farne- welche bedeutung haben sie?

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Bedeutung auf Neuseeland

Durch die urzeitliche Abtrennung von anderen Erdteilen vor etwa 80 Millionen Jahren konnten sich auf Neuseeland viele Pflanzen aus dieser Zeit erhalten.

So auch der Farn, der aufgrund seiner Verbreitung und Vielzahl nationale Bedeutung auf Neuseeland hat.

Speziell der Silberfarn ist die Nationalpflanze in Neuseeland und die Blätter dieser Farnart bestimmen als Symbol das Landeswappen sowie viele Logos und Embleme wie z.B. vom Tourismus-Büro "New Zealand Tourism Board" oder der Fluggesellschaft "Air New Zealand".

Bedeutung im Film

Eine traurige Rolle spielen Farne in dem Film "Wo der rote Farn wächst" (englischer Originaltitel auf DVD: Where the Red Fern Grows) nach dem Buch von Wilson Rawls. Auf der Jagd nach einem Berglöwen verliert ein Junge seine beiden geliebten Jagdhunde:

Einer der beiden Hunde erliegt seinen Wunden nach dem Kampf mit dem Berglöwen und der andere stirbt aus Trauer über diesen Verlust.

Zwischen den beiden Grabhügeln der beiden Jagdhunde wächst schließlich ein roter Farn, den nach einer alten indianischen Legende nur ein Engel pflanzen kann. Dieses Zeichen hilft dem Jungen bei der Überwindung seines Verlustschmerzes, weil der Platz nun heilig ist.

Der Film "Wo der rote Farn wächst" zählt zu den gefühlvollsten Hunde- und Jugendfilmen und wurde bis heute zwei Mal verfilmt.

Medizinische Bedeutung

In der Medizin fanden Farne innerlich Anwendung als Entwurmungsmittel (→ Wurmfarn) oder bei Heiserkeit und Husten zur Schleimlösung (→ Engelsüßfarn) sowie äußerlich in Form von Umschlägen als Schmerzmittel gegen Gicht, Hexenschuss, Krämpfe, Rheuma oder Rückenschmerzen.

Auch als Liebeszauber und Aphrodisiaka war der Farn in früheren Zeiten beliebt.

Weil Farne giftig und nur schwer dosierbar sind, ist heute aber von medizinischen Selbstversuchen mit der Pflanze unbedingt abzuraten.

Giftige Farnarten wie der Wurmfarn und der Adlerfarn werden deshalb heute nicht mehr als Heilpflanzen verwendet. Der Wurmfarn erhielt 1993 sogar eine Negativmonographie und wurde auf die Negativliste nicht verordnungsbarer Phytopharmaka gesetzt.

Bedeutung und Pflege im Garten

Der Farn erfreut sich als Pflanze großer Beliebtheit in der Gartengestaltung, weil er sehr anspruchslos und langlebig ist sowie wenig Pflege benötigt: Unter günstigen Voraussetzungen können Farne mehrere hundert Jahre alt werden.

Besonders gerne werden die immergrünen/wintergrünen Farn-Arten in der Gartenkunst gepflanzt, weil sie auch auf schattigem Boden, an dunklen Plätzen und im Winter (bei immergrüner Art) ein kräftiges Grün und einen besonderen Charme der Urzeit in den Garten bringen.

Voraussetzung ist jedoch, dass die Farn-Rhizome im Garten nicht zu starkem Frost oder Wind ausgesetzt sind und nicht austrocknen. Es empfiehlt sich daher, die Rhizome von der Laubschicht nahegelegener Laubbäume und Sträucher bedeckt zu lassen oder zusätzlich mit Kompost zu schützen.

Wenn die Farnwedel (bzw. das Laub) von sommergrünen Farnen im Herbst vertrocknen und eine rotbraune bzw. braune Farbe bekommen, sollte man sie nicht abschneiden, weil sie die Triebknospen schützen.

Im Frühjahr können dann die braunen Farnwedel an der Spitze des Sprosses nicht zu nahe am Vegetationskegel (Apex) abgeschnitten werden.

Bei der Gartengestaltung werden Farne wie auch Gräser gerne wegen ihrer Leichtigkeit gepflanzt. Gräser und Farne beindrucken besonders durch ihr graziles Aussehen und ihre dekorativen Blätter.

Farne können auch zur Reinigung und Entgiftung von Böden eingesetzt werden. So kann z.B. der bis zu 1,5 Meter hohe und in Afrika, Amerika (USA), Asien und Australien wachsende Saumfarn "Pteris Vittata" dem Boden Arsen entziehen.

Und nicht zu vergessen halten Farne im Garten Schnecken und andere Schädlinge fern, wenn sie um Pflanzen herum gepflanzt werden. Diese Eigenschaft haben die Farnarten gemeinsam mit Begonien, Knoblauch, Lavendel, Rosen, Tomaten oder Zwiebeln.

Mystische Bedeutung

Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entschlüsselte der deutsche Botaniker Wilhelm Hofmeister (1824 - 1877) den Generationswechsel der Farne, Moose, Flechten und Nacktsamer (Nacktsamige Pflanzen).

Wilhelm Hofmeister lüftete damit das Geheimnis der kleinen braunen Punkte auf der Unterseite der Farnwedel und um die Vermehrung der Farne durch Sporen (vgl. weiter oben). "Blühender Farn" als Mythos gehörte endgültig der Vergangenheit an.

Denn bis dahin war das Farnkraut und das Liebesleben der Farne den Menschen ein Rätsel, weil ihnen Blüten und Früchte fehlen und man sich die Fortpflanzung der Pflanze nicht erklären konnte.

Es verwundert also nicht, dass die Menschen in früheren Zeiten der Meinung waren, beim Farn "könne etwas nicht mit rechten Dingen zugehen".

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Quelle: http://www.garten-treffpunkt.de/lexikon/f