Bundeswehr und Alkohol
Es ist (noch) nicht wirklich ein Problem,aber etwas Sorgen mache ich mir doch. Vielleicht ist ja jemand hier,dem es genauso geht,Angehöriger oder Betroffener ist. Es geht um Folgendes:mein Verlobter ist bei der Bundeswehr,genauer bei der Marine und auch Berufssoldat,weswegen wir auch eine Fernbeziehung führen. Ich bekomme leider immer wieder mit,dass er bestimmt 3 mal die Woche was trinkt.Mehr als nur 1-2 Bierchen.Entweder hat jemand Geburtstag oder es wird gegrillt,sonstwie gefeiert oder er wird eingeladen. Mittlerweile sage ich schon nichts mehr,weil er dann immer sauer geworden ist.Das wär eben normal,um den Stress sowohl psychisch als auch physisch abzubauen. Und auch,wenn er an einem Wochenende mal bei mir ist wird eigentlich immer mindestens ein Bier oder Whiskey etc getrunken. Ich wüsste jetzt gerne,wie ich damit umgehen soll. Oder kennt jemand eine gute Anlaufstelle für Soldaten-Angehörige,an die ich mich vorerst wenden kann? Wie gesagt,ich denke nicht,dass es schon dringend ist,zumal es sich gebessert hat seit er vom Schiff runter ist. Aber es würde mich beruhigen,zu wissen,wo ich mich hinwenden kann. Danke schon mal
8 Antworten
So, da hier ja scheinbar nur qualifizierte Leute rumschreiben, die alle wissen, was bei der Bundeswehr abgeht, lass Dir gesagt sein, bleedingsoul, wenn Du glaubst, dass Dein Soldat ein Alkoholproblem hast, solltest Du Dich mit seiner Dienststelle, und zwar dort mit dem zuständigen Kompaniefeldwebel (ich weiss nicht, wie sich das bei der Marine schimpft) oder der beauftragten Vertrauensperson in Verbindung setzen. Du kannst Dich auch mit der zuständigen Sanitätsstaffel in Verbindung setzen. Am besten wäre es natürlich, wenn sich Dein Soldat selbst dort meldet. Er muss aber sich erst selbst eingestehen, dass er ein Problem hat. Ich bin seit 10 Jahren Soldat und hab auch gefeiert, aber lange nicht so exessiv, wie man es der Bundeswehr nachsagt. Ich hab aber auch einige getroffen, die im BW-Krankenhaus in der FU VI gelandet sind (Abteilung für psychatrische Behandlung) und ne Zwangsentziehung machen mussten. Ich finds gut, dass Du Dir Sorgen machst und die Augen offen hältst...Viel Glück !!!
Hallo bleedingsoul
Ich habe deinen Beitrag mit Interesse gelesen und verstehe deine Bedenken sehr gut. Dieses Verständnis begründet sich auf die Tatsache, dass ich selber Soldat bin und (mittlerweile trockener) Alkoholiker. Grundsätzlich vertrete ich die Meinung, dass die Bundeswehr nicht das Problem ist sondern die Menschen. Allerdings muß ich eingestehen, dass die Bundeswehr ein gute Plattform für Alkoholmissbrauch darstellt. Hier treffen sich Menschen (vor allem Männer) und setzen sich damit einem nicht zu verachtenden und real existierenden Gruppenzwang aus. Aber zu deiner Frage.... So wie das Trinkverhalten deines Partner schilderst, denke ich schon, dass es absolut bedenklich ist. Vor allem macht mich stutzig, dass er agressiv reagiert, wenn Du ihn darauf ansprichst. Das kommt mir aus meiner "Trinkerkarriere" bekannt vor. Ohne dich enttäuschen zu wollen.... aber wenn er ein Problem hat, dann wird er erst dann etwas unternehmen wenn er sich selber eingesteht, dass er ein Problem mit dem Alkohol hat. Du kannst allerdings versuchen ihn immer wieder darauf anzusprechen. Möglicherweise kannst Du damit den Findungsprozess beschleunigen. Es wird aber auf keinen Fall einfach, denn ein Alokoholiker muß in der Regel erst seinen persönlichen Tiefpunkt erleben bevor er etwas tut, wenn überhaupt. Es gibt jedenfalls keine Zwangsentgiftung, so wie es von anderer Stelle behauptet wurde. Ich weiß das, weil ich eben selbst diesen Weg gegangen bin. Niemand kann dich dazu zwingen!!! Es gibt allerdings Stellen an die Du dich wenden kannst um Unterstützung zu bekommen. z.B.:die "Soldaten Selbsthilfe gegen Sucht" oder jede andere zivile Suchtberatungsstelle. In der Regel gibt es dort immer offene Sprechstunden in denen man sich unverbindlich und kostenfrei Rat holen kann. Aus meiner Erfahrung heraus möchte ich noch hinzufügen, dass es sich lohnt mit dem Trinken aufzuhören, auch wenn die erste Zeit nicht unbedingt ein Zuckerschlecken ist. Die Zeit heilt aber viele Wunden. Ich wünsche dir alles Gute für deine Bemühungen und bin freue mich, dass Du das nichrt auf die leichte Schulter nimmst.
Alles Gute
Tom
Du solltest das nicht dramatisieren, das ist normal, dass die Männer die erste Zeit beim Bund etwas mehr trinken, das gibt sich wieder. Lass den Jungs doch mal ihren Spass. Du musst mal ein bisschen zurückstecken, das ist in einer Fernbeziehung eben so, aber anscheinend willst Du weiterhin die Kontrolle über ihn haben.
Er ist aber jetzt schon 3,5 Jahre da und wegen dem Einsatz auf dem Schiff hatte er Depressionen.Also aus Spaß ist das weniger.
dem stimme ich zu. er kann bestimmt auch ohne alkohol außerdem hat er sich doch nicht irgendwie verändert. oder? Lass ihn einfach, er ist doch keine 16 oder 18 mehr.
na ich würde mir keine Sorgen machen... es sind ja immer noch die vorgesetzten da die dem einen Riegel vorschieben... und soweit ich weiß gibt es auf dem schiff die Regel nicht mehr als zwei Bier pro Person... mach dich nicht verrückt...
Meiner Meinung nach hat das mit weder übermäßig hoher psychischer bzw physischer Belastung zutun. Die haben einfach Langeweile. Ich habe einen Bruder und etliche Freunde bei der Bundeswehr. Und auch mein Vater war viele Jahre da und alle saufen da. Hier in Deutschland haben die doch alle nichts zutun und hängen abends in de Kasernen rum und saufen...
Was man machen kann, weiß ich auch nicht
...und alle saufen da...und alle Ossis sind doof...und alle Afrikaner sind schwarz und alle Russen sind kriminell... und die Erde ist eine Scheibe. Ich dachte, hier gibts qualifizierte Antworten aber offensichtlich ist die Seite für Leute, die zuviel Zeit haben und ihr "ich-hab-gehört"-Wissen für gegeben und essentiell halten.
Sport. In meinen 6 Monaten nach der AGA habe ich abends fast immer Sport gemacht, die Möglichkeiten hat man dazu in der Kaserne. Ist eine schöne Abwechslung, während die anderen auf Stube hocken und Zocken/Trinken...