Darf ich meinen ersten Arbeitgeber aus meinem Lebenslauf streichen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du musst den Arbeitgeber nicht angeben. Du kannst ihn angeben, musst aber kein Arbeitszeugnis beilegen. Allerdings sind beides Punkte, die in Bewerbungen Fragezeichen aufploppen lassen. Ersteres ist eine Lücke von ganzen 11 Monaten - nicht positiv! Zweiteres kann ganz schnell interpretiert werden als "Trennung im Schlechten", was sich auch nur negativ auf dich auswirkt.

Mein Tipp: fordere den Arbeitgeber nachvollziehbar schriftlich zur Ausstellung des Arbeitszeugnisses unter Setzung einer Frist von so ca. 2 Wochen auf! Schreib direkt auch rein, dass du dir weitere rechtliche Schritte vorbehältst, sollte dir bis zu dieser Frist das Zeugnis nicht vorliegen. Bereits so ein paar deutliche Worte reichen sehr oft schon aus, damit solche Arbeitgeber mal aus dem Knick kommen. Ebenfalls kannst du, falls dort vorhanden, dieses Schreiben auch direkt an die Personalabteilung senden, so, dass es eben nicht nur diesem einen Chef vorliegt, sondern auch jemand anderes vor Ort ihm vielleicht ein bisschen Dampf unterm Hintern macht.

Letztendlich ist es deinem ehemaligen Arbeitgeber sehr wahrscheinlich vollkommen egal, was du jetzt machst und wie dein weiterer Arbeitsweg verläuft. Du beweist somit diesem Arbeitgeber rein gar nichts, wenn du dein Recht auf ein Zeugnis nicht durchsetzt. Außer vielleicht noch, dass "man es mit dir ja machen kann". Also eher das Gegenteil von dem, was du eigentlich bezwecken willst, oder? Der einzige, dem du mit deiner Strategie schadest, bist du selbst...

RandomMan7 
Fragesteller
 14.12.2023, 12:56

Mir ist der Arbeitgeber nur ziemlich egal und ich möchte mir seinetwegen keine Mühe machen. Mehr als diese Frage auf diesem Forum ist mein ehemaliger Chef wirklich nicht wert. Ich würde am liebsten andere vor ihm auf LinkedIn warnen.

0
HappyMe1984  14.12.2023, 13:05
@RandomMan7

Du machst dir die Mühe nicht für deinen ehemaligen Arbeitgeber, sondern für DICH und DEINE Zukunft!

0
RandomMan7 
Fragesteller
 14.12.2023, 13:08
@HappyMe1984

Richtig, und für meine Zukunft distanziere ich mich von diesem Saftladen. Ich arbeite bei einem Unternehmen mit einem echten Namen. Falls ich in der Zukunft nach dem Arbeitszeugnis gefragt werde, werde ich sagen, dass ich es gerne einklagen kann, da dieser Saftladen unfähig ist, auf simple Bitten zu antworten.

0
HappyMe1984  14.12.2023, 13:10
@RandomMan7

ich glaube, dir ist einfach echt nicht bewusst, wie schädlich eine Lücke oder ein fehlendes Arbeitzeugnis sein kann. Und dass dieser Schaden komplett dich trifft, nicht deinen ehemaligen Arbeitgeber.

0
RandomMan7 
Fragesteller
 14.12.2023, 13:18
@HappyMe1984

Stimmt. Damit wurde ich nicht konfrontiert und ich weiß es zu schätzen, dass Sie es versuchen, mir nahezulegen.

0

Meine Güte, schreib die Zeit rein und lege kein Zeugnis bei. Wenn das vom aktuellen Arbeitgeber gut ist und du da eine Weile bleibst, interessiert das in Zeiten von Fachkräftemangel kein Schwein.

Im Zweifel sagst du im Vorstellungsgespräch, du dachtest, dass es für die kurze Zeit sowieso nicht aussagekräftig wäre und hast deswegen beim damaligen Arbeitgeber nicht weiter nachgefragt.

Eine Lücke im Lebenslauf klingt nicht wirklich gut - ich würde einfach den Betrieb und welche Aufgaben du da hattest reinschreiben ohne jeglichen Kommentar, denn früher oder später kommt jeder drauf wo du gearbeitet hast

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du darfst natuerlich so viele Luecken in deinem Lebenslauf lassen, wie du willst. Wie das dann aber bei dem ankommt, der ihn zu lesen bekommt, ist dann wieder eine andere Frage.

Arbeitszeugnis kannst du einklagen.

RandomMan7 
Fragesteller
 14.12.2023, 10:15

Meine Sorge ist, dass ein eingeklagtes Arbeitszeugnis entsprechend negativ ausfallen wird. Mein derzeitiger Arbeitgeber ist ein renommiertes Unternehmen. Ich möchte dem Start-up zeigen, dass ich wunderbar ohne sie oder ihr Arbeitszeugnis klarkomme.

0
DerCaveman  14.12.2023, 10:21
@RandomMan7

Das Arbeitszeugnis muss wahr sein. Wenn es unterdurchschnittlich ausfaellt, muss der Arbeitgeber im Streitfall beweisen, dass du tatsaechlich so schlecht warst.

Deine Rachegelueste sind albern. Es wird die Firma wohl kaum interessieren, ob du auch "ganz gut ohne sie oder ihr Arbeitszeugnis auskommst". Erinnert mich an den kleinen Jungen, der seiner Mutter eins auswischen wollte und dann sagte: "Es geschieht meiner Mutter ganz recht, wenn ich mir weh tue".

0
RandomMan7 
Fragesteller
 14.12.2023, 10:26
@DerCaveman

Ich habe wirklich keine Lust auf diesen Prozess. Offensichtlich hat mich die bessere Firma, bei der ich als Leiharbeiter gearbeitet habe, sofort genommen, als ich mich beworben hatte. Das ist Beweis genug. Die primäre Intention ist nicht Rache, sondern Gleichgültigkeit.

0
DerCaveman  14.12.2023, 10:29
@RandomMan7

Dann lass es halt. So wahnsinnig wichtig wird das wahrscheinlich ohnehin nicht werden. Besonders dann nicht, wenn du in der aktuellen Firma lange bleibst.

Bereite dich nur auf die Frage vor, was du denn in der Zeit gemacht hast. Irgendwann wird die moeglicherweise kommen und dann wirst du eine Antwort brauchen.

1

Rausstreichen ist kein Problem, nur reinschummeln geht nicht. Dann bleibt halt eine erklärbare Lücke, über die man ggf reden muß.