , wenn sie kaufmännisch sind .
Danke! Was ist denn ein Nichtschreiber? Meinst du damit, der GF hätte bei meiner Anstellung den Vorteil, im Endeffekt weniger Steuern zu zahlen?