Der Spruch "Jeder kriegt das, was er verdient"...wahr oder falsch?

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Hallo lieber BrainFog128.

Dem Spruch kann ich so nicht zustimmen. Es gibt Schicksale, da fragt man sich, warum müssen manche Menschen soviel ertragen.

"Du bist, was du denkst " und "Deine Gedanken erschaffen deine Zukunft" sind Redensarten, denen ich vollkommen zustimmen kann.

Denn wir können unser Glück auf eine gewisse Weise beeinflussen. Negative Gedanken ziehen Negatives an, positive Gedanken ziehen Positives an. Denke positiv und visualisiere, dann wird das Universum alles dafür tun, dass es so geschieht, wie du es dir in deinen Gedanken ausmalst.

Wer aber boshaftig ist und anderen Schlechtes gönnt, wird selbst ernten, was er sät.

💕liche Grüße Sternchen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Spiritualität, habe selbst schon sehr viel erlebt.

Der Spruch „Jeder kriegt das, was er verdient“ ist überwiegend falsch, lässt sich aber in begrenzten Kontexten teilweise anwenden. Die Realität zeigt, dass Zufall, systemische Ungleichheiten und externe Umstände oft stärker Einfluss nehmen als individuelles Verdienst. Philosophisch betrachtet kritisiert John Rawls die Idee des moralischen Verdienstes als illusionär, da Geburt, Talent oder soziale Herkunft – alles Faktoren außerhalb persönlicher Kontrolle – Lebenswege prägen. Der „Gerechte-Welt-Glaube“ (Quellen ) erklärt, warum Menschen dennoch an den Spruch glauben: Er dient als psychologischer Schutzmechanismus, um Chaos zu leugnen und Kontrolle vorzutäuschen. Diese Haltung führt jedoch häufig zu Opferbeschuldigung – etwa wenn Armut als Folge von Faulheit interpretiert wird, obwohl strukturelle Benachteiligung (z.B. durch Bildungssysteme oder Rassismus) entscheidender ist.

Aus ethischer Perspektive widerspricht der Spruch dem Prinzip der Luck Egalitarianism (Glücks-Egalitarismus), das Ungleichheiten nur dann akzeptiert, wenn sie aus freien Entscheidungen resultieren – nicht aus Schicksal. Thomas Nagel und Bernard Williams argumentieren, dass „moralisches Glück“ (moral luck) Urteile verzerrt: Ein Fahrer, der versehentlich jemanden tötet, wird härter bestraft als einer, der Glück hatte, niemanden zu treffen – obwohl beide gleich handelten.

Praktische Beispiele entlarven den Spruch als Mythos: Ein Kind, das in Armut geboren wird, hat geringere Chancen auf Bildung und Gesundheit – unabhängig von „Verdienst“. Krankheiten, Unfälle oder Naturkatastrophen treffen Menschen willkürlich. Gleichzeitig kann der Spruch in engen Kontexten zutreffen: Wer bewusst Gesetze bricht, „verdient“ Konsequenzen. Doch selbst hier spielt Glück eine Rolle – ob Straftaten entdeckt werden oder nicht.

Letztlich ist der Spruch ein simplifizierendes Weltbild, das komplexe soziale Dynamiken ignoriert. Gerechtigkeit erfordert aktive Gestaltung, nicht passives Vertrauen auf „Verdienst“.

Kommt drauf an.

Donald Trump beispielsweise verdient meiner Meinung nacht nichts. Er ist jedoch Millionär, überlebte die Schüsse und ist wieder Präsident.

Viele Menschen die jemanden schlecht behandeln, die werden am Ende auch selbst schlecht behandelt und haben keine Freunde mehr.


Kommt darauf an: Wenn man Menschen freundlich (was in einer Situation auch immer bedeutet) begegnet, dann werden sie eher auch freundlich zu dir sein. Wenn du dir für etwas Mühe gibst, wirst du dein Ziel eher erreichen. Also dann entspricht es der Wahrheit.

Aber: Du kannst noch so freundlich sein, aber wenn eine Person Vorurteile dir gegenüber hat (z.B Ausländer, Wähler von unbeliebten Parteien), dann wird sie vielleicht seltener freundlich sein. Wenn du ein Ziel verfolgst, dann hast du meistens mehr Chancen, wenn deine Eltern z.B. mehr Geld oder bessere Kontakte haben, als wenn du aus einer ganz normalen Familie kommst. Also dann ist es eher nicht wahr.

Ich würde zu 100% falsch sagen. Das Leben ist unfair und meiner Meinung nach ist so etwas wie Karma auch Zufall.

Es gibt so viele Menschen die ein -nicht gutes- Leben haben, obwohl sie so so viel besseres verdient hätten, während andere ein gutes Leben führen und es nicht so verdient haben. Ist zumindest so meine Ansicht.

Man kann auch simplere Beispiele nehmen:

Beispielsweise Noten. Wenn es Gruppenarbeiten mit Gruppennoten gibt. Wenn der eine die Präsentation vergeigt weil er nicht mitgemacht hat und deswegen bekommt die Gruppe dann eine schlechte Note, haben das die, die ihre Zeit und Energie in die Aufgabe gesteckt haben nicht verdient.

Oder andersrum, wenn einer bei Gruppenarbeiten nicht mitmacht und dann nur eine gute Note bekommt, weil andere es noch "gerettet" haben.