Autor - Wie läuft das alles mit dem Verlag ab?
Ich meine jetzt nicht, wie und was ich dem Verlag schicken muss, und will auch nicht, dass irgendjemand schreibt: "Mach dir doch später darüber Gedanken, das wird sich alles ergeben," oder "Du wirst sowieso nicht angenommen." Ich weiß, dass die Chance, von einem Verlag angenommen zu werden, sehr gering ist.
Ich meine eigentlich eher, inwieweit meine Anwesenheit beim Verlag gefordert wird, da ich leider noch zur Schule gehe und nicht so viel Zeit habe, und die meisten Verlage eben ziemlich weit weg liegen, und ob ich für die Veröffentlichung irgendetwas bezahlen muss. Außerdem habe ich da so ein kleines 'Problem' mit meinem Selbstbewusstsein, denn ich bin ziemlich schüchtern und habe ehrlich gesagt keine Lust (und nicht den Mut ^^) , persönlich beim Verlag aufzukreuzen. Lässt sich das irgendwie vermeiden oder ist das unausweichlich?
Und wie ist das mit meinen Eltern (ich bin ja noch nicht volljährig), müssen sie dann statt mir den Verlagsvertrag unterschreiben und was noch alles?
Danke schon mal im Voraus für eure Hilfe :)
LG JanaTheWolf
2 Antworten
Glücklicherweise kann ich da ein wenig mitsprechen, denn ich hatte bis zum September des vergangenen Jahres das gleiche Vorhaben ins Auge gefasst - und in wenigen Wochen kommt mein Sachbuch ("Messerwerfen wie die Profis", Wieland-Verlag Bad-Aibling) voraussichtlich in den Buchhandel, im Frühjahr dann das nächste. Das hat mit Glück zu tun - keine Frage - aber auch mit Geduld, Hartnäckigkeit und der festen Überzeugung, dass die Qualität des eigenen "Geschreibsels" okay ist.
Wenn es erst einmal soweit ist, dass dich ein Verlag in sein Haus einlädt und mit dir ein paar Einzelheiten besprechen möchte - dann mache dir mal keine Sorgen, denn dann hast du eh schon gewonnen. Vorher erhält der Autor einen Autorenvertrag, in dem alle Eckdaten vertraglicher Natur fixiert sind. Zudem müssen deine Eltern jetzt noch alle geschäftlichen Dinge für dich regeln, solange du noch nicht volljährig - und damit noch nicht voll geschäftsfähig bist. Sie sollten also mit deinem kreativen Hobby schon einverstanden sein - aber warum sollten sie auch nicht - ?
Ich an deiner Stelle würde wie folgt verfahren, wenn ich von der Qualität meines Werkes wirklich "100pro" überzeugt bin - und auch nur dann: Schreibe "blind" die Lektorate einschlägiger (einfach googeln, Stichworte "Verlag" und meinetwegen "Thriller" - oder was du für ein Thema hast) Publikumsverlage an und sende denen a. ein Exposé und b. eine Leseprobe zu (rund dreißig Seiten deines Buches - am besten die besten!). Natürlich erst dann, wenn das
Buch tatsächlich komplett fertiggestellt und korrekturgelesen ist.
Rohentwürfe wandern in die "Tonne".
Kassiere dann rund 20 bis 30 oder auch 40 Absagen, das ist völlig normal, doch mit etwas Glück kommt vom 41sten eine Zusage. Bitte auch nach Zusendung niemals hinterhertelefonieren, denn "Quengelanrufe" mögen Verlage überhaupt nicht. Die Spielregel lautet: Entweder man meldet sich bei dir - sei es positiv oder negativ - oder man tut es eben nicht, das bedeutet dann ebenfalls eine Absage.
Dann noch ein kleiner, wichtiger Tipp am Rande, falls ich dir damit später und langfristig eine Enttäuschung ersparen kann:
Hüte dich immer vor so genannten Pseudo-, Bezahl- oder auch Vanity- (=Eitelkeits-) Verlagen. Oft erkennbar im Netz mit der Überschrift "Verlag sucht Autoren" (und glaube mir: K e i n Verlagshaus sucht von sich aus
Autoren! Die ersticken vielmehr an eingereichten Manuskripten).
Wenn du dort dein fertiges Manuskript einreichst, egal wie gut oder
schlecht es sein mag, so bekommst du nach kurzer Zeit mit großer
Wahrscheinlichkeit einen Brief oder eine E-Mail, dass sie von deinem
Entwurf "absolut begeistert" sind und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützen und befürworten wird - wenn du dann dafür zahlst - ! Und diese Schreiben sind sehr geschickt formuliert - viele fühlen sich als Neuautor(in) zum ersten Mal wirklich ernst genommen, bestätigt und auch ein bisschen "gebauchpinselt".
Da sind gerne Summen von 1.500,- bis hin zu 30.000,- Euro im Gespräch, die der Autor latzen soll. So arbeitet aber kein seriöser Publikumsverlag. Dort erhält der Autor einen Autorenvertrag - und der Verlag geht mit allen Kosten in Vorlage (Verlag kommt auch von "vorlegen"). Und nach einer festgesetzten Zeit (meistens nach einem halben Jahr nach Veröffentlichung oder zum Ende des Kalenderjahres) bekommt der Autor das erste Honorar, abhängig von der
Anzahl der bis dato verkauften Bücher.
Die Pseudo-Verlage dagegen haben ja bereits längst ihr Geld über den
hoffnungsvollen Schreiber "im Sack". Sag selbst, wer muss da noch Bücher
verkaufen? Machen die dann auch nicht mehr. Die vergammeln irgendwo,
keine Sau interessiert' s - und der Autor hat den finanziellen Schaden.
Also - bitte Augen auf - !
Und viel Glück !!
Vielen vielen Dank, das hat mir wirklich sehr weitergeholfen ;)
Ich selbst hab alles über E-Mail gemacht. Meine Expose bei schieden Verlagen Eingericht oder auch Ordner versendet.
Danach kam Vertrag schriftlich, dort ist alles geregelt.
Ich musste nix zahlen. Wurde alles übernommen. Du trittst dafür jedoch dein Recht an dem Buch ab, was Veröffentlichungen betrifft.