Delayed-Choice-Experiment funktionsweise?
Ich hätte da eine Frage zu diesem Experiment, falls das jemand weiß:
Was würde passieren, wenn ich den Einwegspiegel mit einem normalen Spiegel ersetzten würde, damit ich entscheiden kann, ob das Licht entweder zu den Detektoren 2 bzw 3 oder zu dem Detektor 4 geht. Ich kann jedoch mich für die Ausrichtung des Spiegels entscheiden, nachdem Detektor 1 gemessen hat.
Ich verstehe nur nicht, was jetzt passieren würde, denn wenn das Licht an Detekor 1 interferiert, könnte ich den Spiegel so drehen, dass er zu Detektor 2/3 weiterleitet, wobei dann gar keine Interferenz hätte stattfinden können bei Detektor 1.
Wo liegt denn mein Denkfehler?
1 Antwort
Hallo Enzi1,
der Clou liegt in der Bezeichnung 'Quantum Eraser' ('Quantenradierer').
Was dabei "wegradiert" wird, ist die Information über den Weg, den das Photon genommen hat. Ohne die halbdurchlässigen Spiegel wäre der Weg des Photons bekannt, denn entweder würde es bei D2 registriert, sodass das ursprüngliche Photon den oberen Weg genommen haben muss, oder es wird bei D3 registriert und muss daher den unteren Weg genommen haben.
Das Skurrile ist, dass dadurch das Interferenzmuster zerstört wird, obwohl D2 und D1 weiter entfernt sind und die Entscheidung über den Weg eigentlich ja erst fällt, nachdem die Partnerphotonen D1 schon erreicht haben.
Durch die halbdurchlässigen Spiegel lässt sich die Information erneut verschleiern, und das Interferenzmuster kann wieder entstehen.
Wie das mit dem im Bild dargestellten Apparat funktionieren soll, ist mir nicht 100%ig klar. Die eigentliche Versuchsanordnung ist etwas komplizierter:
Abb.: Versuchsanordnung zum Versuch von KIM et al. (1999): Aus Wikipedia.
