Brauche Hilfe in Latein
Hallo ihr lieben Leute, brauche hilfe in Latein und zwar beim Text von Catull - Carmina Burana 79 (Er sucht sie: Fast ein Schäferstündchen). Wäre super wenn ihr mir dazu was finden könntet danke! Oder eine Seite mit Übersetzungen reicht auch gg
2 Antworten
Das Gedicht stammt nicht von dem römischen Dichter Catull, sondern gehört zu den im Mittelalter entstandenen „Carmina Burana".
Es gibt dazu gedruckte vollständige (nicht nur auf die von Carl Orff vertonte Auswahl beschränkte) Übersetzungen, die in Bibliotheken vorhanden sind. Eine Suche in Bibliothekskatalogen (diese ist für viele Bibliotheken auch im Internet möglich) hilft beim Herausfinden, wo es in der Nähe eine solche Übersetzung gibt. Bei einer freien Wiedergabe kann es vorkommen, dadurch nicht zu einem genauen Erfassen des lateinischen Wortlauts zu gelangen.
Der Text ist wegen des ungewohnten mittelalterlichens Lateins an einigen Stellen schwierig. Ich habe einen eigenen Übersetzungsversuch unternommen, ohne für völlige Fehlerfreiheit garantieren zu können und ohne besondere poetische Eleganz zu beanspruchen:
„1) Unter sommerlicher Hitze,
als alles in Blüte war,
war ich ganz in Glut.
Unter einem Olivenbaum
hielt mich, von Hitze und Schweiß erschöpft,
durch reizende Schönheit
das Verweilen fest.
[Deutung von „decore“ als Ablativus instrumentalis oder causae; bei Deutung als Prädikativum zu olive: „unter einem Olivenbaum als Zierde"]
2) Dieser Baum war auf einer Wiese,
überall von Blüte bestickt,
durch Kraut, Quelle, Lage angenehm,
aber auch durch Schatten, gewährten Lufthauch.
Platon hätte mit seinem Schreibgriffel
keine anmutigere Gegend ausmalen können.
3) Eine Quelle einer kräftigen Ader ist nahe,
der Gesang Philomenas ist anwesend,
das Lied der Najaden.
Hier ist beinahe das Paradies.
Es gibt, ich weiß es voll,
keine erfreulicheren Gegenden als diese.
4) Während es hier gefällt sich zu erfreuen
und erquickt erfreut zu werden
und Erleichterung von der Hitze zu bekommen,
bemerke ich ein Hirtenmädchen
von einzigartiger Schönheit,
das Brombeeren sammelt.
5) Zur Liebe der Gesehenen gehe ich.
Venus [die Liebesgöttin] hat dies bewirkt, wie ich glaube.
„Nähere dich!“, sagte ich, „ich bin nicht Räuber,
ich nehme nichts weg, ich verletze nichts.
Mich und das Meine übergebe ich dir,
schöner als Flora [die Göttin der Blumen]."
6) Diese antwortete mit einer kurzen Äußerung:
„Die Spiele der Männer bin ich nicht gewohnt;
Ich habe grimmige Eltern;
Die Mutter von höherem Lebensalter
wird bei einer geringen Sache zornig.
Verschone jetzt in der Tageszeit.“
http://www.albertmartin.de/latein/