Ausbruch aus der Gesellschaft

7 Antworten

Also nachvollziehen kann ich das schon, aber vernünftig ist das bestimmt nicht. Was hast du denn dir für ein Leben vorgestellt? Ein Leben in der Wildnis, ohne Geld, Arbeit, ja ein Leben als Selbstversorger in der Natur?

Sowas kann bestimmt nach hinten losgehen und ich merke zwar, dass dir das Ernst ist und du dir bestimmt schon Gedanken darüber gemacht hast, aber ich würde sowas nie tun und bin froh, dass ich eine Ausbildung habe, mit der ich auch in schwierigen Zeiten eine Arbeit erhalte.

Jan512 
Fragesteller
 07.01.2014, 03:19

Wenn man es trocken ausdrücken, ohne meine romantik, die ich mir von diesem leben verspreche, wäre es wohl ein leben wie ein obdachloser, bloß ohne den penner gedanken, jeden tag an einer straßenecke zu sitzen und den becher zu schwingen und im alkohol oder drogenrausch zu enden ^^

bisher habe ich es auch ab und zu so gemacht, dass ich mir ein schild gebastelt habe mit der aufschrift " on travel - 50 cent for a smile =) "

das übeleben auf der straße selbst ist weniger mein problem, sondern das zurückkommen. und das angst haben, nie wieder in dieser gesellschaft anzukommen bzw selbst bei denen die sowieso schon anders sind noch ein schräger vogel zu sein. das einzige was ich mir anmaße zu hoffen ist, dass ich dann mit glück so weise sein werde, dass ich dadrüber stehen kann und es mich nciht von innnen zerstört :D

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Schrottsache  07.01.2014, 03:29
@Jan512

Der letzte Absatz trifft es auf den Kopf und ich finde eben, dass dein (ich nenns mal) "Projekt" dich anfänglich vielleicht glücklich macht, aber bedenke auch, dass man in den jungen Jahren noch nicht immer genau weiss, wo man hingehört. Vielleicht denkst du in ein paar Jahren ganz anders und dann wäre es dann vielleicht wirklich zu spät, die Leute werden auf dich dann womöglich (und leider) herabschauen, da sie sich nie wirklich mit dem Leben befasst haben und einfach so leben, wie es die Gesellschaft verlangt.

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Jan512 
Fragesteller
 07.01.2014, 03:53
@Schrottsache

eben ich habe angst davor, dass andere über mich denken, ich wäre ein assi :D ...obwohl ich mich selbst für die bestandenen herrausforderungen bewundere :D so eitel bin ich .

bei dieser problematik hilft allerdings aber auch kein "hauptsache du weißt was richtig ist und was dich glücklich macht" - zeugs, weil die meinung des persönlichen umfeldes einen ja doch immer trifft, gerade das der familie...

es ist sooo schweeeer, ich komm nicht drauf klar. eine der gewichtigsten entscheidungen meines lebens steht bevor. und ich frage das internet x) ...ich muss verzweifelt sein, bro :D

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Schrottsache  07.01.2014, 04:12
@Jan512

Ja das mit dem Internet muss doch ein schlechtes Omen sein. Aber wenn man das so anhört, müsstest du ja sämtlichen Kontakt abbrechen und dann würde dich auch die Meinung anderer nicht mehr stören.

Ich würds aber immer noch sein lassen und was "Vernünftiges" machen. Wenn du dann älter bist, kannst du ja dann immer noch umsteigen, wenn du nicht glücklich damit bist.

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Wenn es dich rauszieht in die Welt mach es. Es wird kommen so wie es kommt. Hab einen Deutschen in Kolumbien kennengelernt der ist auch nach Canada ohne plan, hat ein Job auf ner Bohrinsel angenommen, gutes Geld gemacht, gejobbt in Panama auf nem Segelschiff und dazu gelernt, sich sein eigenes gekauft und bietet jetzt Touren an zwischen Panama und Kolumbien. Sein Schiff ist sein Haus. Vielleicht hast du auch schon von Rafael Fellmer gehört, der ist auch ohne Geld bis nach Mexiko gereist. Ich persönlich trampe jetzt auch mit kaum Geld und ohne Rückflugticket von Mexiko aus Richtung Süden, vielleicht willste dich ja ab Südamerika ein Teil anschließen. Mach einfach dein Ding, lass dir generell von niemanden was einquatschen mit diesem dann bist du schon so alt und hast keine Ausbildung als Bank-verkaufs-versicherungs-manager, kenn das nur zu gut.. Denk einfach daran, man lebt nur einmal und es kommt so wie es kommt.

