Elterntaxi oder zu Fuß/mit dem Rad?

6 Antworten

Zwar traurig, dass Kinder nicht mehr zu Fuß zur Schule kommen können, aber eine gute Idee.

Früher war es normal, dass die Kinder zu Fuß kamen. Heute sind schon 5 Minuten Fußweg zu viel für die Kinder.

Traurig das wir so weit gekommen sind das so etwas notwendig ist...

Von Experte rotesand bestätigt

Ich finde es bestraft Kinder, für die Entscheidungen ihrer Eltern.

Denn kein Grundschulkind fällt so eine Entscheidung alleine und auch nicht alle haben die gleichen Bedingungen.

Wer in sicherer Gegend nah an der Schule wohnt hat andere Startbedingungen, als jemand in nicht so guter Lage der ggf. noch mehrer gefährliche Straßen kreuzen muss und ggf. weiter weg wohnt.

Zudem wer soll das überwachen, behaupten kann man doch alles. Dann setzen die Eltern nicht vor der Schule ab, sondern einen Block weiter und sie "laufen" zur Schule. Lehrer haben besseres zu tun als jedes ankommende Kind zu überwachen.

Die Idee ist ja löblich, aber Grundschüler haben keine Chance das selber zu entscheiden und so selber dazu beizutragen.

So ein Konzept macht nur da Sinn, wo die Schule einen kleinen Einzugsbereich hat und es den Kindern tatsächlich zugemutet werden kann, zu Fuß zu kommen oder mit dem Fahrrad, was ggf. aber in der Stadt schon problematisch sein kann.

Ansonsten ist das Ganze unfair denen gegenüber, die zu weit von der Schule entfernt wohnen und keine andere Möglichkeit haben, als von den Eltern gebracht zu werden - es gibt Fälle, wo gerade den Kleinen kein Fußmarsch gewisser Länge allein zuzumuten ist und der Bus sich nicht lohnt.

Auch so eine Sache wird den Elterntaxis den Garaus nicht machen, wie ich denke. Oft sind da auch die Eltern tonangebend, weil sie zu viel Angst haben, es berechtigte Sorgen gibt oder aber, weil man zeigen will, was man hat. Das Holen und Bringen ist oft auch so eine Art Schaulauf, wer das dickste Auto bzw. den größten SUV hat und sich das leisten kann. Gab es bei uns in den 90ern allerdings auch schon, aber da galt der fetteste Kombi der teuersten Marke als entscheidender Indikator - wer damals den VW-Passat Variant TDI in gehobener Ausstattung hatte, war der "King" und um 2000 war es dann der VW-Sharan. Wir hatten einen Opel Senator B 3.0i 24V Automatik, 1990 neu gekauft; ein sehr teures und technisch sehr hochwertiges Auto mit immerhin 204 PS, das den meisten da aber schon als zu ältlich erschien. Ich ging übrigens zehn Jahre lang zu Fuß zur Schule - nur in der erste und ggf. auch zweiten Klasse lief mein Opa morgens mit und holte mich mittags ab. Er war Rentner, hatte Zeit und verband das immer mit dem Zeitungskaufen.

Das Ganze ist meiner Ansicht nach nicht ganz ausgereift und man muss Kinder auch nicht immer belohnen - sonst weckt man Erwartungen und schürt ggf. Enttäuschungen. Gerade eine Schule sollte aus pädagogischer Sicht ohne Belohnungssysteme auskommen, zumal auch hier eventuell Ungleichheiten in der Behandlung geschürt werden kann ... nach dem Motto, der Lehrer hat im Hinterkopf, dass der kleine Alexander immer mit dem Auto gebracht wird und gibt ihm subjektiv dann doch die schlechtere Zensur als der kleinen Maria, die immer schön artig zu Fuß kommt. Diese Gefahr sehe ich tatsächlich. Manche Lehrer sind da sehr subjektiv und lassen solche Dinge ernsthaft einfließen, obwohl sie es eigentlich nicht dürfen ... ich sehe da gerade bei jungen Lehrerinnen an einer Grundschule (?) eine solche Gefahr, die noch nicht immer wissen, was wirklich fair ist und was nicht und ggf. ihre Lieblinge haben, wo auch der quirlige, laute Bub und das etwas zickige Mädchen schlechter bewertet werden als die angepasste schüchterne Schülerin, die nur redet, wenn sie gefragt wird und eine schöne Schrift hat. So eine Zweiklassen-Gesellschaft sollte es gerade an einer Schule nicht geben, weil das Zwietracht sät und die Kinder nicht für etwaige Fehlentscheidungen der Eltern haftbar gemacht werden dürfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Verstehe nicht wirklich den Sinn dahinter.