Bin ich normal oder einfach ein Sonderling?
Hallo, ich bin 18 Jahre alt und habe das Gefühl das ich irgendwie ein Sonderling bin, was Soziales angeht. So zur Geschichte ich war nie so ein typisches Mädchen-Mädchen das sich rosa Kleidung angezogen hat und so, aber zb mit Puppen habe ich trotzdem gespielt. Was ich damit sagen will ich habe mich immer etwas vom, sagen wir mal Durchschnitt, abgehoben oder eher unterschieden. Im Kindergarten hatte ich eine beste Freundin die dann aber später in eine andere Schulklasse ging, sodass sich unsere Wege trennten. Dann habe ich in den ersten Paar Klassen nur zwei Jungs als richtig gute Freunde gehabt. Später änderte sich das (ich weiß nicht mehr warum) und ich hatte eine beste Freundin (die aber selber eine andere beste Freundin hatte). Diese Freundschaft war echt toll aber dann in der Oberschule haben wir uns wegen eines dritten Mädchens und einem durch sie ausgelösten Streit entfremdet. Die Zeit war der Horror für mich weil ich so niemanden richtig hatte. Irgendwann haben wir uns wieder angenähert aber es war nie mehr so wie früher. Dann habe ich so in der 10. schätze ich eine neue beste Freundin gefunden die mir auch extrem am Herzen lag und ich war er Meinung diese Freundschaft hält für immer. War aber nicht so wir haben uns mit der Zeit immer mehr auseinander gelebt und sie hat schlussendlich sich auch extrem bemüht das wir keinen Kontakt mehr haben. Dann in der Oberstufe(3./4. Semester) hatte ich eine sehr gute Freundin mit der ich immer unheimlich viel gelacht habe und eine weitere die ich auch sehr mochte. Aber es war trotzdem irgendwie anders. Wir haben uns nie getroffen nur ein zwei mal höchstens. Trotzdem hatte ich immer das Gefühl das da diese eine (zwei) Personen sind an denen ich mich festhalten kann. Nach dem Abi wars das aber auch mit einer schreibe ich ab und an und von der anderen kommt gar nichts was ich echt schade finde weil ich sie so unheimlich gerne mochte, aber ich will nicht immer diese person sein die immer ankommt, dass war ich einfach schon zu oft. Jetzt studiere ich und habe eine kennengelernt die ich mag und habe halt wieder dieses Gefühl das da eine ist an der ich mich festhalten kann. Das Problem ist eine Person alleine reicht einfach nicht, doch ich kam noch nie in Gruppen klar. Ich habe auch schon früher mich (fast) ausschließlich mit der "aktuellen" besten Freundin getroffen, weil ich irgendwie nur damit zurecht komme. Ich bin zb auch jetzt noch manchmal traurig, dass ich die beste Freundin aus der 10. verloren habe. Ich habe es unheimlich schwer in Gruppe nicht unterzugehen, ich habe ganz oft Schwierigkeiten Gesprächsthemen zu finden und es scheint auch anderen mit mir so zu gehen. Ich scheinen langweilig zu sein keine Ahnung aber ich bin einfach so. Ich bin kein kontaktfreudiger kommunikativer sympathisch wirkender Mensch wie es scheint, auch wenn ich das gerne wäre. Ich komme mir vor wie ein sozialer Sonderling.... und ich weiß nicht wie ich damit zurechtkommen soll, denn das nagt oft an mir.
3 Antworten
Hallo,
vermutlich hast Du sehr hohe Ansprüche an eine Freundschaft und bist sehr stark vereinnahmend. In einer Gruppe hast Du das Gefühl unterzugehen, weil Du zu wenig Beachtung erhältst.
Dein Selbstwertgefühl ist ziemlich schwach ausgeprägt, Du hast den Eindruck, Deinen eigenen Erwartungen an Dich nicht zu genügen.
Aber damit bist Du nicht allein. Mit Anfang zwanzig sind die wenigsten Menschen gereifte Persönlichkeiten, sondern auf der Suche nach ihrer Identität.
Im englischen gibt es ein Sprichwort: Fake it til you make it. Das bedeutet, wenn Du Dich so verhältst, als hättest Du schon die Eigenschaften, die Du Dir wünscht, desto leichter fällt es Dir, tatsächlich so zu werden.
Wenn Du Dich anderen Menschen gegenüber interessiert und aufgeschlossen verhältst, ohne gleich etwas von ihnen zu erwarten, schaffst Du Dir schon mal einen Kreis von Bekannten, mit denen Du gemeinsame Interessen pflegen kannst z. B. Sport, Konzerte, Kino etc.
Auch in einer Gruppe mußt Du nicht permanent durch smarte oder witzige Bemerkungen auffallen. Lehne Dich zurück und beobachte die anderen.
Du bist genauso o.k., wie Du bist.
Alles Gute,
Giwalato
Ich würde sagen mach dir keinen Druck etwas zu sein was du nicht bist. Ich habe das auch jahrelang versucht doch es wird nicht klappen. Jeder Mensch ist anders und sollte so sein wie er ist. Wenn du deine Zweifel loslässt kann sich in dir möglicherweise was befreien. Du musst nicht so sein wie andere. :)
Ich bin genauso. Habe mich voll und ganz in deiner Beschreibung wiedergefunden.
Ich bin noch heute mit 38 sozial anders drauf als andere.
Ich habe Mann, Kinder. Aber das reicht mir an sozialem Rückhalt. Und ich bin glücklich und zufrieden damit.
Also wenn schon, dann sind wir beide Sonderlinge. Vielleicht aber auch besonders, da wir den Sinn des Lebens nicht in möglichst vielen falschen Freunden suchen, sondern in einer Handvoll guten.
Lass dir nichts einreden, das du irgendwie falsch tickst. Ich habe Landmaschienen Schlosserin gelernt, jahrelang als Berufskraftfahrerin gearbeitet. Un ich bin verdammt stolz drauf, anders zu sein, als die rosa Mädchenmasse.
Und genau das solltest du auch sein, stolz alleine klar zu kommen.
Liebe Grüße
Den Wunsch kann ich nachvollziehen. Auch das ging mir in deinem Alter genauso. Irgendwie war ich immer auf diese Mädchen neidisch, die viele Freundinnen hatten, mit denen sie alles bequatscht haben.
Aber je älter ich wurde und mit mehr Abstand und Lebenserfahrung ich zurück geblickt habe, auf diese "albernen" Teenager Mädchen Streitereien und Problemchen, des do mehr war ich froh, der Einzelgänger gewesen zu sein.
Ich will keinesfalls sagen das es dir genau so gehen wird.
Aber ich habe glernt, das sich nur auf sich selber verlassen können, für mein Selbstbewusstsein und späteres Leben nicht das schlechteste war.
Wie du mehr soziale Kontackte findest, weiß ich nicht. Ich weiß nur, das es nicht immer das Beste sein muß, viele (gute???falsche???) Freunde zu haben.
Ich wünsch dir viel Kraft und Glück für deine Zukunft. Und sieh dich nicht als "Sonderling", nur weil du nicht so bist wie die restliche graue Masse.
Die Sache ist nur ich hätte tatsächlich gerne so ein paar mehr Freunde, keine riesige Masse, aber einfach so das man nicht ausschließlich eine Person hat, die dann wirklich die einzige Anlaufstelle darstellt. Denn sowas hatte ich schon und wenn so ein Freundschaft dann in die Brüche geht (was manchmal einfach passiert) steht man ganz alleine da.