Jan512 
Fragesteller
 15.01.2014, 02:52

Also : Wohnung ist gekündigt, ab April oder Mai geht es los, Restsachen noch verscherbeln und der Rucksack bleibt das einzige Hab und Gut. Zu Anfang wird es mich wohl nach Skandinavien ziehen, dann soll´s über´s Baltikum nach Südeuropa gehen und einmal möchte ich mir dann Norafrika anschauen. Und ab dann ist alles ungewiss. Das sind meine Ziele, die ich unbedingt sehen möchte. Vor allem Europa ist mir wichtig, dort alles zu entdecken. Wie gesagt, danach ist alles ungewiss, habe schon davon gehört, dass man mit nem Öltanker oder ähnlich großen Schiffen "umsonst" nach Südamerika überschiffen kann bzw. man heuert an, muss da Deck schrubben etc. bekommt dafür ne Kajüte, Essen und eben die Überfahrt mit Glück sogar noch ein Taschengeld für die Ankunft um es aufn Kopf zu hauen ;)

Ich bin schon so gespannt ! Ich träume einfach schon jede Nacht davon, was mich wohl erwarten wird :D ...letzte Nacht war ich schon China unterwegs im Gebirge...Aktiv-Träume und so :P

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Du bist dein eigener Vorbote. Die Festungen, die du errichtet hast, sind nur der Grundstein für dein größeres Ich. Und dieses Ich ist seinerseits nur ein Fundament. Von jeher sind wir unsere eigenen Vorboten und werden es immer sein. Unsere Ernte von gestern und die Ernte von morgen sind nur die Samen für Felder, die noch zu bestellen sind. Wir sind zugleich Äcker und der Sämann, der Schnitter und die Ernte.

Khalil Gibran (1883 - 1931)

Wichtig ist nicht, was andere meinen oder denken und sagen... Wichtig ist nur, daß du mit dir selbst im Reinen bist.. mit dir selbst klar kommst .. mit dir selbst alleine sein kannst...

Entscheide dich so, wie es dir gut tut!

Also als allererstes, ich finde es bewundernd dass du das durchgezogen hast!

So an sich bin ich der Meinung dass du sicherlich klarkommen würdest, nur mein Hintergedanke dabei wäre dass du sicherlich einmal eine Familie gründen willst und dann hättest du ein Problem mit dem Geld.

Du könntest aber genausogut deine Sachen packen und irgendwo anders hingehen, aber wenigstens eine Ausbildung solltest du machen. Muss nichts großes sein, einfach mal irgendwohin fahren wo du viel Abwechslung hast, dich immer in der Nähe aufhälst und trotzdem dort deine Ausbildung machst.

Ich finde du solltest das Reisen nicht aufgeben, auf gar keinen Fall, aber denk darüber nach wenn du alt bist und keine Rente oder sonst was hast. Vielleicht solltest du Reiseführer werden :D nur so eine Idee ^^ Nur so als Notfallplan falls du echt in Schwierigkeiten bist. Und halte Kontakt zu deiner Familie.

Viel Glück! :D

Jan512 
Fragesteller
 07.01.2014, 03:23

Das ist das nächste Ding, ich hätte am liebsten auch schon möglichst vor 30 Kinder, ein Leben in der ich keine Familie gründen würde, wäre ein verschenktes Leben.

Ich hoffe ich lerne einfach eine Frau auf dem Weg kennen, die ähnlich drauf ist. mit 20 hab ich dafür ja noch genug zeit ;)

danke für die antwort, jede antwort hilft mit hier ein bisschen weiter mich in der entscheidung zu festigen, genau das brauch ich jetzt. und sollte sich was klarstellen in der nächsten zeit, dann ist der plan bis anfang sommer geld zu verdienen und dann auf nimmerwiedersehen für 3 jahre oder so

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Newcastle92  08.01.2014, 09:18

Die Rente wird es sowieso nicht mehr geben.. Das mit dem Job als Reiseleiter wäre glaub ich schon eher was und im Gegensatz zu den ganzen Widerworte vom sozialen Umfeld, es ist kein utopischer Job. Man informiere sich nur ein bisschen und man findet.. So habe ich auch was in S.amerika gefunden.

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Ich stieß eben zufällig auf diese Frage, welche mich auch zugleich bewog mich anzumelden, um etwas hierzu beizutragen - zu sehr erinnert mich der Text an mich selbst: habe mit 14 das Gymnasium geschmissen, was den Missmut meiner Eltern auf mich zog, allerdings war es mir unlieb meine Zeit mit Schule zu verplempern; es ist hart ausgedrückt ein KZ des Geistes. Man nivelliert, formt eine Masse heran. Mittlerweile bin ich 20 und sitze wieder dort. Tja, der endgültige Wille auszubrechen fehlte. In mir fehlt der Mann der Tat, um es mit Pierre Drieu la Rochelle zu sagen. Es war bloß ein jämmerliches Aufbegehren, mehr nicht. Darum bin ich ein wenig vor Neid erblasst, dass du genau das in die Tat umgesetzt hast, wovon ich immer träumte und ich auch heute noch in Phasen der Verzweiflung fantasiere. Ich kam damals auch mit zwei anderen in Kontakt, die genau denselben Gedanken hegten - einfach in die weite Welt zu wandern, durch das Wesen wunderschönster Natur. Wir malten es uns nur aus, imaginierten und spintisierten uns zusammen die Ideale des Wandervogels wieder zu neuem Leben zu erwecken - aber es war nur das: ein Wolkenkuckucksheim. Nothing more and nothing less.

Es ist also schön zu sehen, dass du dies erfüllt hast. Um also deine Frage zu beantworten: Ja, sehr wohl nachvollziehbar und bezüglich vernünftig:

"Von einem Mann mit einem gewöhnlichen und gesunden Geist kann man nicht erwarten, daß er Großes vollbringt; nur wenn er sich in einen beinahe verrückten, verzweifelten Zustand bringt, weit jenseits von Vernunft und Eigennutz, kann er solches leisten." (Raphael - Der dreifache Feuerweg)