Beziehungsprobleme wegen Freimaurerei?
Bin seit 20 Jahren mit einer wundervollen Frau zusammen. Diese hatte vor geraumer Zeit ihr Interesse am Freimaurertum bekundet. Ich habe sie sogar selbst zu Besucherabenden für Interessierte gefahren. Dann trat sie irgendwann bei.
Der Logenmeister ihrer Loge befragte mich allerdings vorher zu meinem Einverständnis. Nun ist das in unserer Beziehung im gegenseitigen Vertrauen immer so gewesen: Wenn sich einer für etwas interessiert und sein ok gibt, gilt das automatisch für den Anderen als "approved" und in keinerlei Hinsicht als bedenklich.
Bedenklichkeit kam bei mir erst auf, als ich in einem Schreiben die Worte "monatliche Tempelarbeit" las. Von da an fing ich mich gezielt über das ganze zu informieren. Hatte das ganze für einen Diskussionsverein in lockerer Verbindung (evtl. auch Wohltätigkeit) gehalten. Hier stiess ich aber auf Pflichten, Hierarchien, Merkwürdie Umschreibungen für sebstverständliche Wörter und vor allem auf festgelegt Rituale, über die ich mich im Normalfall lachend auf dem Boden gekrümmt hätte. Ich sah Bilder auf denen meine Frau ganz stolz ihre Insignien mit Schurz und Degen und Bijou, in schwarz/weiß gekleidet, trug und ich die Welt nicht mehr verstand. Immer wenn ich das Thema anreisse um vielleicht etwas zu erfahren was meine Eindrücke ändern könnte gibt es furchtbaren Streit, als ob meine Frau indoktriniert wäre. Sie ist ein sehr stolzer Mensch, aber das sie sich in einem Ritual den Satz abringen lässt: "Um dem Meister zu gehorchen" hätte ich mir nie vorstellen können.
Dann fand ich einen detailiert beschriebenen Ritualablauf ( https://www.stichtingargus.nl/vrijmetselarij/gllfvd_r3.html ) und das war der letzte Tropfen, der das Fass mit dem Versuch der Verständnis zum Überlaufen brachte. Ich liebe meine Frau, habe aber die direkte Befürchtung das die ganze Angelegenheit unsere Ehe zerstören könnte. Daher wannte ich mich nochmals telefonisch an den Logenmeister, bedauerte gegenüber ihm meine damalige Zusage und das ich mit dem Wissen von heute auf keinen Fall einverstanden gewesen währe. Er hat dies ohne weitere Konsequenzen zur Kenntnis genommen. Diesen Leuten scheint es egal zu sein ob sie eine Familie zerstören. Man liest zwar überall das die Freimaurer Wert auf dieses Einverständnis legen, aber anscheinend nur ein Lippenbekenntnis. Weiß momentan nicht wie ich mit dem ganzen umgehen soll.
5 Antworten
Guten Tag, ich habe den Eintrag zuerst noch mit Interesse gelesen. Leider kann ich das Geschilderte so nicht nachvollziehen, denn die als Link angegebene Große Landesloge nimmt tatsächlich nur Männer auf. Und der Satz "Um dem Meister zu gehorchen" bezieht sich lediglich auf den Ritualablauf, der lediglich auf wörtliche Rede altüberlieferter Texte besteht und als Beispiel einer übertragenen Ordnung steht. Im wirklichen Leben hat das allerdings keinerlei Bedeutung. Und warum steht monatliche Tempelarbeit in fett? Ich vermute in diesem Beitrag eher eine Verunglimpfung der Freimaurerei, denn wenn sie einer (Frauen-) Loge angehören würde, dann gäbe es dort sicher keinen (männlichen) Meister. Und sich über die Rituale lustig zu machen, die vielen Menschen Halt und Sicherheit geben, bedeutet, die Freimaurerei, die für Toleranz, Frieden und die Freiheit jedes einzelnen Menschen eintritt, unqualifiziert durch den Dreck zu ziehen. Ich gehe davon aus, dass ich Deiner Frau nicht in einem Männerbund begegnen werde.
Das mit dem Degen und der gemischten Loge hört sich nach einem Freimaurer Orden an. Die sind teilweise echt eigenwillig, sehr christlich und gehören nicht zu einer Landesloge.
Mir ist nicht ganz klar, wo dein Problem ist.
Da das eine Angelegenheit deiner Frau ist, sehe ich das Problemderzeit darin, dass du dich in ihre Angelegenheit hineindrängst, weil du dich selbst damit nicht identifizieren kannst.
Wenn deine Frau andernfalls einem "komischen" Hobby oder Leidenschaft nachgehen würde, wie würdest du dich denn da verhalten? Würdest du dich hineindrängen, weil du es albern findest und dich für sie schämen könntest?
Sie könnte sich genau so gut Tiermasken aufsetzen, sich einen Tierschwanz anklemmen und durch die Innenstadt springen.
Ich denke, du hast Glück gehabt...
Meine Erfahrung: Eine Beziehung ist für beide am schönsten und stabilsten, wenn jeder darauf verzichtet, den anderen nach seinen Wünschen zu verändern.
Ich empfinde deine Frau als sehr authentisch. Was sie tut richtet sich überhaupt nicht gegen dich.
Sie möchte lediglich mehr von der Tiefe des Lebens erleben und erfahren. Dabei kann sie klar unterscheiden, welche Aktionen der Entwicklung ihrer Seele dienen und was zu ihrem Ego gehört, auf dessen Ebene der Bewusstheit ihr euch bisher begegnet seid.
