Darf die Erzieherin das?

21 Antworten

Ich bin zwar keine Mutter, aber hätte ich ein Kind und ich merke, das geht irgendwo nicht gerne hin, hat gar Angst, dann versuche ich den Grund dafür herauszufinden. Da es in diesem Fall ja nur an dieser einen Erzieherin zu liegen scheint, weiß man ja woran es liegt.

Wenn nichts an deiner Geschichte fehlt wüsste ich nicht weshalb sie das Jugendamt einschalten sollte. In dem Fall hätte ich ihr an deiner Stelle gesagt, dass sie das gern tun kann und hätte das Kind ebenso dort abgemeldet und woanders hingebracht. Sollte sich tatsächlich jemand vom Jugendamt bei dir melden, dann kannst du es der Person ja genau so schildern wie hier.

Einige hier scheinen nicht so ganz zu verstehen was dein Anliegen ist.

In Notsituationen (wie herauslaufen auf die Straße) dürfen Leute, auch wenn es Fremde sind, natürlich das Kind am Arm packen und es daran hindern.

Das heißt aber ganz und gar nicht, dass man es drinnen, wenn es nichts tut, nur weil es nichts sagt oder etwas nicht will oder weint grob anfassen darf. Das ist in meinen Augen klare Grenzüberschreitung. Nicht jedes Kind mag und/oder braucht körperliche Nähe, wenn es aufgeregt ist (durch Angst, Wut, was auch immer), manche sollte man einfach mal in Ruhe lassen, bis es wieder geht. Und da so etwas sehr individuell ist, und du die Erzieherin sogar extra darauf hingewiesen hast, denn du selbst weißt schließlich am besten wie dein Kind tickt, verstehe ich diese unangebrachte Reaktion der Erzieher absolut nicht.

Ich würde versuchen, der Dame zuvorzukommen und selbst beim Jugendamt anrufen. Die Situation schildern, und um Rat fragen, sowie herausfinden, ob es möglich ist, dass diese Erzieherin überprüft wird. Eventuell auch den Träger kontaktieren. Der hört das bestimmt nicht gerne.

Zudem ist die Eingewöhnungsphase scheinbar mehr schlecht als recht abgelaufen. Das Kind müsste doch Bezugspersonen gefunden haben, die den Abschied begleiten und erleichtern. Normalerweise wird ein weinendes Kind von einer Erzieherin, der es inzwischen vertraut, auf den Arm genommen, und in die Gruppe getragen, und erstmal getröstet. Auch sollte der Ablauf der Eingewöhnungsphase im Vorfeld mit den Eltern besprochen werden, damit auch diese wissen, durch welches Verhalten sie dem Kind den Abschied leichter machen. Denn da hat es scheinbar auch Probleme gegeben.

Aber ihr habt euch auch gründlich im Ton vergriffen. Eigenheiten des Kindes werden grundsätzlich hinter verschlossenen Türen besprochen, und auf keinen Fall zwischen Tür und Angel in Anwesenheit des Kindes. Auch, wenn jemand noch so hässlich auftritt, ist das kein Grund, sich selbst auf das gleiche Niveau herabzulassen. Erstrecht nicht vor den Augen des Kindes! Überlegt mal, was für ein Szenario ihr eurem Kind da geboten habt. Wie soll es da beruhigt im Kiga spielen, und vor allem: welches Vorbild willst du für dein Kind sein?

Meine Theorie zu dem Ganzen:

Die Erzieherin war euch unsympathisch, seit sie euch (taktloserweise) sagte, euer Kind sei nicht normal. Aber statt diesen Konflikt schnellstmöglich zu bewältigen (über so etwas kann man reden, dann sind die Fronten geklärt!) habt ihr euren Groll mit euch herum getragen. 

Kinder haben sehr feine Antennen!

Dass euch die Erzieherin nicht gefällt, hat euer Kind genau gespürt, und aus Loyalität oder Mitgefühl oder einfach weil ihr Mama und Papa seid, konnte es auch nicht anders, als sie zu meiden und selbst ein schlechtes Gefühl bei ihr zu haben. Dazu muss nichts besonderes vorgefallen sein.

Überprüft also euer eigenes Verhalten. Andere kann man eh nicht ändern, nur sich selbst.

Viel Glück und alles Liebe für eure Familie!

Die Erzieherin verhält sich pädagogisch grenzwertig. Statt dem Kind Zeit zu lassen, eine Beziehung aufzubauen, es zu locken, mit ihm zu sprechen, vielleicht ein Hilfsmittel einzusetzen, etwa eine Handpuppe, ein versprechen, helfen zu dürfen....zerrt sie das Kind mit Gewalt herein.

Du hast recht, so was geht gar nicht.  Ihr solltet euch bei der Leitung schriftlich beschweren und auch beim Träger des Kindergartens.

Die kinder sind den Erwachsenen ausgeliefert und immer unterlegen. Sie brauchen eine sensible Führung und bauen allmählich Vertrauen auf, bis sie gern die Einrichtung besuchen. Manche Kindergartenangestellten wirken auf Kinder nach, bis sie erwachsen sind. Da berichten Erwachsene von schrecklichen Momenten und Menschen, die ihnen geschadet haben, ob es durch Anbrüllen war oder durch Bestrafungen, aber auch von Menschen, die liebevoll waren und ihnen etwas beigebracht haben.

Lass dein Kind erzählen, wenn es davon reden möchte. Mach aber nicht den Fehler, dieses unschöne Geschehen dauernd vor dem Kind aufzuwärmen und zu bewerten.

Als Mann und Nicht-Vater: das Kindswohl steht im Vordergrund - möchte das Kind etwas nicht, so sehe ich ebenfalls, dass die Erziehungsberechtigten die Pflicht haben, die Interessen ihres Kindes zu vertreten.

Ich hätte die Erzieherin wohl ebenfalls deutlich zur Rede gestellt!

Natürlich sind nicht alle Kinder gleich und ein Erzieher muss sich darauf einstellen. Handgreiflich darf er/sie nur werden, um eine unmittelbare Gefahr  für das Kind abzuwenden.

Leider sind Erzieher(innen) unterbezahlt und oft überlastet, das soll kein grobes und unsachliches Verhalten der Erzieher gegenüber Kleinkindern rechtfertigen, ist aber ein gesellschaftliches Problem. Der Beruf des Erziehers muss insgesamt attraktiver gemacht werden, das käme vor allem den Kindern zugute.

In eurem Fall würde ich eine Beschwerde an den Kita-Betreiber verfassen und Maßnahmen verlangen, die rüdes und nicht kindgerechtes Verhalten in Zukunft verhindern. Keine Erzieherin darf ihren persönlichen Frust an den ihr anvertrauten Kindern ausleben. Besteht darauf, euch über die Umsetzung dieser Maßnahmen zu unterrichten.