"Ach Liebste, lass uns eilen" - wie ist das zu verstehen?
Hallo ich habe in der Schule für ein Gedicht aufbekommen es in wenigen Sätzen kurz Zusammen zu fassen. Jedoch verstehe solche Gedichte meist nicht oder sehr schlecht.
Ach Liebste, laß uns eilen, Wir haben Zeit:Es schadet das Verweilen Uns beiderseit.Der edlen Schönheit Gaben Fliehn Fuß für Fuß,Daß alles, was wir haben, Verschwinden muß.Der Wangen Zier verbleichet Das Haar wird greis,Der Äuglein Feuer weichet, Die Brunst wird Eis.Das Mündlein von Korallen Wird ungestalt,Die Händ als Schnee verfallen, Und du wirst alt.Drum laß uns jetzt geniessen Der Jugend Frucht,Eh denn wir folgen müssen Der Jahre Flucht.Wo du dich selber liebest, So liebe mich,Gib mir, daß, wann du gibest Verlier auch ich.
Ich habe es so verstanden das es um ein paar geht was sich nicht nur zurück lehnen soll und nichts machen, sondern im Leben beeilen, da man schnell alt wird. Ist das richtig ? Wenn nein, könnt ihr mir helfen ?
4 Antworten
dieses wir haben zeit steht ja im wiederspruch zum rest des gedichtes. es geht ja eben darum, die jugend voll auszukosten, bevor man alt wird. man müsste sich fragen wofür das "zeit haben" stehen könnte?! für ewigkeit? dass sie immer zusammenbleiben und deshalb zeit haben?
"Ach Liebste, laß uns eilen, Wir haben Zeit":
Hier besteht überhaupt kein Widerspruch, wie tschia behauptet, der/die den Vers gar nicht verstanden hat. Das Gedicht ist ja im Sinne des Barockzeitgefühls zu verstehen, also der Zeitlichkeit/Vergänglichkeit.
Wir haben Zeit bedeutet daher hier: Zeit konstituiert uns, wir sind zeitliche Wesen, wir haben Zeit in uns, in dem Sinne, wie wir auch sagen können: wir haben ein Herz, eine Seele - laßt uns die notwendigen Konsequenzen daraus ziehen.
Ferner hat es keinen Sinn, ein Gedicht "in einigen wenigen Sätzen" zusammenzufassen, denn nur Inhaltliches kann zusammengefasst werden, und ein Gedicht besteht weitgehend in der formalen Gestaltung, die die Aussage mitbestimmt.
So langweilig ist dieses Gedicht von Martin Opitz doch gar nicht. Die Barockdichter waren oft listige Kerle und haben hinter schönen Versen über geläufige Themen (Liebe - Schönheit - Vergänglichkeit - lebe jetzt - denke an den Tod) recht knallharte Aussagen versteckt. Sieht man auch in diesem Gedicht. Kurz und grob gesagt heißt es darin: Hör mal, Püppchen, mach, dass du mit mir ins Bett kommst, denn bald schon bist du eine alte Schreckschraube und es sieht dich eh keiner mehr an. Wenn du also was von deinem Leben haben willst, dann mach ein bisschen Bettgymnastik mit einem so tollen Kerlchen wie mir." Punkt.Sag das heutzutage mal einer Frau ... und dann geh schnell in Deckung!
hihi das hatten wir auch in deutsch :D also ich versuchs mal zusammen zu kriegen. also erstmal war das ja das mit dem älter werden und dass man die zeit genießen soll. und man halt immer unsexier wird :D Gib mir, daß, wann du gibest Verlier auch ich. und das hieß irgendwie wenn man jemandem seine zeit schenkt schenkt dieser auch die eigene zeit :D mehr weiß ich leider nicht mehr ... war auch ein ziemlich langweiliges thema..