Nun kommen bisher unbekannte Möglichkeiten zum Erweitern deines Lebens in Richtung Ganzheit in dein Leben und wenn du deiner Frau den nötigen Raum lässt, damit sie ihrer Neigung ungestört nachgehen kann, wird eure Ehe eher bereichert, statt zerstört.
Alles Gute...
Du schreibst sehr schön. Hast Du nie das Gefühl zumindest rudimentär zu wissen was dein Partner macht ohne ihn dabei einengen zu wollen ? Und wenn Du auf Dinge stößt die Dir wegen deiner Vergangenheit (Bin von klein an katholisch indoktriniert worden, Messdiener gewesen etc.) sehr merkwürdig vorkommen würdest Du diese nicht zur Sprache bringen ?
Ich verstehe dich gut und mir gefällt, wie du die Dinge siehst...
Ja, ich mag schon wissen, was mein Partner macht. Genauer wäre, mein Ego will wissen, ob es bedroht ist. Das finde ich für ein Ego völlig normal.
Ich bin aber eher ein spiritueller Mensch und identifiziere mich eher über meine Seele, als über mein Ego, wobei meine Seele wirklich freundlich auf mein Ego schaut. Und meine Seele sagt zum Ego: Nun vertraue doch mal und stehe dem großen Geheimnis, das manche Gott nennen, nicht unnötig im Weg. Lass geschehen und mache die Erfahrung, dass wirkliche Liebe Freiheit braucht. Und zwar die Freiheit, das zu leben, wonach deinem Gegenüber zumute ist.
Ja ich würde die Dinge zur Sprache bringen, würde aber zugleich darauf achten, meine Partnerin nicht unter Druck zu setzen, um anders zu sein, als sie im Moment eben ist. Gleichzeitig würde ich schwerpunktmäßig schauen, warum mir das so schwer fällt und welche Glaubenssätze mich hindern, dem zuzustimmen, was im Moment abgeht. Bei dir kommt der Messdiener hoch, bei mir wären es sicher andere Themen.
Ach, wir könnten uns noch lange unterhalten und es wäre fruchtbar...
Alles Gute...
Ich als Schwester im Glauben, würde dir in dieser schwierigen Situation den Weg des Gebets, der Liebe und des Vertrauens empfehlen. Ich denke, dass du die Kraft hast, in Jesus und seiner Lehre Trost und Orientierung zu finden, denn er selbst sagte:
"Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken." (Matthäus 11,28)
Die Freimaurerei ist für viele eine mysteriöse Welt, und als Christ erinnert sie dich daran, dass wir uns in unserem Glauben auf Jesus Christus als den Weg, die Wahrheit und das Leben stützen (Johannes 14,6). Was dich beunruhigt, mag daran liegen, dass Rituale und Gelübde in der Freimaurerei von außen oft als Gegensatz zur Klarheit der christlichen Botschaft wahrgenommen werden können.
Erzähle deiner Frau mit Liebe und Respekt von deiner Sorge. Bete gemeinsam – „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Matthäus 18,20) – und lade auch Maria, die Mutter Gottes, ein, für euch einzutreten.
Höre zu, versuche Brücken zu bauen, und vertraue darauf, dass der Herr, JHWH, dein Gebet hört:
"Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen." (Psalm 50,15)
Erinnere dich daran, dass in der Ehe „die Liebe alles erträgt, alles glaubt, alles hofft, allem standhält“ (1. Korinther 13,7). Dein Einsatz, Verständnis und Glauben können Wunder bewirken.
Symbolbild religiös

Das Thema "nur" vorsichtig anzusprechen endet in einer sich immer stärker werdenden Kaskade von agressiver Rhetorik. Dazu habe ich wirklich keine Lust mehr .
Die verschiedenen Hinweise auf diversen Seiten, das man ja auf keinen Fall Unfrieden und Streit in die Familien tragen will, klingen schon sehr zynisch. Ich lasse das Thema einfach mal aussen vor und werde sehen, wie es sich entwickelt. Meine Frau ist ja auch nicht konsequent. Einmal sagt Sie sie wird zu dem Thema keine Frage mehr beantworten, am nächsten Tag fängt sie an mit mir über Unstimmigkeiten in der Loge zu reden.
Oben war gemeint, das Thema mit kritischer Intention anzusprechen... Ich habe ihr auch schon klar gesagt, das es für mich deutlich etwas anderes ist wenn sie über Probleme im Job oder aber über etwas aus diesem Verein redet. Mir ist es nur nicht erklärlich wie es im ersten Fall zu diesen agressiven Reaktionen kommt. Kenne sie schon seit 20 Jahren, habe das aber noch nicht erlebt. Kann es sein, das diese "Freimaurerische Sozialisierung" eine Art Gehirnwäsche ist ?
Manche Dinge sind halt wichtiger als eine irdische Beziehung
Hoffe aber sehr, ihr habt keine Kinder, die nun darunter leiden
Ist halt ein pseudoreligiöser, infantiler und morbider Blödsinn. Wer das als Halt braucht, bitteschön. Die Muttersprache meiner Frau ist leider nicht Deutsch. Deswegen fällt es ihr schwer bei dem ganzen zwischen den Zeilen zu lesen. Nur zur Info, es gibt auch gemischte Logen. Ritualabläufe kenne ich als streng katholisch indoktrinierter Mensch auch gut und ich weiß auch welchem Zweck sie dienen.