Ausbilderin weigert sich Berichtsheft zu unterschreiben?
Hallo,
seit März dieses Jahres befinde ich mich unfreiwillig aufgrund der Corona - Pandemie im Beschäftigungsverbot (seitens meiner Chefin aus)
Um weiterhin halbwegs meiner Ausbildung nachgehen zu können besuche ich den Berufsschulunterricht und führe weiterhin -wie vertraglich geregelt - meinen Ausbildungsnachweis. Dieser wird regelmäßig in der Schule eingesammelt und auf Vollständigkeit geprüft.
Nun habe ich das Problem, dass meine Ausbilderin (gleichzeitig meine Chefin) sich permanent weigert meinen vollständigen Ausbildungsnachweis im Zeitraum meines Beschäftigungsverbotes (den sie mir erteilt hat) zu unterschreiben. Letzendlich besteht - trotz Beschäftigungsverbot - das Ausbildungsverhältnis. Auch ein Gespräch mit meinem Fachlehrer konnte sie nicht zum unterschreiben bewegen. Nun habe ich bedenken aufgrund dessen nicht zur Prüfung zugelassen zu werden.
Als letzte Instanz würde ich meine zuständige Kammer darüber benachrichtigen jedoch habe ich große Angst vor den Konsequenzen, da meine Chefin unberechenbar ist.
Gäbe es Alternativ-Lösungen oder könnte ich auch irgendwie mit den fehlenden Unterschriften zur Prüfung zugelassen werden? Hat jemand damit Erfahrungen?
LG Mona
3 Antworten
Das Berichtsheft ist Voraussetzung zur Prüfungszulassung, da gibt es keine Alternative.
Wenn sie sich weigert, und auch das Gespräch mit dem Klassenlehrer nichts gebracht hat, ist die nächste Stufe tatsächlich der Beauftragte der Kammer. Die werden es auch erstmal mit Gesprächen probieren, haben aber auch etwas stärkere Druckmittel als die Schule.
Eine andere Chance sehe ich nicht, und so wie Du das beschreibst, kann das Verhalten der Chefin ja sowieso kaum schlechter werden.
Du kannst auch mit dem Klassenlehrer reden, dass er zur Kammer geht und dich somit ein bisschen aus der Schusslinie nimmt. Ich an seiner Stelle würde das sowieso tun.
Nachtrag: Was steht denn im Heft eigentlich drin, wenn Du nicht arbeiten darfst?
Das wird wohl der einzige Weg sein.
Da ich weiterhin die Berufsschule besuche stehen meine Berufsschultage drin (auch Unterrichtsthemen, Klassenarbeiten etc) . Ansonsten habe ich unter Bemerkungen hinterlegt, dass ich mich von XX.XX. XXXX bis YY.YY.YYYY im Beschäftigungsverbot befinde.
Mein Betrieb ist insolvent und ich bin dann paar Wochen nur zur Berufsschule gegangen. Ich habe dann einfach immer geschrieben was ich in der Berufsschule gemacht habe, ich denke beim Fragesteller wird es ähnlich aussehen
Also erstmal handelst du genau richtig.
Meiner Ausbilderin war auch so… ich habe jeden Freitag mein Berichtsheft abgegeben und die hat das immer ewig einbehalten und anstatt es zu unterschreiben nach den kleinsten Fehlern gesucht, wie ein Komma zu viel zum Beispiel, um dann nicht unterschreiben zu müssen.
Ich würde an deiner Stelle wirklich zur zuständigen Kammer gehen, mit der IHK habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, die helfen einem wirklich, zumal die dann Bescheid wüssten, falls einige Nachweis dann doch nicht unterschrieben wären.
Hat sie dir denn gesagt, warum sie nicht unterschreibt? Machst du in ihren Augen was falsch?
Ganz wichtig: die Ausbildungsnachweise müssen unterschrieben sein, sonst sind sie ungültig!
Erst wollte sie monatlich mein Berichtsheft. Dies gab ich ihr auch immer am Ende des Monats ab. Irgendwann wurde ihr dies zu viel weil ich dies sehr detailliert geführt habe und ich sollte es nur dann abgeben, wenn mein Berufsschullehrer die Hefte einsammelt. Das tat ich auch; seit dem 01.03.'21 befinde ich mich im Beschäftigungsverbot. Weder von Februar '21 noch von März '21 bis jetzt hat sie nicht unterschreiben wollen.
Wenn deine Chefin auch auf Druck der Kammer nicht einsichtig ist, wird die Kammer für dich eine Ersatzausbildungsstelle finden und deinen aktuellen Betrieb von der Ausbildung ausschließen.
Der Ball liegt definitiv nicht bei dir, den müssen andere zurückspielen.
Wende dich unbedingt an die zuständige Kammer, nur die kann dir helfen.