Allopatrische Artbildung vs Adaptive Radiation?

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Allopatrische Artbildung oder Allopatrie bezeichnet die Artbildung in voneinander geographisch isolierten Gebieten (im Unterschied zur Sympatrie, wo sich die Aufspaltung in zwei Arten innerhalb des gleichen Verbreitungsgebiets vollzieht und zur Parapatrie, bei der die Verbreitungsgebiete unmittelbar aneinander grenzen).

Von adaptiver Radiation spricht man, wenn es in einer Evolutionslinie mehrere Artbildungsprozesse gibt, wenn also innerhalb kurzer Zeit nicht nur zwei, sondern viele Arten entstehen. Die zeitliche Aufeinanderfolge der einzelnen Artaufspaltungen ist dann so dicht, dass sich mit den gängigen Methoden die einzelnen Dichotomien (Aufzweigungen eines Stammbaums) nicht aufschlüsseln lassen. Zur adaptiven Radiation kommt es oft dann, wenn eine Evolutionslinie in einem neuen Lebensraum sehr viele ökologische Nischen besetzen kann. Beispiele für Radiation sind z. B. die Darwinfinken auf dem Galápagos-Archipel, die etwa 18 Arten stammen alle von einer gemeinsamen Stammform ab, die Radiation der Buntbarsche (Cichlidae) im Tanganjika-, im Malawi- und im Victoria-See in Ostafrika oder die Radiation der Beuteltiere in Australien.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig