- Sprichwörter und ihre Ursprünge -

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Ich kann Dir z.B. sagen, dass die Redewendung "Er gibt den Löffel ab" aus dem Mittelalter stammt, wo noch nicht mal alle Menschen Ihren eigenen Löffel hatten und diesen wenn sie gestorben sind, entweder weitervererbten oder diese von Dieben dem Leichnam abgenommen wurden.

Die Weitergabe an die Erben nannte man eben "Löffel abgeben".

Der Tod und der Löffel - (Geschichte, Buch, Sprichwort)

Von mir sebst geprüft und weitgehend für richtig befunden:

  • Zuviel Geld verdirbt den Charakter (seitdem ich arm bin, habe ich erheblich mehr zu bieten !)
  • Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will. (Warnung an alle die Schul-Faulpelze hier !)
  • Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. (oder nur mit einem ERHEBLICH höheren Aufwand - z.B. Abitur nachholen !)
  • Jeder ist seines Glückes Schmied (Mach nicht Dein Schicksal, ein höheres Wesen oder ausschließlich Deine Eltern verantwortlich, wenn Du es zu nichts bringst !)

Sag bitte nicht "man labert vor sich her" wenn Du meinst Du tust das.


Nach großem Latinum und einer Neigung zu Germanistik auf dem Gymnasium, langjährige Leitung der Schülerbücherei verwende ich Sprichwörter eigentlich nur, um die Banalität ihrer Aussage ironisch zu betonen - ziehe es also vor, keine Banalitäten von mir zu geben.

Am schlimmsten sind mir da die Norddeutschen um Bremen/Hamburg herum aufgefallen (wo meine Vorfahren zu einem Drittel herkommen), die meist nichts besseres auf die Frage nach dem Wohlergehen zu antworten haben, als "wat mutt - dat mutt". Raten Sie mal, warum ich aus Hamburg weggezogen bin.

deewee  11.01.2011, 08:22

Das klingt nach Schicksalsergebenheit. Gibt es ähnlich im Rheinischen "Et wöre schon imma jutt jejange." Möge dies liebevoll auffangen - !In Hamburg sagt man Tschüss" von Heidi Kabel gesungen. Das ist liebevoll.

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  • "Watt dem einn' siin Uhl' - iss dem annern siin Nachtigall ! (Der eine schwärmt für EULEN, der andere für den Vogel Nachtigall) Es gibt Leute, die trainieren für den Marathon-Lauf und der andere zieht es vor, seinen grünen Daumen im Schrebergarten zu üben (=sich in Pflanzenleben & Jahreszeiten einzufühlen) -OHNE DADURCH WENIGER WERT zu sein. Einer schwärmt für Trompetensoli, dem anderen ist das viel zu laut & bevorzugt die feinen Zwischentöne des CELLO.
  • "Gebt uns ein Kind bis zum fünften Jahr und wir werden es haben ein LEBEN LANG!" Wenn man einen jungen Menschen früh genug in die psychologisch geschickten Finger bekommt, wird es nicht mehr in der Lage sein, EIGENSTÄNDIG zu denken.(Jesuitisches Wissen um Psychologie)
  • JEDE Reise beginnt mit dem ersten Schritt ! (Sobald Du Dir eine Zielvorstellung erarbeitet hast - fange an - ohne Dir auszumalen, wie LANG/schwierig der Weg sein wird)
  • Mit dem Hute in der Hand kommt man durch das ganze Land.(Du kannst Dir viele Schwierigkeiten ersparen, wenn Du höflicher bist, als UNBEDINGT erforderlich)
  • Der Weg ist das Ziel (Wenn Du Schwierigkeiten hast, Dein gesetztes Ziel zu erreichen, ist das nicht das Wesentlichste. Hör auf, auf die Spitze der Pyramide zu starren, die Du erreichen möchtest und geh' wie beim Salamie-Essen (= härteste Wurst überhaupt) vor: immer ein kleines Scheibchen nach dem anderen. Wenn Du das ausdauernd genug tust, ist auch DIE irgendwann zuende !!