Erdkunde studieren Lehramt trotz Matheschwäche?

2 Antworten

Man studiert nicht Erdkunde, man studiert Geographie, Erdkunde ist was für Schüler :)

Das gesagt musst Du vor Mathe im Geographiestudium eigentlich keine allzugroße Angst haben, ich war da in der Schule auch alles andere als eine Leuchte und habe das im Studium gut geschafft.

Das Fach nicht so Physik/Chemie/Mathe-lastig wie Du es aus der Schule kennst. Ich will nicht sagen, dass das nicht vorkommt, aber der Fokus ist ein anderer. Klar, Du brauchst physikalische/chemische/mathematische Grundlagen, aber in ganz anderer Hinsicht. Dir werden eigentlich keine Rechenaufgaben mehr gestellt, sondern Du musst die Prinzipien verstehen. Luftdruck ist an sich sehr physikalisch und Du wirst lernen wie die Verbindungen zu Wetter und Klima sind, Du musst das aber nicht berechnen. Du lernst die Chemie hinter dem Ozonloch, aber das ist nicht mit dem Zeug aus dem Chemieunterricht vergleichbar. Dir wird beigebracht wie es funktioniert, nicht wie ein kleines Rätsel das Du zu lösen hast. Vielleicht lernst Du Verwitterungen mit Kohlensäure oder wie Stalagmiten entstehen, alles sehr chemisch, deshalb hatte man das ja mal in der Schule, aber Du musst die Reaktion nachvollziehen können wie sie eben ist, Du musst nicht rausbekommen was passiert wenn man Kohlensäure auf Kalkstein kippt.

Und dann hat Geographie immer eine naturwissenschaftliche und eine gesellschaftswissenschaftliche Komponente. In der Humangeographie wirst Du um Statistik kaum drumrum kommen, aber das ist alles machbar. Wenn einem das nicht so liegt, dann muss man sich halt gegebenenfalls mehr anstrengen in den Kursen und mehr Zeit dafür aufbringen, aber das geht schon. Im Studium ist auch die Motivation eine andere und es ist erstaunlich was man alles kann, wenn man sich einfach hinsetzt und Mühe investiert.

In keinem Studium wird Dir alles liegen und es wird immer Dinge geben, die Dir leichter oder schwerer fallen. Anders als in der Schule werden Dir die Dinge halt nicht hinterhergetragen, wenn Du was nicht verstehst gehst Du in die Bibliothek und liest das nachoder recherchierst auf andere Weise bis Du es begreifst. In der Schule macht man es sich da sehr einfach, das ist an der Uni nicht mehr so.

Da kommen wenig Mathematikanforderungen auf dich zu. Meist nur etwas Statistik.