Fixieren sich Autisten mehr auf gewisse Dinge wie andere Menschen?
Ich weiss zwar es gibt verschiedene Formen von Autismus, aber gerade hier in Gutefrage ist mir vermehrt aufgefallen, dass viele Autisten nur schwarz und weiß ihre Welt wahrnehmen.
Ich meine nicht jetzt die Farben, sondern wenn sie bestimmte negative Gegebenheiten wie z.B. Klimawandel o.ä. wahrnehmen und sie fast fanatisch ihre Meinung verteidigen, auch nur Feind und Freund sehen, also nicht einsehen wollen das gewisse Sachen oft nur peu a peu zu machen sind. Wie z.B. im Falle von Greta Thunberg.
Ist das so, das manche Autisten sich mehr auf was fixieren wie andere Menschen? Ist dies auch bei dir auch so?
2 Antworten
Im gewissen Sinne kann man das bejahen.
Im allgemeinen fall nennt man das Spezialinteresse.
Das sind meist einzelne Interessen Gebiete in denen jemand sehr sehr viel Zeit verbringt. Und entsprechend auch einen grösseren wissenschatz angehäuft hat als jemand anders.
Die Intensität dieser Interessen ist zumeist sehr groß. So beschäftigt sich Ben neurotypischer vielleicht mal Nennnachmittag lang mit etwas in seiner Freizeit. Bei Autisten kann das z.b. schon wesentlich mehr werden. 12h oder mehr am stück. Zum Vergleich. Und sie können dabei so fokussiert werden das sie alles um sich herum quasi nicht mehr wirklich wahrnehmen. Selbst Dinge wie Hunger oder auf Klo müssen sind dann ggf. Nicht mehr präsent bzw. Werden nicht bemerkt.
Das gibt's natürlich auch bei neurotypischer Menschen. Jeder kennt sicherlich Mal den gaming Abend der nachmittags um 2 begann und dann war plötzlich nacht um 2. Bei Autisten ist so etwas aber wesentlich häufiger (vielleicht nicht ganz in dieser Intensität) und auch ein grosser Bestandteil der eigenen Energie Regulierung. (Spezialinteressen haben wir es mir scheint noch einen anderen Zweck als reines Interesse)
In der Hinsicht fixieren sic Autisten durchaus oft auf ein Thema.
Schwarz weiss denken kann eher mit der Art der Kommunikation zu tun haben. Für gewöhnlich neigen autistische Menschen ja zu einer direkten Kommunikation. Was bedeutet das alleine da schon grautöne herausfallen. Ein ja ist ein ja und ein nein ist ein nein. Und kein vielleicht. Oder doch in Wahrheit das andere.
Das ganze dürfte sich entsprechend auch auf Ansichten oder Meinungen Auswirkungen.
Bezogen aufs Klima:
Es ist Fakt das der Klimawandel uns in Zukunft ordentlich das Leben zu hölle machen wird wenn wir nichts dagegen tun.
Das ist quasi eine konkrete existenzielle Bedrohung.
Folglich gibt es kaum Spielraum für eine Gegenargumentation.
Was nützt quasi eine florierende Wirtschaft wenn uns die Niederlande absaufen?
Aufregen wegen Schattenwurf von windrädern und geräusche? Völlig unverständlich schliesslich ist die exestenzielle bedrohung weitaus grösser als deine Befindlichkeiten dich am Nachmittag sonnen zu können oder ein paar geräusche.
Um da entspreched gegen zu argumentieren müsstest du quasi auf einer anderen Ebene argumentieren. Und defakto wissenschaftliche Belege liefern die eben aufzeigen das dem nicht so sein wird.
Eine exestenzielle Bedrohung zu ignorieren. Ist quasi etwas das nicht einfach so geht.
Wenn jemand Autismus hat, dann ist oftmals irgendwo eine Art Schwarz-Weiß-Denken ein Problem. Das wird aber durch Kommunikation und Fehlinterpretation noch verschärft. Es kann sein, dass du etwas fehlinterpretiert hast. Das geschieht vielen sehr schnell, wenn sie mal ohne es vorher zu lernen mit autistischen Menschen kommunizieren wollen.
Wie z.B. im Falle von Greta Thunberg.
Deren Meinung ist vermutlich nicht durch Autismus verursacht, da viele Leute ohne Autismus dasselbe denken und sie es vermutlich einfach übernommen hat. Sie kann diese Meinung aber sehr gut kommunizieren, weswegen sie auch so beliebt wurde.
Greta hat sicher ein Spezialinteresse für den Klimaschutz. Andere haben andere Spezialinteressen. Das heißt aber nicht, dass man immer nur alles Schwarz und Weiß sieht. Das muss nicht Hand in Hand gehen.