DGL bei Auftriebsoszillator?

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Die Auftriebskraft auf den Prisma ist gegeben durch

Fa = Vu * rho * g

wobei Vu das Volumen des eingetauchten Teils, rho die Dichte der Flüssigkeit und g die Fallbeschleunigung ist. Für die Schwerkraft auf den Körper gilt:

Fg = m*g

wobei m die gesamte Masse des betrachteten Körpers ist. Somit ergibt sich als Bewegungsgleichung in x-Richtung unter Berücksichtigung der Richtungen:

m*d²x/dt² = Fg - Fa = m*g - Vu * rho * g

Umformen und vereinfachen liefert:

d²x/dt² = g - Vu * (rho * g)/m

Dies ist offensichtlich eine inhomogene nichtlineare DGL zweiter Ordnung aufgrund er der rechten Seite. Gemäß Aufgabenstellung betrachten wir jedoch nur kleine Abweichungen aus der Ruhelage. Bestimme also zunächst die Ruhelage X0 der DGL:

0 = d²x/dt² = g - Vu * (rho * g)/m

-> Vu = rho/m

-> A/(2h) * (h² - (h - X0)²) = rho/m

-> (h² - (h - X0)²) = 2*h*rho/(A*m)

--> h +/- (h² - 2*h*rho/(A*m))^0.5 = X0

Da die Quadratwurzel nach Definition stets positiv ist und die Ruhelage unter Annahme des Schwimmens die Bedingung X0 <= h erfüllen muss (da für X0 > h der Körper im stationären Fall nicht schwimmen würde ... ) folgt:

X0 = h - (h² - 2*h*rho/(A*m))^0.5

Man betrache im nächsten Schritt die Bewegung bei einer kleinen Abweichung aus der Ruhelage X0. Es gilt somit:

x = X0 + y

wobei y die kleine Abweichung ist. Einsetzen liefert:

d²(X0 + y)/dt² = g - Vu(X0 + y) * (rho * g)/m

Berücksichtige, dass X0 konstant ist, und entwickle Vu mittels einer Taylorapproximatiuon für kleine Abweichungen y um Enwicklungspunkt X0:

--> 0 + d²y/dt² = g - [Vu(X0) + dVu/dx(X0) * y + o(y^2)] * (rho * g)/m

Beachte:

(i) 0 = g - Vu(X0) * (rho * g)/m [Definition Ruhelage]

(ii) |y| ist klein --> Terme höherer Ordnung sind vernachlässigbar nahe X0

--> d²y/dt² = dVu/dx(X0) * y * (rho * g)/m

Es gilt: dVu/dx = A/(2h) * (0 + 2*(h - x)) = A/h * (h - x)

--> d²y/dt² = A/h * (h - X0) * y * (rho * g)/m

--> d²y/dt² - A/h * (h - X0) * (rho * g)/m * y = 0

Damit folgt für die Kreisfrequenz der Oszillation um X0:

w = (A/h * (h - X0) * (rho * g)/m)^0.5

Kurzform: Du hast übersehen, dass nur der Fall für kleine Auslenkungen aus der Ruhelage betrachtet wird. Damit reduziert sich das Modell auf das um die Ruhelage Linearisierte. Somit sind wieder Standard-Methoden anwendbar.

Sei F(x) die insgesamt auf den Körper wirkende Kraft, d.h.



Die Vorzeichen so, da die Koordinate x nach unten gemessen wird. Die Ruhelage sei bei x0, es gilt also F(x0)=0. Für eine kleine Auslenkung aus der Ruhelage gilt



Aus dem Vorzeichen ergibt sich, dass die Kraft wie erwartet zurücktreibend ist. Damit ergibt sich für die gesuchte Frequenz



Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung