BIDA: Urlaub ohne den Partner?
Hallo Zusammen
Zur Thematik: mein Partner mit dem ich seit knapp 2 Jahren zusammen bin (wir wohnen aber nicht zusammen) hat seit Beginn weg Probleme mit seinen Finanzen (er hat seit Jahren Lohnpfändung auf Grund von Schulden) und kann sich keine grossen Sprünge erlauben. Wir wohnen zwar nicht zusammen aber er verbringt viel Zeit bei mir. Ich habe eine Teenietochter, welche immer jede zweite Woche bei mir verbringt (die andere ist sie bei ihrem Papa, wir haben das Wechselmodell) und die beiden verstehen sich auch gut.
Nun ist es so, dass wir eigentlich diesen Sommer Anfang August gemeinsam ein paar Tage zu Dritt Urlaub machen wollten, dabei soll es ein Städtetrip werden und ich wollte das Ganze definitiv in den nächsten paar Tagen fix buchen). Kosten für ca. 5 Tage lägen für ihn bei ca. CHF 600.00 für Flug, Unterkunft, Ausflüge etc. Er meinte das wäre für ihn mit genug Vorlauf zum Geld zu Seite legen möglich (wir haben bereits im Dezember angefangen darüber zu sprechen)
Nun ist aber - worst case - sein Auto kaputt gegangen, auf welches er, laut seiner Aussage, absolut nicht verzichten kann und will. Einerseits wegen Arbeit, andererseits wegen Bequemlichkeit. Das Auto ist schon alt und er hat schon letzten Herbst eine grosse Summe in eine Reparatur gesteckt, wo ich schon damals meine Bedenken geäussert habe. Er hat das Geld für die Reparatur dann von einem Freund ausgeliehen und zahlt das nun (in sehr kleinen Raten) zurück.
Die neue Reparatur nun kommt ihn aber auch noch mal teuer zu stehen und es ist momentan noch unklar, wie er das finanzieren kann und will. Ich habe ihm dann heute gesagt, dass er sich dann bitte bewusst sein sollte, dass er das mit dem Urlaub lieber canceln soll bzw er Prioriäten setzen muss und ich auf keinen Fall will, dass er das mit dem Urlaub macht, wenn er es sich nicht leisten kann. Ich würde dann halt mit meiner Tochter alleine fliegen für die 5 Tage. Nun ist er verständlicherweise mega down deswegen und findet gerade mal wieder die Welt und alles richtig scheisse. Gesagt hat er zwar nichts aber ich merke, dass er es scheisse findet, wenn ich nun allein mit meiner Tochter wie geplant den Urlaub mache. Ich selber bin finanziell war gut gestellt, kann alle meine Rechnungen bezahlen und auch jeden Monat noch was zur Seite legen. Trotzdem sehe ich es nicht ein, dass ich ihm jetzt quasi den Urlaub finanziere weil er es nicht kann? Oder sehe ich das falsch? Grundsätzlich ist es schon so, dass ich sonst schon immer alles bezahle. Er isst fast täglich bei uns, ich wasche zT seine Wäsche mit (weil er eh meistens bei mir ist) und betanke ihm auch immer mal wieder das Auto oder zahle für einen Einkauf oder für einen Ausflug in der Freizeit. Das alles mache ich wirklich GERNE und ich habe noch nie gesagt, dass er mir was zurückgeben muss, einfach weil er ja mein Partner ist und ich ihn liebe. Aber dieser Urlaub nun sehe ich nicht ein, dass ich das übernehmen sollte genauso wenig wie ich es einsehen würde zuhause zu bleiben nur weil er nicht mit kann.
Bin ich ein Ar... wenn ich so denke? Eigentlich bin ich der Meinung NEIN...
3 Antworten
Es gibt mehrere Möglichkeiten. Keine davon ist besser oder schlechter. Es kommt auf dein Stil an. Dein Charakter und deine Werte. Wenn es dir gut geht ist es gut.
- Du hast dich für ihn entschieden. Du möchtest eine Familie sein. Ein Team. Durch Dick und Dünn. Dann hilf ihm mit deinen Finanzen und helfe ihm seine wieder in Ordnung zu bringen. Wenn er aktiv Dinge dafür tut um aus seinen Fehlern von damals zu lernen, dann ist es ok. Du fliegst nicht in den Urlaub, sondern hilfst ihm dass ihr nächstes Jahr zusammen fahren könnt. Weil du möglicherweise nicht gut dabei fühlst, dass er daheim wartet. Oder du bezahlst den Urlaub weil ihr nun mal ein Team seit. Seine Probleme sind auch deine. Deine Probleme sind auch seine. Das ist nun mal eine Familie oder Gemeinschaft. Du hast es dir so ausgesucht.
