Biologie Klausur - Mitose

2 Antworten

Wenn ihr außerdem schon die Meiose behandelt haben solltet, könnte nach den Unterschieden zwischen Mitose und Meiose gefragt werden.

Vielleicht wird auch nach dem allgemeinen Sinn und Zweck der Mitose gefragt.

Bei welcher Art von Lebewesen kommt Mitose vor?

Anbei stelle ich dir einen Text zur Verfügung, den ich vor einigen Wochen geschrieben habe. Hiermit hat der erste Fragesteller angeblich die Note 1 erzielt.

Die Mitose

Alle Lebewesen bestehen aus kleinsten Einheiten, den Zellen. So eine Zelle hat mittendrin einen Zellkern. Darin ist die Erbinformation. Diese ist in sogenannten Chromosomen gespeichert, das sind ganz große, spiralisch aufgewickelte Moleküle.

Wenn aus einer Zelle zwei Zellen werden, muss diese Erbinformation irgendwie kopiert werden, damit die eine Kopie in Tochterzelle A und die andere Kopie in Tochterzelle B aufbewahrt werden kann.

Deshalb teilt sich zuerst der Zellkern in einem mehrstufigen Vorgang, der Mitose genannt wird. Erläuterungen zu den Phasen der Mitose:

DNS ist die Abkürzung für Desoxyribonucleinsäure. Dies ist der Stoff aus dem die Chromosomen bestehen. Die DNS ist ein Polymer. Das ist ein ganz großes, schweres Molekül, das aus ganz vielen, hintereinander aufgereihten ähnlichen Bausteinen besteht. Der Unterschied zwischen den einzelnen Bausteinen ist, dass sie verschiedene Basen enthalten. Diese heißen Adenin, Guanin, Thymin und Cytosin. Der genetische Code besteht darin, dass diese Basen in einer bestimmten Reihenfolge aufeinanderfolgen, z.B. A-T-T-C-G-A-D-A-G-T-...., viele Hundert Stellen hintereinander. Dieser Code ist ist jedem Chromosom einer Zelle natürlich unterschiedlich. Um aus z.B. 23 Chromosomen in einem Zellkern 46 Chromosomen für zwei Zellkerne zu bauen, braucht man als Baustoff mehr DNS. Deswegen verdoppelt sich die DNS.

Jedes Chromosom besteht aus einem Doppelstrang. Wie bei einer Strickleiter geben sich auf der ganzen Länge die Basen vom linken Strang und vom rechten Strang "die Hand" und bilden so Leitersprossen. Am Anfang der Mitose (Prophase) werden die Chromosomen als lange, dünne Fäden lichtmikroskopisch sichtbar.

Bei der Mitose trennt sich nun in jedem Chromosom der linke Strang vom rechten Strang, so als würde man bei einer Strickleiter alle Sprossen durchschneiden. Die Halbchromosomen heißen auch Chromatiden. Erst liegen die beiden Chromatiden aber noch dicht zusammen, auch wenn sie nicht mehr chemisch verbunden sind. In tierischen und menschlichen Zellen (nicht in pflanzlichen Zellen) gibt es eine Struktur, die Zentrosom heißt und bei der Mitose hilft. In der Prophase der Mitose teilt sich das Zentrosom und wandert zu den beiden entgegengesetzten Polen der Zelle.

Am Ende der Prophase und in der Metaphase der Mitose bildet sich die Kernspindel aus. Sie heißt Spindel wegen ihrer Form. Eine Spindel ist länglich, an beiden Enden spitz und dazwischen etwas gewölbt, so wie ein Muskel, der an beiden Enden an einem Knochen ansetzt und aus langen Fasern besteht. Die Fasern der Kernspindel sind dünne Röhrchen (Mikrotubuli). So eine Kernspindel in einem Zellkern ist natürlich mikroskopisch klein. An die Kernspindelfasern heften sich die Chromatiden an. Ein Zellkern ist normalerweise, wie auch andere Zellorganellen, von einer Membran umgeben. Eine Membran ist ein hautartiges Gebilde, in das eine biologische Struktur (Organell, Zelle oder Organ) eingewickelt ist. So grenzt sich der Zellkern vom Cytoplasma ab. Bei der Mitose wird jedoch der alte Zellkern aufgelöst, damit zwei neue Zellkerne entstehen können. Deswegen muss die alte Membran weg.

In der Anaphase der Mitose geschieht folgendes: Die eine Hälfte der Chromatiden (jetzt Schwesterchromosomen) wird an den Kernspindelfastern nach links gezogen, die andere nach rechts. Sie entfernen sich immer mehr voneinander. Somit haben wir die komplette genetische Information jeweils einmal am linken Pol und einmal am rechten Pol der Zelle versammelt.

In der Telophase (Endphase) der Mitose bildet sich um die beiden identischen Tochter-Zellkerne jeweils eine neue Membran aus. Die Erbinformation wird also hübsch eingewickelt. Der Spindelapparat, der für den Teilungsvorgang nötig gewesen war, verschwindet wieder. Die Chromosomen "entspannen" sich nach der ganzen Arbeit wieder und werden lichtmikroskopisch unsichtbar.

Nachdem sich die Zellkerne geteilt haben, teilt sich nun auch die ganze Zelle. Sie sieht dabei zwischendurch so aus wie eine Erdnuss in der Schale (mit zwei Kernen). Sie wird in der Mitte immer enger zusammengeschnürt (Wespentaille), bis sich die beiden Tochterzellen ganz voneinander trennen und jeweils von einer kompletten eigenen Membran umgeben sind.

Entweder die beiden Tochterzellen liegen dann weiterhin nebeneinander in einem Gewebe und können noch weiter wachsen (an Volumen zunehmen), oder, je nachdem um welchen Zelltyp es sich handelt, gehen die beiden ganz eigene Wege.

Ich musste auch eine Klausur über Mitose (und Meiose) schreiben. Es ist zwar schon etwas her, aber wenn ich mich recht entsinne, reicht es in Biologie aus, wenn du solche Vorgänge beschreiben kannst. Bei mir wurden glaube ich Bilder unterschiedlicher Stadien gezeitgt, wo man die Phase richtig bennenen und ein paar Worte zu schreiben sollte. Viel Erfolg.