Bin ich zu egoistisch?
Hallo zusammen,
ich wohne mittlerweile ca. 3 Autostunden von meiner Familie entfernt, hatte zuletzt Urlaub, war zwei Wochen auf Reise und dann noch ein paar Tage Zuhause.
Mein Vater ist an Krebs erkrankt, wir telefonieren regelmäßig, besuche sind aufgrund der Entfernung nicht so häufig möglich da ich im Schichtdienst arbeite und max 2 Tage am Stück frei habe.
Von meinen Großeltern musste ich mir nun sagen lassen "In der ganzen Welt kannst du rumfahren aber deinen Vater besuchst du nicht ".
Wie seht ihr das?
6 Antworten
Mhhmm, ist svhwierig. Natürlich ist Urlaub wichtig, gerade bei dem ganzen körperlichen (Schichtdienst) und psychischen Stress (Erkrankung Vater). Aber auf der anderen Seite weiß man auch nicht, wie oft du ihn noch sehen wirst. Ich denke, wenn man ein paar Tage frei hat und zu Hause ist, dann sollte ein Besuch beim kranken Vater möglich sein.
Ich denke nicht das du Egoistisch bist, du hattest ja keine Möglichkeit zu ihm zu gehen wegen dem Urlaub und der Arbeit.
Meiner Meinung nach sind deine Großeltern "traurig" und "wütend" auf einer Art und Weise weshalb sie dieses wütend sein auf dich richten, falls sie mit sonst niemanden reden.
Außerdem ist es bestimmt nicht leicht sowas sehr schnell zu verkraften, denn bei solchen Umständen ist es (denke ich normal) das man nicht klar weiß was man sagt oder nicht denkt bevor man etwas sagt.
War die Krebsdiagnose zur Zeit des Urlaubs, gebe ich den Großeltern Recht. Sonst hat das Eine mit dem Anderen wenig zu tun.
Da nicht jeder Krebs tötlich ist, ist die Kernaussage erst einmal zu schwach, um konkret darauf einzugehen.
P.S.: Ich hatte Krebs (PTL-B-nH) und (unter anderem wegen Corona) keinen Besuch, da aufgrund der Chemo (ich bekam 'nur' C.H.O.P.) ein geschwächtes Immunsystem.
Meiner Meinung nach solltest du dein Vater immer besuchen, wenn du Zeit hast. Du kannst natürlich nichts dafür, dass du arbeiten musst. Aber alles andere (z.B. wie reisen) kannst du machen, wenn dein Vater wieder gesund ist.
Mir scheint, dass deine Großeltern in ihrer Sorge und Angst keinen anderen Ausdruck finden, als dir solche Sachen zu sagen.
Wenn du und dein Vater das Gefühl haben, dass es schon ganz ok ist, wie ihr das miteinander macht, dann ist das ganz eure Sache.