Fehlgeburt natürlich in der 10+5 ssw?

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Der Großteil (etwa 90%) sind "Missed Abortion", das ist eine Form der Fehlgeburt, bei der es zum Absterben des Ungeborenen kommt, aber die Fruchtanlage nicht gleich spontan von der Gebärmutter ausgestoßen wird.

So eine verhaltene Fehlgeburt wird meist erst bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung entdeckt. Dabei fehlen dann die fetale Herzaktion und Kindsbewegungen.

Sofern die Blutwerte (Entzündungsparameter) in Ordnung sind, muss man sich jedoch zu nichts drängen lassen und man kann abwarten, bis man selber soweit ist, sich von der Schwangerschaft zu trennen oder sogar so lang, bis der Körper das Baby von allein gehen lässt.

Oft wird standardmäßig ein rascher Termin zur Ausschabung festgelegt, wohl auch in der Meinung, der Frau einen Gefallen zu tun, wenn alles schnell vorbei ist. In manchen Situationen ist eine Ausschabung unumgänglich, in den ersten Wochen wird normalerweise aber weder medizinische Hilfe noch ein sonstiger Eingriff notwendig sein.

Dass es gerade in den ersten 12 Schwangerschaftswochen auch Alternativen gibt, die oft besser sind als die belastende Ausschabung, wird häufig nicht erläutert. Jede Frau sollte jedoch die möglichen Optionen kennen, um eine persönliche und für sie selbst passende Entscheidung zu treffen.

Eile ist dabei nicht geboten. Eine frühe Fehlgeburt ist prinzipiell ein „normaler“ Vorgang, bei dem in den allermeisten Fällen kein Eingriff von außen notwendig ist. Ist die Schwangerschaft nicht intakt, fällt der HCG-Wert ab und der Körper setzt seine Maßnahmen in Gang, um diese Schwangerschaft wieder gehen zu lassen.

Dafür gibt es keinen genau festgelegten Zeitrahmen. Daher besteht eine gewisse Unsicherheit darüber, wie lange es bis zum Abgang dauern wird. Das kann durchaus als anstrengend empfunden werden.

Frauen, die sich für das Abwarten entschieden haben, sehen es als positiv an, dass Sie Zeit hatten, sich bewusst von der Schwangerschaft und ihrem Kind verabschieden zu können – dies ist hilfreich für den Trauerprozess und die weitere Verarbeitung.

Körperlich ist es ein großer Vorteil, wenn es keinen Eingriff von außen in die Gebärmutter gibt (wie bei einer Ausschabung) und damit keine Verletzungsgefahr.

In seltenen Fällen gibt es jedoch auch bei einer frühen Fehlgeburt das Risiko von Komplikationen, wie verstärkte Blutungen, Kreislaufprobleme oder Anzeichen einer beginnenden Infektion – dann kann ein weiteres Abwarten nicht mehr toleriert werden.

Bemerkt eine betroffene Frau Entzündungszeichen wie Fieber, Gliederschmerzen, Schüttelfrost, eine druckempfindliche Gebärmutter oder eine übel riechende Blutung, sollte sie sich an einen Arzt wenden oder ins Krankenhaus gehen.

Alles Gute für dich und einen guten Rutsch!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme