Distanziert-ablehnende Mutter
ich habe eine distanziert-ablehnende Mutter, die mir keine Liebe zeigt, keine Nähe zu mir will und sich nicht wirklich zu interessieren scheint. Sie überweist mir Geld, ich studiere und sie zahlt viel und kauft mir gerne Kleidung, aber ich spüre und spürte nie, dass sie mich wirklich liebt, so wie es die meisten Mütter tun.
jetzt bin ich 25 Jahre und muss feststellen, dass ich immer noch so sehr daran leide, dass mein Leben davon schaden nimmt. ich erwarte diese Liebe von anderen Menschen (das sind meistens Frauen, die in der eigenen Familie liebevoll sind) , die sie mir nicht geben können/wollen, und stoße auf Ablehnung und Zurückweisung, die mir mehr weh tut, als alles andere. fühle mich in solchen Situationen ausgeliefert, wie ein kleines Kind.
Insgesamt war ich ca 2 Jahre in der Psychotherapie, was mir nicht wirklich geholfen hat. Ich habe mich nur aussprechen können und habe mir kurz Sätze angehört wie "liebe dein inneres Kind selbst", usw. Sachen, die ich mir selbst immer sagen kann......
Was kann ich tun, damit dieses Loch nicht mehr so weh tut? Ich versuche es mit Beruf zu füllen, aber ich habe einen schweren Beruf und es ist nicht einfach. An Liebe habe ich irgendwie Glauben verloren und ich verliebe mich einfach nicht mehr, weil es bis jetzt nur Mutterfiguren waren, die mich alle abgewiesen haben. Männer halte ich generell auf Abstand, und mit "such dir einen Freund" kann ich nichts anfangen. Als Freund bräuchte ich nur jemanden, wo gegenseitige Verliebtheit da ist und wenn sie meinerseits nicht gegeben ist, kann ich mir den Menschen nicht als Freund nehmen.
Was kann ich tun, damit das Loch von der nicht vorhandenen Mutterliebe nicht mehr so weh tut?
6 Antworten
Tommyfare ,..hat ganz recht ....es gibt Menschen dennen es schwer fällt ihre Liebe zu zeigen....das kann natürlich von den Eltern anerzogen werden ...weil Gefühle auch als Zeichen von Schwäche gedeutet wurden ...dabei ist es gerade die Stärke die in uns erwächst....es bedeut auch sein inneres geben zu können und man macht sich damit auch angreifbar...Davor haben viele einfach nur Angst......man kann dir eigentlich nur den Rat geben nicht auch so zu werden ....also spring über deinen Schatten ...ins Licht ....du kannst nur gewinnen....
Erstens, versuchs nochmal mit Therapie, es gibt auch bessere Therapeuten. In deinem Fall würde ich nach Kunsttherapeuten suchen. Zweitens such mal nach Frauen , die im sozialen Bereich arbeiten. Die sind oft verständnissvoller.
Man kann leider andere Menschen nicht ändern. Wer weiß wie deine Oma zu deiner Mutter war, vielleicht ist es genau die gleiche Art von Verhalten die sie damals bekommen hat. Du solltest aufpassen, das du nicht genauso wirst. Klingt einfach, ist aber schwer. man nimmt nunmal viel von seinen Eltern mit. Suche dir etwas was dir Freude macht und wo du sozusagen deinen Ruhepunkt findest. Wenn du andere zurückweist und auf Abstand hältst machst du genau das selbst wie deine Mutter. Tu das nicht.
Da steckst du aber selbst in einer großen Zwickmühle. Wenn du Gefühle selbst nicht zulässt, wie sollen es dann andere dir gegenüber machen? Du fixierst dich zu stark auf deine Mutter, bzw. auf die Mutterfigur im Allgemeinen. Lass Nähe und Liebe zu und andere werden dir gegenüber das selbe tun.
Probiere es einfach mal aus und lächele wen auf der Strasse an, 95% lächeln zurück. Und das tut wirklich gut.
Das ist ein sehr trauriges, schwerwiegendes Problem. Ich glaube, ich würde versuchen herauszubekommen WARUM sie so ist wie sie ist. WARUM sie zu Dir so ist oder verhält sie sich anderen gegenüber genauso? Was hat sie zu dem werden lassen. Ich glaube kein Mensch ist von Natur aus gefühlskalt. Deshalb muss es irgendetwas gegeben haben, dass sie so hat werden lassen. Vielleicht redest Du mal mit Ihrer Mutter oder Vater oder den Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend mit ihr zusammenlebten. Du musst regelrecht psychologische Erkundungsarbeit im vergangenen Leben Deiner Mutter betreiben. Wenn Du das herausgefunden hast, dann würde ich zunächst versuchen mit Ihr darüber zu sprechen. Am Ende gibt es nur eine Lösung, so, wie ich es sehe. Du musst "größer" werden als Deine Mutter. Du musst sozusagen Ihre Rolle einnehmen und ihr vergeben, dass sie nicht liebesfähig ist. Du musst das allergrößte Verständnis versuchen aufzubringen und Dein Leid in Mitleid verwandeln. Dieses Mitleid wird es Dir ermöglichen ihr zu verzeihen. Und diese Vergebung bzw. das Verständnis für die Situation Deiner Mutter, für das was ihr entgeht, wie traurig ihr Leben eigentlich ist, können Dein Leid lindern. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Das ist sehr, sehr schwer und bedarf jahrelanger Arbeit an sich selbst, aber Du kannst das schaffen und wirst Dich selbst am Ende dafür sehr schätzen und lieben, dass Du das geschafft hast.
Hallo, ich bin doppelt so alt wie du und kenne das Problem aus eigener Erfahrung. Ich hatte das Glück, eine Tante zu haben, die zwar extrem weit weg wohnte, aber irgendwie wogen die gelegentlichen Besuche bei ihr und dem Rest der Familie manches wieder auf. Ich verstehe bis heute meine Mutter nicht wirklich. Aber ich habe von ihrem Vorbild wohl nichts auf mein Verhältnis zu meinen Kindern übertragen (da ein Teil davon schon volljährig ist, hätten sie mir sicher inzwischen was gesagt). Ich hab, nachdem es seeeeehr lange gedauert hat, mich innerlich von meiner Mutter abzunabeln, es geschafft, meine Form des Zeigens meiner Zuneigung zu meinen Kindern zu finden.
Schau dich in deinem Umfeld um: wer bringt dir ehrliche Zuneigung entgegen. Versuch, dich allmählich innerlich gegen deine Mutter abzugrenzen und nicht mehr zuzulassen, dass sie dich verletzt mit ihrer Distanz. Finde DEINEN Partner und gemeinsam mit ihm/ ihr DEINE Form, Zuneigung zu zeigen. Es ist ein steiniger Weg. Du schaffst es!!
Ja, das ist eine meiner größten Ängste - ein Kind zu bekommen und für das nichts zu empfinden....
Das mit nicht andere auf Abstand zu halten ist leichter gesagt als getan.. Ich merke, dass das besonders schwer ist, wenn ich gerade einen fürhcterlichen Kummer wegen einer Frau habe, die ich mir als Mutter oder einfach in meine Nähe wünsche und die mich zurückweist, kann ich mich gar nicht mehr auf andere einlassen und werde noch viel distazierter und verschlossener.