- Du fährst in den Urlaub. Es ist nicht dein Problem, sondern seins. Wenn er dich liebt, dann gönnt er es dir. Er versteht, dass du es dir wünscht. Er wird es als Lehre sehen und etwas dafür tun alles in den Griff zu bekommen. Du nimmst in Kauf, dass er sich in der Zeit etwas schlecht fühlt.
- Du beendest die Beziehung weil du zu viel gibst und zu wenig bekommst und es wahrscheinlich immer so sein wird, weil Menschen sich schwer ändern. Besonders Menschen die Versorgt werden
eine Privatinsolvenz dauert 3 Jahre. Abgesehen davon. Ich lese raus, dass du eine Rechtfertigung suchst in den Urlaub zu fahren. Es ist okay. Du kannst es machen. Er sollte dich nicht davon abhalten. Aber wenn du dein schlechtes Gewissen mit in den Urlaub nimmst, dann ist das Geld schlecht investiert.
Ist bei uns in der Schweiz leider nicht so einfach wie in Deutschland. Hat er alles schon durch und abgeklärt... Und nein, ich suche keine Rechtfertigung. Ich finde es nur nicht so einfach wirklich die ganze Sachlage korrekt darzulegen.
Du darfst alles machen, was dich glücklich macht :)) bitte !!
Du erwartest offensichtlich keine Antwort auf deine "Frage" sondern Zustimmung. Und ja einerseits kann ich dir zustimmen es ist nicht deine Verantwortung ihn zu finanzieren. Andererseits kann er nichts für einen Defekt an seinem Fahrzeug und vielleicht kauft er sich kein neues weil das noch teurer wäre? Jedenfalls nein du musst seinen Urlaub oder die Reperatur nicht bezahlen wenn du das nicht möchtest. Die Frage die du dir meiner Meinung nach stellen solltest ist, willst du denn überhaupt das er mitkommt, bzw. wie wichtig wäre es dir? Und findest du es wirklich gerechtfertigt sich über seine schlechte finanzielle Situation zu beschweren. So wie du es erzählst verlangt er nichts von dir sondern du gibst es freiwillig, warum differenzierst du hier? Was kann er denn dafür?
Naja, er hat irgendwann vor 20 Jahren viele schlechte Entscheidungen getroffen, welche er nun "ausbaden" muss - das ist einfach Fakt und er sieht das ja auch so. Aber das Problem ist nun mal da und kann nicht einfach "weggeschnippt" werden, ausser vielleicht er gewinnt im Lotto oder so. Und ja, ich gebe alles was ich gebe freiwillig und ich "beschwere" mich auch nicht über seine finazielle Situation, das tut nur ER! Ich bin immer die, die sagt: es ist wie es ist, man muss sein Bestes geben um die Situation nach und nach zu verbessern.
Dann habe ich es im Text falsch verstanden. Aber ich stehe trotzdem dazu das er für seine jetzige Situation in Bezug auf Auto nichts kann.
Ich finde auch Nein. Das mit dem Auto ist natürlich dumm gelaufen, dafür kann keiner was. Du bezahlst schon genug und solltest den Urlaub ohne ihn machen. Klar ist er dann enttäuscht aber darauf verzichten würde ich trotzdem nicht.
Also ihm finanziell helfen ist nicht so einfach... Wir reden von über 20 Jahre alten Schulden wo der Betrag im 6 stelligen Bereich liegt!!!! Wenn man realistisch ist, wird er das eh nie wirklich auf null runter bringen... Er arbeitet zwar, hat aber - weil er keine Ausbildung abgeschlossen hat in jungen Jahren - nicht einen wahnsinnig grossen Lohn und davon geht ja dann noch die Lohnpfändung weg. Er lebt also schon am Existenzminimum... Wie gesagt helfe und unterstütze ich wo ich kann im Alltag und das mache ich auch gerne. Aber ich handhabe es seit jeher so: ich kaufe nur was ich mir leisten kann bzw gebe nur Geld aus, was ich habe. Ich habe auch 2 etwas maue Jahre hinter mir (nach der Trennung von meinem Exmann) aber ich habe nun mein Pensum aufgestockt, habe mehr Verantwortung im Job und verdiene darum nun auch mehr, so dass ich völlig unabhängig bin und auch auf keine Unterhaltszahlungen angewiesen bin (wir haben eh 50:50 Betreuung vom Kind und wir verdienen seit ich mehr arbeite ungefähr gleich viel). Trotzdem lebe ich seit jeher so, dass ich eben nur Geld ausgeben kann, was ich habe. Ausserdem möchte ich noch sagen, dass ich meinem Partner zb zum Geburtstag ein verlängertes Wellnesswochenende geschenkt habe, wo wir gemeinsam verbringen werden und wo er auch absolut nichts bezahlen muss.