Der zwanglose Zwang des besseren Arguments?

Hateyall  29.01.2022, 00:55

Nochmal für Dummies bitte?

VeritasAdAstra 
Fragesteller
 29.01.2022, 00:58

Okay, anders gefragt: Wie stehst du zur Aussage: "Der zwanglose Zwang des besseren Arguments"? :)

Hateyall  29.01.2022, 01:00

Das Problem ist, dass ich die Aussage nicht verstehe. Wie soll ich so Stellung nehmen?

VeritasAdAstra 
Fragesteller
 29.01.2022, 01:00

Darüber sollst du ja nachdenken :D

3 Antworten

Nein- bessere Argumente werden meistens gar nicht erkannt.

Manchmal gibt es in einer Frage auch keine, aber wenn es sie gibt- der Fall, dass jemand anerkennt dass die eigene Position falsch ist und erkennt, dass die eigenen Argumente fatale Mängel aufweisen verglichen mit denen der Gegenseite ist ganz schön selten und wenn es überhaupt so kommt kann das Jahrzehnte dauern bis der Groschen fällt.

Der Bestätigungsfehler ist groß, wir sind die Seinen 😄.


Zwang ist niemals zwanglos, daher ergibt die Frage alleine schon nicht einmal einen Sinn.


VeritasAdAstra 
Fragesteller
 29.01.2022, 01:11

Eigentlich schon :D, es ist ein zwangloser Zwang und steht im Raum, ohne erwähnt werden zu müssen

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Hateyall  29.01.2022, 01:14
@VeritasAdAstra

Nein, Zwänge können nicht zwanglos sein. Genau so wie ein Kommentar nicht kommentarlos sein kann. Dinge können nicht gleichzeitig existieren und nicht existieren.

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VeritasAdAstra 
Fragesteller
 29.01.2022, 01:19
@Hateyall

Witzigerweise schon, kennst du Schrödingers Katze? :D

Aber okay, auf der rein wörtlichen Ebene scheinen die sich zwar zu widersprechen, nicht aber auf der Metaebene, kannst du dir einen unerzwungenen Zwang vorstellen?

Kannst du dir vorstellen nicht gezwungen zu werden Hausaufgaben zu machen, aber trotzdem einen Zwang verspüren?

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Hateyall  29.01.2022, 01:28
@VeritasAdAstra

Ja, kenne ich. Schrödingers Katze ist allerdings, egal wie du es auch drehst und wendest, ob sie nun tot oder lebendig ist, trotz allem immernoch eine Katze. Sie kann lebendig oder tot sein, sie kann aber nicht gleichzeitig Katze und nicht Katze sein.

Der Vergleich mit den Hausaufgaben hinkt, denn zu Hausaufgaben ist man immer gezwungen. Sonst wären es keine Hausaufgaben.

Aber ja, ich kann mir durchaus vorstellen, mich zu einer Tätigkeit gezwungen zu fühlen, zu der ich eigentlich nicht gezwungen bin. Mein Empfinden ändert jedoch überhaupt nichts an der Tatsache, dass ich eben nicht gezwungen bin.

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VeritasAdAstra 
Fragesteller
 29.01.2022, 01:34
@Hateyall

Die Katze ist aber gleichzeitig tot und lebendig.

Wieso ist man zu Hausaufgaben gezwungen? :D

Zumindest nicht, wenn man das ganze schwarz und weiß betrachtet, ja, da hast Du recht.

Ich könnte es selbst nie so gut und umfassend erklären, aber wenn es Dich interessiert kannst Du selbst bisschen dazu googlen; ist vom Philosophen Habermas

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Hateyall  29.01.2022, 01:38
@VeritasAdAstra

Ja. Ich spreche ja auch nicht von tot und lebendig. Sondern von existieren und nicht existieren. Egal ob die Katze tot oder lebendig ist, ihr Körper ist nach wie vor der einer Katze.

