Beschäftigungsverbot verweigern?
Hallo zusammen,
meine Situation ist etwas kompliziert und ich weiß nicht mehr an wen ich mich wenden soll um Unterstützung zu bekommen.
Ich arbeite als Pflegefachkraft in einer Gerontopsychiatrie und habe Anfang Mai erfahren das ich schwanger bin. Natürlich habe ich meinen Arbeitgeber direkt darüber informiert und es wurde ein Beurteilungsbogen ausgefüllt. Auf Grundlage der Risiken wurde ich auf eine andere gerontopsychiatrische Einrichtung versetzt bei der ich aber immer noch hin und wieder Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Patienten die sich vor kurzem noch fremdaggressiv gezeigt haben, sie duschen muss etc. Teilweise wurde ich auch alleine in einer Schicht zugewiesen und hatte auch keine ausreichende Ruhepausen zwischen meinen Diensten, wie das MuSchG vorschreibt.
Meine Vorgesetzten sagten, wenn ich nicht mit der Situation einverstanden wäre, müsste meine Frauenärztin ein Beschäftigungsverbot ausstellen. Diese sagte mir jedoch, sie könnte das nur aus gynäkologischen Gründen und das sei eindeutig eine Aufgabe meines Betriebsarztes bzw. Arbeitgebers mir ein Beschäftigungsverbot auszustellen. Also bin ich zu meinem Betriebsarzt gegangen, der aber nur meinte ich solle die aktuelle Situation doch einfach abwarten.
In der Zeit habe ich erfahren das eine Kollegin, die auf der Station gearbeitet hat auf der ich nun bin, nach mir auch schwanger wurde und problemlos ein Beschäftigungsverbot seitens Arbeitgebers aufgrund psychischer Belastung erhielt.
Als mich meine Frauenärztin bei einem weiteren Termin darauf ansprach war sie sprachlos, das ich kein Beschäftigungsverbot bekomme und verwies mich erneut auf den Betriebsarzt. Dieser kontaktierte dann die PDL (Pflegedienstleitung) und mir wurde ein weiteres Gespräch mit Beurteilungsbogen angeboten, welches ich auch annahm. Als es dann zu dem Gespräch kam wurde das Ausfüllen eines weiteren Bogens verweigert und der zuständige Mitarbeiter sehe keine Risiken auf meiner Station. (Es war ein anderer als bei der Kollegin die auch schwanger wurde)
Weil sich alle gegenseitig die Verantwortung geben und auch im Internet überall steht das auch eine Hausärztin ein Beschäftigungsverbot ausstellen könnte, bin ich heute zu meiner Hausärztin gegangen und habe ihr meine Situation geschildert. Sie verweist aber ebenfalls nur auf den Betriebsarzt und beschuldigte mich ich könnte mir das alles ja auch nur ausdenken und das ich mich ihr gegenüber respektlos verhalte. Dabei war ich seit 1,5 Jahren nicht einmal bei ihr um mich wegen irgendwas krankschreiben zu lassen.
Ich weiß einfach nicht was ich noch machen soll und bei wem ich mich melden kann um Unterstützung zu bekommen. Es kann doch nicht sein, das ich von allen Seiten nur abgewiesen werde und die Verantwortung immer nur an den nächsten geschoben wird. Hatte jemand von euch vielleicht eine ähnliche Situation?
Vielleicht weiß ja jemand an wen man sich bei sowas melden kann. Mein Arbeitgeber ist eine staatliche Einrichtung daher gibt es keine Berufsgenossenschaft. Die MAV (Mitarbeitervertretung) weiß darüber bescheid und tut auch nichts.
1 Antwort
Beschäftigungsverbot für Schwangere - Arbeitsrecht 2024 (arbeitsrechte.de)
Es gibt beide Möglichkeiten. Anscheinend sehen weder dein Ärztin, noch dein Arbeitgeber eine Gefahr. Wenn du nicht arbeiten möchtest, würde ich mich an deiner Stelle krank melden. Fertig.
Ich persönlich sehe ein Schwangerschaft nicht als Krankheit an, die Ruhezeiten etc. waren sicherlich auch vorher nicht so genau oder schaust du nur bei dir genau hin?
Vielleicht hat diene Kollegin eine andere Vorgeschichte als du? Hast du den Fall direkt angesprochen, dass du das nicht verstehst? Wenn ja, wie war die Begründung?
Und vor allem: Herzlichen Glückwunsch dir erst mal! :-)
Bescheuert eigentlich, aber ja, so wird es sein :-) Vielleicht kannst du ja danach deinen AG wechseln. Alles Gute für euch!
Ja, ich bin jetzt auch erstmal krank geschrieben. Meine Frauenärztin ist auch bereit mich immer wieder krank zu schreiben, aber ich finde das einfach nicht richtig.
Natürlich ist eine Schwangerschaft keine Krankheit, dennoch fühle ich mich immer mehr durch meine Arbeit belastet und wenn nichtmal die gesetzlichen Regelungen im Mutterschutzgesetz eingehalten werden ist das doch echt fragwürdig.
Die PDL hat bei meiner Kollegin im Beurteilungsbogen angekreuzt, das es auf der Station ein Risiko für psychische Belastung gibt. Und genau auf dieser Station bin ich ja jetzt auch, nur wurde ja das Ausfüllen dieses Bogens einfach verweigert.
Ich habe das auch angesprochen, da wurde einfach nur gesagt er sei bei der Beurteilung nicht dabei gewesen.
Naja, wenn Krankschreibung die einzige Möglichkeit ist, dann muss ich das wohl machen.