Christentum Selbstverteidigung?

7 Antworten

Ja, Christen dürfen sich natürlich verteidigen!

Behauptung: Die Aussage von Jesus mit dem Hinhalten der anderen Backe ist genial und wird in taktischen Selbstverteidigungsseminaren als beste Taktik überhaupt gelehrt!

Das hört sich erst einmal komisch an, aber die genannte Stelle wird häufig falsch verstanden und noch falscher ausgelegt.

Denn: Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt.

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.

Natürlich darfst du dich verteidigen.

Dir wird dann ja nicht auf die Wange geschlagen, sondern voll in die Fresse. Und das mehrfach.

Das ganze soll Gewaltspiralen unterbrechen, wo es möglich(!) ist.

Quelle: Mein Hauskreis.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn es um Glaubensfrage geht, denke ich, dass ich nicht zurückschlagen darf - doch es kommt auf die Situation an. Ich bin mir fast sicher, dass ich mich im Affekt wehre, so gut ich kann. Ich habe mich noch nie mit jemandem geschlagen - ich finde es primitiv.

Hallo Yblover,

Natürlich, Gott liebt Dich und will nicht dass Du Schaden nimmst. Solange Du es nur zur Verteidigung nutzt, ist denke ich, alles in Ordnung.

Es wäre natürlich besser, die Situation friedlich zu lösen, als mit Gewalt. Aber da muss man als Christ auch erst mal hinkommen, dass man lernt, die Wut und Aggression des anderen zu beruhigen. 🙏 💖

Wir folgen gern dem Fleisch - das bedeutet, dass wir entweder in einer Sache gar nichts tun -z.B. weil es bequem ist oder dass wir völlig übertreiben. Dies nennt sich fleischliches Verhalten. Daher solltest du als Christ Maß halten und dich schlau verhalten. Und du darfst eindeutig Gott mit einbinden in deine Kämpfe. Verzeihen ist ebenfalls eine sehr effektive Kampfstrategie, die übernatürliches Wirken bewirken kann.

Im Prinzip: immer wenn Du eine Bibelstelle als WAHRHEIT akzeptierst und sie solange "durchkaust" bist sie zum Glauben wird, schaffst du Platz für Christus in deinem Leben

Ich habe es selbst erlebt. Jemand, der drei mal stärker war als ich, wollte mich angreifen (schon vor Jahren) und Gott selbst hat diesem Mann gezeigt, dass das keine gute Idee war. ER wird - nach meiner Erfahrung nach - noch fünf Wochen später zitternd vor Angst herum gelaufen sein. Dieser Mann sah die Augen Gottes und hörte die Stimme Gottes und im Gegensatz zu vielen, die Gott nie erlebt haben, Gott KANN richtig sauer sein.