benutzt man beim klettern seine ferse viel?

3 Antworten

Je nachdem, wie schwer eine Kletterei ist. Ich benutze beim Sportklettern tatsächlich die Ferse häufiger als den Ballen. Mit großem Abstand am allerhäufigsten nutze ich jedoch die Spitze des großen Zehs. Denn ein Tritt beim Klettern sollte idealerweise "drehbar" sein, damit man sich zum Beispiel durch das Eindrehen des Körpers zu einem weit entfernten Griff strecken kann. Um gut drehen zu können, sollte der Kontakt möglichst punktförmig sein. Wenn man die ganze Ferse aufsetzt, benötigt man zu viel Kraft für die Drehung.

Die Ferse benutzt man häufiger mal zum "hooken", zu deutsch "Einhaken". Nämlich dann, wenn man sich mit dem Fuß gegen ein seitliches Wegdrehen (wie eine "offene Türe") von der Wand festhalten will. Aber auch im Überhang, um den Fuß einzuhaken, damit man nicht sein ganzes Gewicht an den Händen festhalten muss.

Klettern ist wie Ballett, man hat enge, unbequeme Schuhe an, die einem ermöglichen, die ganze Zeit auf den Zehenspitzen zu stehen ;-)

Natürlich etwas anders, als im Ballett.

Insgesamt nutzt man eigentlich den ganzen Fuß.

  • Normalerweise (90% aller Tritte): Zehen/Zehenspitzen. Das liegt daran, dass du dich für effiziente Bewegungen über den Fuß drehen musst. Machst du den Anfängerfehler, den Ballen am Innen- oder Außenrist auf den Tritt zu stellen, würdest du dich beim Drehen des Fußes vom Tritt runter drehen. Je kleiner die Wandelemente, die du trittst, desto mehr reine Fußspitze/Zehenspitze ist im Spiel (deshalb sind Kletterschuhe auch so eng, um selbst auf den kleinsten Tritten den Fuß nur zu stützen)
  • Am zweithäufigsten (sagen wir mal 8% aller Tritte) sind sogenannte Reibungstritte, bei denen du keine Wandelemente zum Treten hast und mit Zehen und Ballen frontal in die Wand drückst
  • Und die Ferse (aber rein rechnerisch nur noch 2% übrig :-) in der Tat sehr selten) spielt auch mit, nämlich bei sogenannten Heel-Hooks, wo du dich mit der Ferse in einem Wandelement einhakst, um dich zu stabilisieren, insbesondere bei überhängenden Wänden

Am Anfang stehst du nur frontal mit der spitze an, später bei schwierigeren Sachen, häufig dann auch im überhängenden Gelände, "hookst" du mit der Ferse oft, was sich aber oftmals auch vermeiden lässt durch mehr Kraft

Woher ich das weiß:Hobby