1 Jahr nach dem Abitur nichts machen - Nachteile?
Letztes Jahr habe ich mein Abitur gemacht. Bisher war ich ein wenig Reisen und sonst nur Arbeiten. Im Oktober erst geht mein Studium los.
Oft liege ich derzeit einfach zu Hause rum und tue nichts, wenn ich nicht gerade arbeiten bin.
Mir ist langweilig und habe nur noch zu einer Freundin aus Schulzeiten Kontakt mit der ich mich alle 2 Wochen mal verabrede.
Motivation ist kaum noch vorhanden. Ich habe Angst, dass dieses vermeintlich “entstressende” freie Jahr nach dem Abi für nur noch mehr Negativität gesorgt hat.
Ich lebe ohne Plan in den Tag rein, sehe ab und zu meine Arbeitskollegen und sonst geht nichts ab.
Wie wahrscheinlich ist es, dass mich dieses “Jahr des Nichts tun” fürs Studium demotiviert? Kann das passieren?
Wie ist euer Wissen/ eure Erfahrung über 1 Jahr Pause nach dem Abitur und nur Jobben?
1 Antwort
Ich hatte nicht offiziell ein Jahr Pause, sondern habe sofort mit dem Studium im Oktober begonnen. Dort stellte ich aber sehr schnell fest, dass es mir nicht gefällt und ich mich woanders bewerben werde. Im Zeitraum von Januar 2022 bis Ende August 2022 konnte ich also chillen.
Dementsprechend hatte ich da quasi auch "frei". Ich ging nicht mehr zu den Vorlesungen und wartete lediglich auf Vorstellungsgespräche, welche erfolgreich verliefen.
Ich hing ebenfalls fast nur drin, bestimmt 10-12 Stunden täglich am PC. Irgendwann war es natürlich mal langweilig, aber jetzt so im Nachhinein war es trotzdem eine super schöne Zeit. Ich konnte aufstehen und tun was ich möchte, es war entspannt und ruhig. Als Überbrückung habe ich mir einen Nebenjob im Discounter auf 450€ Basis besorgt, damit ich zumindest ein wenig Knete habe um mir die Zeit zu vertreiben.
Selbst dieser kleine Minijob hat mich doch motiviert, da er signalisierte dass ich gebraucht werde.
Genieß die Zeit und versuche vielleicht, doch irgendwie produktiv zu sein. Sport ist so ziemlich das Beste, was du tun kannst in dieser Zeit. Mache dir Dinge zur Gewohnheit, für die du vielleicht später keine Zeit mehr hast. Probiere verschiedene Rezepte, geh spazieren, probiere Sportarten aus und bleib am Ball, probier Meditation, schau Filme und chill.
Auch wenn es zwischendurch langweilig war, würde ich es als beste Zeit meines Lebens betrachten. Auch, wenn ich manchmal einsam war. Ich traf mich ebenfalls nicht so oft mit Freunden.
Es war bei mir eher der gegenteilige Effekt von deinen Befürchtungen. Wenn du über Monate kein wirkliches Ziel hast, dann klammerst du dich umso mehr an neue Herausforderungen - schließlich möchtest du ja zeigen, dass du viel erreichen kannst. Ich dachte letztes Jahr viel darüber nach, was ich tun möchte und wie ich mein Leben gestalten will.
All das hat meine Motivation für das duale Studium gestärkt, sie hält immer noch an.
