Abitur nicht bestanden, was nun?

2 Antworten

Hm. Aus der Beschreibung entnehme ich, dass du wenigstens in der 10. Klasse die Mittlere Reife als Rückfallebene mitgenommen hast? Dann stehst du ja immerhin nicht ohne irgendwas da.

Dass Stress den Kopf blockiert und dann blöde Dinge passieren, ist leider völlig normal. Die Antwort auf dieses Problem besteht eher darin, den Stresslevel zu reduzieren.

Meine Familie weiß davon halt eben auch nichts weshalb sie weiter von einem bestandenen Abitur sowie einem Studium ausgehen und mir in dieser Hinsicht viel Stress machen.

Allein hier denke ich, dass es ein deutlicher Gewinn wäre, reinen Tisch zu machen was Sache ist. Dass dieser Erwartungsdruck weg kommt. Vielleicht reicht das alleine schon, um die Nachprüfungen möglich zu machen.

Schau mal: Deine Eltern wissen doch längst, dass du psychische Schwierigkeiten hast. Du warst schon mehrfach in Therapie, du bist jetzt in der Klinik. Also die ganz große Überraschung wird es für sie nicht sein, wenn sie erfahren dass das mit dem Abitur nicht so läuft wie erhofft.

Was natürlich bei so einem Gesprächsthema deutlich hilft, ist wenn der Plan B schon steht.

Die Alternative die mir bevor schwebt ist das Abitur jetzt einfach fallen zu lassen und sich im nächsten Jahr für eine Ausbildung als Mediendesigner zu bewerben und mich jetzt halt Gesundheitlich wie auch immer zu fangen und weiter machen zu wollen.

Mal blöd gefragt: Warum erst nächstes Jahr? Das hieße, jetzt zu entscheiden dass du ein Jahr lang mehr oder weniger herumsitzt und das Gefühl hast, dass bisher nichts geklappt hat. Ich habe selbst so meine Erfahrungen mit Depressionen... So herumzusitzen und viel Zeit für negative Gedanken zu haben, hilft überhaupt nicht. Planlosigkeit ist das Schlimmste.

Versuche, noch für diesen Herbst eine Ausbildungsstelle zu bekommem. Schau' mal, du hast immerhin eine Idee, was für eine Ausbildung du machen möchtest.

Das hätte den riesengroßen Vorteil, dass du dann voraus schauen kannst: Du hast nen Plan, das Leben geht weiter, du erreichst was. Das kann der Psyche sehr gut tun.

Auch im Hinblick auf deine Eltern: Ja, schade dass das mit dem Abitur nichts wird. Aber du hast immerhin eine Antwort auf ihre Angst, dass ihr Junge vielleicht gar nichts erreicht: Zwar kein Studium, aber nichtsdestotrotz eine Ausbildung von der du dann später leben kannst. Der Schritt vorwärts ist kleiner als erhofft, aber es ist ein Schritt vorwärts.

Wenn das mit dem Mediendesign diesen Herbst nichts wird, würde ich übrigens schauen ob es nicht eine andere Ausbildung gibt, die wenigstens ganz okay wäre. Mit der Überlegung im Hinterkopf, dass du dann ja ein Jahr Zeit hast, eine Mediendesign-Ausbildungsstelle für nächstes Jahr zu finden, aber währenddessen schonmal nen strukturierten Tagesablauf (wichtig!) und eine Ausbildungsvergütung hast.

Und natürlich: Solche Dinge auf jeden Fall immer mit dem Therapeuten besprechen!

Hi, bist Du in Therapie ? Wenn nicht wird das höchste Zeit, sonst weiß ich nicht, wie Du den Mediendesigner schaffen willst.

Sorry, ich bin nicht früher zum Antworten gekommen. Viel Erfolg bei Biologie.

Du hast selbst erkannt, daß es an Deiner psychischen Verfassung liegt - dagegen kann man etwas tun. Du weißt, daß das das Grundproblem ist. Das schreibst Du sehr deutlich.

Denke an Dich und erstmal nicht an Deine Eltern. Offenbar glaubst Du nicht an allzu viel Verständnis von dieser Seite.