Fokus Eventfotografie?
Hallo zusammen ☺️
ich bin am Wochenende auf einem kleinen Open Air & darf zum zweiten Mal dort fotografieren.
leider bin ich in diesem Bereich noch sehr unerfahren daher bräuchte ich mal einen Rat.
ich habe eine Nikon Z6 & habe vor ein 50mm 1.8 & 85mm 1.8 zu verwenden.
Welchen Fokusmodus & Messfeldsteuerung empfehlt ihr ?
und mit welcher Blende sollte ich am besten fotografieren ? ☺️
Bin über alle Tipps dankbar ☺️
1 Antwort
Es gibt leider keine pauschalen Antworten. Ich versuche es trotzdem mal und versuche, hier verschiedene Aufnahmesituationen zu berücksichtigen:
Wie weit bist du von der Bühne entfernt? Darfst du an den Bühnenrand oder gar auf die Bühne?
So, jetzt mal zu den beiden Objektiven, die du hast:
Mit 50 und 85mm bist du auch mit der Vollformat-Z6 schon ziemlich nah dran am Geschehen, wenn du keinen größeren Abstand zur Bühne oder zum Publikum herstellen kannst.
Mit der Lichtstärke f1,8 hast du jedenfalls schon mal gute Karten (abgeblendet auf 2,8 oder gar 3,5) sollten die beiden Gläser auch knackscharf sein. Die Empfehlung eine ganze oder anderthalb Blendenstufen abzublenden, gilt eigentlich für jedes Objektiv - wobei Offenblende manchmal unvermeidbar ist und die Schärfenverluste mit modernen Gläsern auch nicht mehr so extrem wie noch vor einigen Jahren sind.
Mit dem 50mm hast du praktisch den Bildwinkel des menschlichen Auges. Du siehst es durch den Sucher ähnlich, wie du es ohne Kamera siehst. Meine Empfehlung daher hier: Mehrfeld- oder Selektivmessung (ich bin ein roter von Canon, kann also nicht genau sagen, wie das bei den gelben von Nikon heißt). Selektiv ist aber weder bei Canon noch bei Nikon "Spotmessung" - der Begriff sollte bei beiden gleich sein.
Mit dem 85er bist du schon im Portraitbereich (je nach Abstand) und da kann vielleicht die Spotmessung (bei möglichst offener Blende) schön belichtete Bilder der Details (Gesichter, Gitarrengriffe, Halbportraits) und schönem Bokeh machen.
Die Nikon kann wohl automatische Messfeldsteuerung und die Zeit bis zum Konzert ist vielleicht etwas zu knapp bemessen - aber für solche Situationen kannst du vielleicht für die Zukunft lernen. Mein Tipp? Probier' es einfach mal ohne Stress und viel Ruhe mit verschiedenen Situationen aus, die deinem Open-Air gleichen.
Gerade bei solchen Events, wo du dich eben nicht frei mit dem zweifußgetriebenen Zoom durch die Menge oder den Bühnenaufbau bewegen kannst, ist für mich aber die Kombination aus 24-70 f2,8 und 70-200 f2,8 unschlagbar (kostet aber auch ziemliches Geld).
Sparen kann man hier wirklich deutlich, wenn du die f4,0-Versionen nimmst (kostet aber eventuell Bokeh).
Die Vorteile vom 24-70mm sind, dass du wirklich schön aus dem Weitwinkel heraus auch auf das Publikum schwenken und ohne Objektivwechsel auch ganz schnell Details auf der Bühne aufnehmen kannst.
Je weniger Kameras und je weniger Objektive du mitschleppen musst um so dankbarer werden es dir deine Knochen und Gelenke sein.