Das Lyrische Ich bei einem Gedicht?

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Ergänzung:

Das 'lyrische Ich' (lyr. I.) fällt vor allem dadurch auf, dass es sich konsequent (und sich laufend in dieser Position wiederholend) gegen vermeintliche Erwartungen anderer ('ihr') abgrenzt.

Es bleibt dabei unklar, wer mit 'ihr' gemeint ist - das engere Umfeld oder gar ALLE Personen, die gegenüber diesem 'Ich' eine Erwartung haben, wie es denn zu sein habe. -

"Ich will nicht sein wie ihr." - Das lyr.I erscheint hier ablehnend gegenüber der Lebensweise seines Umfelds. Ein 'warum' oder 'wogegen' wird allerdings nicht genannt.

Ob das nun eine 'unreife', quasi 'pubertär-oppositionelle' oder eine wohlüberlegte Haltung ist, bleibt erst einmal offen.

Die häufige Wiederholung dieses Standpunkts lässt die Frage aufkommen, ob sich denn das lyr. Ich seiner selbst gar nicht so sicher zu sein scheint.