BLL Thema Biologie?

1 Antwort

Hi,

der Mozart-Effekt ist eine Hypothese, die sich durch Folgeversuche nicht untermauern ließ. https://de.wikipedia.org/wiki/Mozart-Effekt Das ist eine eher nicht so ergiebiges Thema für eine eigene Arbeit, wie ich finde. Da deine eigenen Experimente dann auch alle keine Bestätigung ergeben würden. Hast du noch thematische Alternativvorstellungen? :) Gruß

CliffBaxter  23.08.2017, 13:56

du brauchst was klar abgrenzbares, leicht zu untersuchendes, mit gut erfassbaren Ergebnissen, zu einer nicht zu weit gefassten biologischen Fragestellung. Einem biologischen Phänomen z.B. 

Wenn du es auf "menschliches Verhalten" abgesehen hast, sollte das Thema eng eingegrenzt und experimentell überprüfbar sein. Das ist nicht so einfach, da das Thema schnell an Komplexität gewinnt und man in Schulen so gut wie keine Mittel hat, um ein Experiment zu ermöglichen. 

Wie wäre es mit angeborenem Verhalten, z.B. menschliche Reflexe. Da kann man schön darstellen, wie so ein Reflexbogen aufgebaut ist, welche biologische Funktion er hat und kann mit einfachen Mittel (Reflexhammer, Amazon ~10€/Stück) eigene Untersuchungsergebnisse gewinnen und beisteuern. Musst dir nur einen aussuchen und dann kann es schon losgehen :) Gruß, Cliff

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Katrien00 
Fragesteller
 23.08.2017, 22:41
@CliffBaxter

Hey,

vielen Dank für deine Antwort!

Das Thema Menschliche Reflexe finde ich eigentlich sehr interessant! Ich könnte mir gut vorstellen, so was zu machen. Ich werde mal meinen Biolehrer fragen was er von dieser Idee hält. ;)

Was mich sonst noch so als alternative interessieren würde, wäre vielleicht etwas in Richtung der Fotosynthese, aber ich denke, dass ich dann doch lieber bei deiner Idee bleibe ;)

LG Katrien :D

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CliffBaxter  24.08.2017, 00:45
@Katrien00

Hi, supi :) 

ja das ist doch ein spannendes und "griffiges" Thema, welches nicht zu diffus oder ausufernd ist. 

Du kannst ihm ja eine vorläufige Formulierung deines Themas mitbringen z.B.: 

"Untersuchungen zur Reflexhandlung des Menschen, als Grundlage der Sensomotorik, am Beispiel des Patellar-(Kniesehnen)reflexes, unter Berücksichtigung veränderter Reaktionsstärke durch den Handgriff nach Jendrassik."

Dann hast du auch noch eine zusätzliche Variable drin, die du "untersuchen" kannst. Der Jendrassik'sche Griff ist eine "Bahnung", die die Reaktion des Reflexes verstärken kann.

Die Überlegung wäre also, die theoretischen Grundlagen eines Reflexbogens darzustellen: Nämlich eine "Durchschaltung" der sensorischen Nervenbahnen auf motorische Nervenbahnen, ohne dass man dazwischen "nachdenken" muss, also ohne Beteiligung des Gehirns (sondern des Rückenmarks). 

Das macht solche Reflexe extrem schnell und treffsicher. Gut, dann stellst du exemplarisch am Kniesehenenreflex dar: 

Der Reiz (Schlag auf die Patellarsehne mit deinem Hämmerchen) ohne Hämmerchen eine Dehnung der Sehne, bei bestimmten Bewegungen, z.B. wenn man stolpert oder das Knie einknickt. 

Der Rezeptor, die Muskelspindel als Dehnungsrezeptor. Die afferente Nervenfaser (sensorische Faser) Verschaltung im Rückenmark (Zentrales Nervensystem), dann die efferente Nervenbahn, d.h. die motorische Nervenfaser, die zum Beinstrecker führt, dem Effektor (=Muskel) und die Reaktion (=Muskelkontraktion), Unterschenkel zuckt nach vorne.

Dieses Verhalten ist angeboren, beliebig oft reproduzierbar, wenn du mit dem Hämmerchen auf die Kniesehen klopfst und willentlich nicht beeinflussbar (durch den Kopf), keine Frage von "Lust haben" (Motivation) und läuft wie eine "Auslösung" ab. Entweder eine Auslösung erfolgt oder es erfolgt keine Auslösung ("Alles oder Nichts Prinzip"). 

Der Reflex hat im normalen Leben eine Schutzfunktion, indem er die Gleichgewichtslage stabilisiert und ein Hinfallen verhindert. Werd mal etwas "weich im Knie" und lass es im Stand etwas kraftlos durchbiegen, dann kommt sofort die Gegenreaktion, die auf Stabilisierung der Körperhaltung hinausläuft. Das läuft auch ab, wenn das Bein an ein Hindernis stößt, dann zuckt es automatisch nach vorne und fängt die Körperhaltung auf, bevor sie instabil wird und verhindert so ein Hinfallen. 

Jetzt musst du dir nur noch Probanden suchen und dir überlegen, wie du z.B. die Variable den Jendrassikgriff mit in die Untersuchungen einbaust. Hier ist ein Vid, wie soetwas untersucht werden kann http://flexikon.doccheck.com/de/Patellarsehnenreflex etwas nach unten scrollen. Kann man in der Schule locker durchführen, mit Mädels oder Jungs, die brauchen nur ihr Bein frei machen, sich hinsetzen und locker runterhängen lassen. Dann hast du einen theoretischen Teil, wo du Bücher wälzt und die Theorie darstellst und einen praktischen Teil, in dem der Reflex getestet wird und zusätzlich eine Variable (den Griff), der die Reflexantwort (Reaktion) beeinflussen kann (was deine Untersuchungen widerspiegeln könnten, Arbeitshypothese). In Summe hast du eine komplette Untersuchung, die in der Schule als 1 Mann/Frau Betrieb durchführbar wäre, mit einem typisch biologisch ausgerichtetem Thema + Versuchsansatz, Erhebung empirischer Daten, Auswertung, Diskussion. Gruß, Cliff

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Katrien00 
Fragesteller
 24.08.2017, 11:29
@CliffBaxter

Hey :)

Wow! Du hilfst mir hier wirklich sehr viel weiter mit! Vielen vielen Dank!!

Dank deines Aufbaus weiß ich jetzt genau wie ich durchstarten soll und ich habe schon richtig lust darauf, damit anzufangen! :D

Natürlich werde ich dann auch selber noch Sachen ergänzen, aber für diese basis und tipps bin ich dir sehr dankbar!

Nochmals ein großes dankeschön!

LG Katrien

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CliffBaxter  24.08.2017, 13:56
@Katrien00

Hi, gerne, konnte vielleicht nur ein paar Tipps beisteuern... du musst aber auch selbst von dem, was du letztlich machst, überzeugt sein :) nur so wird es gut! good luck! Cliff

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