Apokryphen des Neuen Testaments?

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Zur Zeit des Frühchristentums waren sehr viele Texte in verschiedenen Varianten und Sprachen einzeln im Umlauf. Wie aus diesen Texten dann letztlich die Bibel entstand, lässt sich auch heute noch sehr gut nachvollziehen, da die entsprechenden Briefe und Texte hierzu immer noch in der Bibliothek des Vatikans vorliegen und öffentlich einsehbar sind.

Schon im 2. Jahrhundert äußersten sich erste katholische Kirchenlehrer dazu, welche dieser Schriften kanonisiert, also für gültig erklärt werden sollten und welche nicht. Gleichzeitig wurden diese Texte auch redaktionell überarbeitet, indem einige Textpassagen entfernt, einige hinzugefügt und andere umgeschrieben wurden.

Beim Konzil zu Nicäa 325 wurde dann erstmals intensiv diskutiert, eine allgemein verbindliche Bibel aus den vorhandenen Texten zusammenzustellen. Dabei wurde für das AT praktisch der vorhandene hebräische Tanach komplett übernommen und lediglich neu sortiert.

Bei den Schriften, die zum neuen Testament zusammengestellt werden sollten, gab es unter den Bischöfen allerdings heftige Diskussionen. Letztlich setzten sich aber die Katholiken aus Rom durch, da sie mit Kaiser Konstantin im Rücken, einem berüchtigten Mörder,  die größte Macht hatten. Konnten sich die Bischöfe überhaupt nicht einigen, sprach Konstantin auch schon mal ein Machtwort betreffs Glaubensinhalte und aufzunehmender Bücher. Am Ende gelangten so nur die Schriften ins NT, die der damals schon weit entwickelten katholischen Dogmatik entsprachen. Die Schriften, die nicht zur katholischen Dogmatik passten, wurden verdammt und systematisch vernichtet. Viele dieser Schriften sind daher auch nur dem Namen nach bekannt, da sie in Schriften der Kirchenlehrer als abzulehnend erwähnt werden. Einige der abgelehnten und vernichteten Schriften haben aber doch überlebt, z.B. in Nag Hammadi oder Qumran. Die Anhänger der abgelehnten Schriften, die nicht der katholischen Dogmatik entsprachen, wurden systematisch verfolgt, unterdrückt und notfalls auch ermordet.

Endgültig beschlossen wurde die Zusammenstellung der Bibel dann von den katholischen Bischöfen auf dem Konzil zu Karthago im Jahre 397. Diese Zusammenstellung ist noch heute die Grundlage der katholischen Bibel, die in ihrer lateinischen Übersetzung Vulgata genannt wird. Auf diesem Konzil wurde auch beschlossen, dass genau diese Texte als "göttlich" anzusehen seien und alle nicht aufgenommenen Texte nicht göttlichen Ursprungs seien, weshalb sie auch in Zukunft niemals in einer Bibel auftauchen dürfen und ab da als Apokryphen bezeichnet wurden.

Diese Zusammenstellung der griechischen Texte wurde dann vom katholischen Kirchenlehrer Hyronimus anfangs des 5. Jahrhunderts ins Lateinische übersetzt und diese lateinische Übersetzung ergab dann die erste Bibel, die sogenannte Vulgata, die bis zu Luther alleine verbindlich für alle römisch-katholischen Christen war.

Eine Möglichkeit das festzustellen ist, wie sich Jesus oft äußerte. Er sagte oft:

(Lukas 10:26) . . .Er [Jesu] sprach zu ihm: „Was steht im GESETZ geschrieben? Wie liest du?“ 

Jesus bezog sich also auf die Schriften. Gibt es im NT keine Verbindung zu den Schriften des AT, sind es Apokryphen.

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