Keine Hausaufgaben = schlechtere Noten = schlechtere Berufschancen

Eigentlich interessiert es mich nicht wirklich.

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VeritasAdAstra 
Fragesteller
 29.01.2022, 01:41
@Hateyall

Es geht ja genau, um die Zustände, die sich widersprechen, aber zeitgleich existieren.

Und genau deswegen ist es einer zwangloser Zwang?

Wieso hast Du Dir dann so viel Zeit von Dir verschwenden lassen? 😂

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Hateyall  29.01.2022, 01:55
@VeritasAdAstra

Das habe ich schon verstanden. Tot und lebendig sind aber zwei unterschiedliche Zustände. Katze und Katze nicht. Eine Katze kann nicht gleichzeitig keine Katze sein.

Eben nicht. Ein Zwang kann nicht zwanglos sein. Klar kann man sich auch gegen den Zwang entscheiden, aber der Zwang ist ja trotzdem da. Wenn du etwas im Leben erreichen willst bist du zu den Hausaufgaben gezwungen. Wenn nicht, dann nicht. Du kannst aber nicht gleichzeitig gezwungen und nicht gezwungen sein.

Weil ich nicht schlafen kann und ich es merkwürdigerweise unterhaltsam finde, mich über belanglose Dinge wie diese Diskussion zu echauffieren.

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VeritasAdAstra 
Fragesteller
 29.01.2022, 01:59
@Hateyall

Wer zwingt mich denn zu meinen Handlungen? Man kann auch ohne Abitur oder so etwas erreichen, von wo kommt da der richtige Zwang Hausaufgaben zu machen? Ist es nicht so, dass ich selbst einen Raum schaffe, in dem ich mir einen Zwang selbst auferlege, dieser aber eigentlich zwanglos ist, wenn man ihn außerhalb des Raumes betrachtet?

Weiß jetzt, was du mit der Katze meinst, hast Recht. Müsste mein Beispiel anpassen :d

Dazu kann ich ehrlichgesagt gut relaten haha, lies dir meine letzten 2 Fragen durch für Belangloses allerlei xd

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Hateyall  29.01.2022, 02:07
@VeritasAdAstra

Dein eigener Wille zwingt dich zu deinen Handlungen. Ja, man kann auch ohne gute Noten was erreichen, das steht völlig außer Frage. Aber wie wahrscheinlich ist das schon? Insbesondere wenn du ganz bestimmte Ziele hast. Wenn du Arzt werden willst bist du gezwungen gute Noten zu schreiben, um ein gutes Zeugnis zu haben, damit du ein gutes Abitur machen kannst, ein gutes Studium machen kannst und Leute dann gerne zu dir gehen, weil du ein kompetenter Arzt bist. Wenn dein Wille natürlich auf einem anderen Fokus liegt bist du nicht gezwungen, aber ich würde mal behaupten, dass die meisten so nichts erreichen werden.

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VeritasAdAstra 
Fragesteller
 29.01.2022, 02:09
@Hateyall

Naja, die "Erfolgreichsten" Menschen haben alle nicht studiert. Die Phrase kennst du wahrscheinlich, wollte ich aber trotzdem erwähnen.

Man kann heutzutage auch ohne gute Noten Medizin studieren, da gibt es einen Haufen alternative Möglichkeiten ^^

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Hateyall  29.01.2022, 02:16
@VeritasAdAstra

Das kommt drauf an, wie man erfolgreich definiert. Ich würde mal behaupten, dass eine Person, die für ihre Ziele kämpft, einsteht und sie auch erreicht oder sogar noch über sie hinaus geht, definitiv erfolgreich ist. Kommt natürlich wie gesagt drauf an, was genau dein Ziel ist. Wenn du Künstler werden willst juckt dein Notendurchschnitt natürlich keinen. Wenn du Arzt werden willst ist dieser sehr wohl relevant.

