Blickwechsel 24. November 2022
Deine Frage an einen ultraorthodoxen Juden
Alles zum Blickwechsel

Corona-Regeln in Israel?

1 Antwort

Das Problem war, viele Haredim (Ultraorthodoxe) haben ein koscher-Phone ohne Internet, also kein Smartphone, um sich damit von den Einfluessen aus aller Welt zu schuetzen. Die meisten solcher Juden wussten garnichts von Corona erst, als sie im Krankenhaus lagen und ueberlebten.

Ein Koscher-Phone halte ich fuer eine gute Sache, aber dann sollte zumindest eine vertrauenswuerdige Person unter ihnen sein, was glaubwuerdige Warnungen raus gibt, wenn die Kacke am dampfen ist und keine „Lehrer“ die behaupten, die Coronaimpfung mache schwul oder aehnlichen Bloedsinn. Oder „Nur G“tt heilt so etwas, nicht der Mensch“, auch sowas ein NoGo. G“tt gab uns das Serum, damit wir uns selber helfen koennen. Desinformation zur Realitaet war das groesste Problem vieler Haredim, warum sie derart sorglos waren, leider oft mit toetlichem Ausgang.

Ich als Haredi habe Smartphone mit Internet, Laptop und bin auch fleissig am surfen, lese auch gelegentlich deutsche News zu verschiedenen Themen. Nur eben nicht am Schabbat, da bleibt die Kiste aus.

Im Uebrigen, ich bin 4x geimpft worden und demnaechst ein fuenftes Mal, gegen die Varianten des Coronavirus.

Ja, die Regeln waren am Anfang sehr streng. Man durfte sich nur maximal 100m vom der Wohnung entfernen und damit war nicht die Luftlinie gemeint. Wer weiter weg erwischt wurde, musste 500nis Strafe zahlen. Und ohne Maske nochmal 500. Das ist hier sehr viel Geld, immerhin bei mir fast eine komplette Mietzahlung. Aber ich empfand solche Strafen auch gerechtfertigt, die dazu da waren, die Krankenhaeuser nicht zu ueberlasten und italienische Verhaeltnisse einfuehren: „Wie entscheiden wir, wer darf weiter leben an der Beatmungsmaschine?“ Ein Horror fuer alle Krankenhaeuser Israels.