Eine 6 bei vergessenen Hausaufgaben?
Mir selbst wurde schon öfter eine Sechs bei einer vergessenen Hausaufgabe eingeschrieben, obwohl wir diese nicht angeben mussten. Grundsätzlich dürfen Lehrer den Schülern keine 6 eintragen, wenn die Hausaufgabe nicht abgegeben werden muss oder?
Vorallem meine Schulleiterin/Mathe Lehrerin droht damit nicht nur oft sondern macht das auch, deshalb wollte ich mal von erfahren Personen wissen ob dies Rechtswidrig ist.
(Ich frage hiermit nur Leute die sich auch damit auskennen, und nicht von ihren eigenen Erfahrungen oder ihrer eigenen Vermutung reden)
3 Antworten
Moin,
das ist ein etwas unklares Thema. Es kommt auf das Bundesland an, in dem du zur Schule gehst. In den meisten Bundesländern ist es so, dass Hausaufgaben selbst nicht bewertet (benotet) werden dürfen. Das hängt vor allem mit zwei Aspekten zusammen: Einerseits dienen Hausaufgaben (in ihrer ursprünglichen Idee) dazu, dass jemand den Lernstoff noch einmal vertiefen kann. Es geht also darum, dass man den Lernstoff zu Hause noch einmal üben kann. Das ist eine „Kann-Aufgabe” und somit vom Grundsatz her freiwillig. Es ist zum Beispiel erlaubt, wenn eine Schülerin oder ein Schüler zu lange an Hausaufgaben sitzen muss, dass die Ausführung abgebrochen werden kann.
Andererseits ist bei Hausaufgaben nicht sicherzustellen, wer diese angefertigt hat. Das könnten Eltern, eine Nachhilfekraft oder sonst wer gewesen sein. Man kann also bei erbrachten Hausaufgaben keine Note der erbringenden Person zuordnen, weil nicht klar ist, ob es ihre eigene Leistung ist.
In der Schule können aber nur solche Leistungen bewertet werden, die eben auch in der Schule (und nicht zu Hause) bzw. unter der Aufsicht von Schulpersonal erbracht wurden.
Somit können, dürfen und sollten Hausaufgaben nicht benotet werden. Wenn man als Lehrkraft aber das Vorhandensein von Hausaufgaben aus den genannten Gründen nicht bewerten kann, darf man auch das Nichtvorhandensein der Hausaufgaben nicht bewerten, weil es nicht angeht, dass man bei einer Leistungsanforderung nur schlechte Noten (eine 6 für eine nicht-erbrachte Leistung) sammeln kann, ohne diese ausgleichen zu können.
So weit, so klar, hoffe ich.
Jetzt kommt jedoch das große ABER...
Was deine Lehrkraft tun kann, ist, in der Schule dein Leistungsvermögen abzufragen, das durch die Hausaufgaben geübt werden sollte. Wenn du dann diese Befragung nicht bestehst, weil du das Thema eben doch noch nicht so gut kannst, dann kann deine Lehrkraft diese erbrachte (oder eben nicht erbrachte) Leistung direkt in der Schule bewerten. Damit erwischt dich die Lehrkraft in der Regel, aber sie erwischt auch solche Leute, bei denen sie vermutet, dass die ihre Hausaufgaben von anderen erledigen lassen.
Außerdem kann eine Lehrkraft auf diese Weise auch Leute bestrafen, die zum Beispiel eine sogenannte „vorbereitende Hausaufgabe” nicht erledigen.
Fazit: Die Hausaufgabe selbst darf nicht bewertet werden (egal, ob vorhanden oder nicht), aber deinen Leistungsstand darf deine Lehrkraft sehr wohl abfragen und bewerten, vor allem wenn er sich auf das Thema der Hausaufgabe bezieht.
Und mal ehrlich: ist es schlau, die Hausaufgaben nicht zu machen, wenn man weiß, dass die Lehrkraft sich davon triggern lässt?
LG von der Waterkant
Dankeschön für die Ausführliche und auch mal richtige Antwort! :)
Und zu meiner Verteidigung, ich habe bis jetzt einmal die Hausaufgaben vergessen. Ich habe eigentlich nur gefragt, weil meine Mathe Lehrerin mir direkt eine 6 eintragen wollte, und es mich interessiert hat ob sie das bewerten darf. x)
Wenn Hausaufgaben aufgegeben wurden, musst Du sie auch erledigen.
Nicht erledigte Hausaufgaben sind eine nicht erbrachte Leistung und werden richtigerweise mit einer 6 benotet.
Ob die Hausaufgaben irgendwo abgegeben werden müssen oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Zweck der Hausaufgaben ist schließlich das Lernen und nicht das Abgeben.
Mit der gleichen Logik dürften Gruppenprojekte nicht benotet werden, da nicht einzusehen ist wer was genau beigetragen hat.
Oder Projekte, die in irgendeiner Form außerhalb der Schulzeiten stattfinden.
Oder gar Klausuren. Schließlich kannst Du jederzeit spicken, ohne dass der Lehrer es weiss.
Jaa so funktioniert das nicht. ;)
Wenn du die Hausaufgabe nicht hast ist es eine nicht erbrachte Leistung. Nicht erbrachte Leistung=6. Da ist es egal ob ihr sie abgeben musstet oder nicht. Lass dich einfach nicht erwischen
Klar, aber Lehrer dürfen eigentlich nicht, nicht in der Schule erbrachte Leistungen benoten. Hausaufgaben sind in der Regel nicht zu benoten, weil sie eben nicht individuell zurechenbar sind.
Sie können die Qualität nicht benoten... Allerdings schon ob sie vorliegen oder nicht.
Ich hab mich jetzt bestimmt eine Stunde damit auseinandergesetzt. Ich vertraue trotzallem dem Internet nicht ganz, aber ich habe nicht ein/eine Video/Website gefunden in dem gesagt wurde/in der stand, dass das erlaubt ist. Also ist das eine Vermutung von dir oder bist du dir das der vollen Überzeugung und hast irgendwelche Beweise die du vorlegen könntest? (Es interessiert mich nur und ich möchte einfach nur wissen wie du darauf kommst oder ob das stimmt)
Mein Vater ist Lehrer... Er sagt das sich Lehrer so plus und minus zeichen machen... So ein minus wenn es unvollständig ist zwei minus wenn es garnicht ist ein plus wenn mans hat und zwei plus wenn es ausführlich ist... Nen paar Lehrer machen es so das das dann in die Note der Stunde eingeht also die Stundennote verschlechtert oder das das halt am Ende des Jahres zusammen gezählt wird und in die Somi Note eingeht einmal ist keinmal aber wenn du sie fast nie hast wirkt sich das definitiv schlecht auf die Note aus. So ist es zumindest was ich mitbekomme...
Alles klar,
man darf aber auch nicht vergessen, dass das nicht alle Lehrer so machen oder auch, dass ich vielleicht auch in einem anderen Bundesland Lebe und die Regelungen hier anders sind.
Eine nicht erbrachte Leistung darf aber nur benotet werden wenn sie individuell zurechenbar ist, und das sind Hausaufgaben selten bis nie. Mir könnte bei egal welcher Hausaufgabe ein Bekannter helfen und die Lehrer wüssten das nicht.