Der Weg ist allerdings länger und umständlicher und normalerweise dann auch so nicht ursprünglich geplant.

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VeritasAdAstra 
Fragesteller
 29.01.2022, 02:24
@Hateyall

Nichts ist ursprünglich geplant, Lebensläufe von den meisten Erfolgreichen Menschen verliefen nie geradlinig, wär ja auch langweilig :p

Ich mag das Wort "Erfolg" aber nicht. Es vermittelt meiner Meinung nach ein falsches Bild. Es ist oft daran gekuppelt ein Ziel zu erreichen, aber nur des Zieles selbst wegen. Da rückt die intrinsische Motivation in den Hintergrund und das "Ziel" in den Vordergrund; finde ich irgendwie traurig...

Bsp.: Klassischer BWLer, arbeitet aufs "Ziel" hin, bei einem Hedgefond einzusteigen und schafft dieses auch, nachdem er sämtliche Energie dareininvestiert hat.

Diesen BWLer würde man jetzt als erfolgreich bezeichen.

Erfolg wird jetzt als etwas positives dargestellt, weil er ein schweres Ziel erreicht, für aufgeben anderer Dinge.

Problem: es entspricht nicht seiner intrinsischen Motivation. Er wollte immer Kunstgeschichte studieren, da er dafür förmlich brannte, aber da war das Gehalt zu gering.

Wenn man jetzt weiter nach Erfolg geht und das so an andere Menschen weitergibt und suggerriert, dass es erstrebenswert ist "erfolgreich" zu sein, kann es dazu führen, dass man sich selbst, als Individuum vergisst und sich selbst belügt

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Hateyall  29.01.2022, 10:06
@VeritasAdAstra

Wer sagt denn, dass ich von Leuten spreche, die ihre Träume für den vermeintlichen Erfolg in einem anderen Bereich aufgegeben haben?

Ich spreche von Menschen, die ihre eigenen Träume verwirklichen. Das Ziel muss auch nicht zwingend immer ein schweres sein, damit man erfolgreich ist. Für mich heißt erfolgreich zu sein einfach nur, dass man etwas schafft, was man sich fest vornimmt. Es ist völlig egal, was das ist. Wenn du dir zum Beispiel fest vornimmst, eine Woche lang immer nur um 9 Uhr zu frühstücken, dann ist das ein Erfolg. Wenn du dir vornimmst, 5 Kilo abzunehmen und das schaffst, dann ist das ein Erfolg. Ich strebe einen guten Abi Abschluss an und wenn ich das schaffe, dann ist das ein Erfolg.

Natürlich kann man das auch auf Umwegen. Aber jeder strebt erstmal den "normalen" Weg an. Wer also einen Beruf erlernen will, der für gewöhnlich gute Noten fordert, wird erstmal versuchen, gute Noten zu schreiben und auf normalem Weg in den Beruf zu kommen. Wenn er das nicht schafft, dann kann er sich natürlich immernoch nach Umwegen umschauen und diese gehen. Was entscheidend für den Erfolg ist, ist, dass dieser Mensch es in den Beruf hineinschafft, in den er hineingeraten will. Eigentlich ist es egal, auf welchem Weg. Aber jeder beginnt erstmal dort, wo alle beginnen. Und versucht, mit guten Noten in den Beruf hineinzugelangen. Denn die Wahrscheinlichkeit, mit guten Noten angenommen zu werden ist oftmals deutlich höher. (Was nicht zwingend heißt, dass ich das gutheiße, aber so ist unsere Gesellschaft nunmal. Die meisten Arbeitgeber interessieren sich nur für deine Noten)

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VeritasAdAstra 
Fragesteller
 29.01.2022, 10:12
@Hateyall

Jaja, grundsätzlich stimme ich Dir zu, mag nur das Wort nicht :D

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Ich würde sagen, der klügere gibt nach!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Master Psychologie (M.Sc.)