Wie sollte man auf katastrophale AirBNBs reagieren?
Hallo,
ich hab letzthin erstmals eine Wohnung bei AirBnB gemietet und war enttäuscht. Es waren Dutzende von Mängeln vorhanden. Ich bin nicht ganz sicher, wie ich damit umgehen soll, da ich natürlich Revanche-Bewertungen, Blacklisting und dergleichen vermeiden will.
Unter den Mängeln waren zahlreiche leichtere Probleme, die aber um so schwerer wiegen, weil sie deutlich machen, dass der Vermieter seine ganz grundlegenden Hausaufgaben systematisch nicht gemacht hat. Beispielsweise kein Handfeger, Kehrblech hinter dem Abfalleimer im Unterschrank versteckt - kein Besen - keine Ersatz-Mülltüten, keine Bierdeckel oder Tischdecke, nur ein einziges Trockentuch - keine einzige Ablage im Bad und nur ein einziger Handtuch-Haken - keine Aufhänger für Trockentücher in der Küche - keine Bezüge für Bettdecken / Kopfkissen der als Bett im "zweiten Schlafzimmer" angepriesenen Schlafcouch.
Andere Mängel waren dagegen eklatante No-Gos, namentlich die widerlichen Flecken auf allen Matratzen oder Auflagen (so vorhanden) der Betten, die natürlich nach Körperflüssigkeit aussahen.
Mängel am Renovierungszustand reichten ebenfalls von "leicht" nach "schwer - von abgeschlagenen Kanten der Wände, abgelösten Umleimern der Möbel und einem Bruch im Spiegel des Kleiderschranks über einen kaputten Rollladen, der sich nicht öffnen ließ, bis hin zu einer absoluten Todesfalle - der Durchgang zu den Mülleimern im Hinterhof ist unbeleuchtet und statt einer normalen Stufe war dort eine abschüssige Stolperfalle hinbetoniert worden, die man im Dunklen nicht sehen konnte und wo ich mir fast den Hals gebrochen hätte.
Dazu kam die permanente Ruhestörung durch Nachbarn von der anderen Seite des Innenhofs, die sich teils am Abend stundenlang lautstarke Vorträge in aggressivem Tonfall in irgend einer Balkan-Sprache hielten, teils mitten in der Nacht betrunken stundenlang lautstarke unflätige Streitereien ausfochten.
Zugleich hieß es in der Beschreibung, ein Kfz-Stellplatz gehöre zur Wohnung, der dann aber vor Ort nicht ausgewiesen war. Dass sich ein (öffentlicher) Parkplatz direkt vor der Wohnung fand, war aus meiner Sicht reiner Zufall. In dem Stadtteil herrscht offensichtlich mittelkrasser Mangel an Parkraum.
Das Allerschlimmste - dass wir auf den Betten nicht schlafen konnten - will ich noch nicht einmal dem Vermieter anlasten, da das ja weitgehend ein persönliches Problem ist und andere Kunden womöglich solche weichen Matratzen mit einfachen Rollrosten bevorzugen und gut darauf schlafen können. Kann mir zwar niemanden vorstellen, der mit der harten Kante mitten in der Liegefläche der "Schlafcouch" zurecht kommt, aber hey.
2 Antworten
Viele Deiner Aspekte sind schon sehr pingelig aus meiner Sicht. Aber wenn Du Deine Kritik ganz sachlich aufschreibst, ist das völlig in Ordnung. Jeder kann dann selbst bewerten, ob ihn das stört oder eben nicht.
Für die Nachbarn kann der Vermieter nichts, aber wenn das die normale Geräuschkulisse ist, ist das schon eine Erwähnung wert. Ähnlich, als wenn man über einer Kneipe wohnt.
Ich würde ein sachliches Kommentar schreiben und erstmal die großen Mängel aufführen. Dazu erwähnen, dass es noch weitere kleine gab, die alleine nicht schlimm gewesen wären, aber in der Menge und in Kombi mit den großen dann eben schon. Von den kleinen dann einfach ein paar Beispiele nennen, damit sich andere ein Bild machen können.
Dass es keine Bezüge für die Schlafcouch gab finde ich beispielsweise nur interessant, wenn man diese als Schlafplatz mit gebucht hat. Wenn die Anzahl der Gäste nur für das Schlafzimmer war, finde ich es vollkommen ok, wenn der Rest nicht da ist.
So Kleinkram wie kein Putzmaterial (Besen, Kehrblech) ist oft so, wenn die Person mehrere Airbnbs anbietet und die Reinigungskräfte mit dem Material hin und her fahren. Fehlende Ablagen im Bad oder keine Haken für Handtücher ist in Ferienhäusern in Dänemark auch ein häufiges Problem, zudem in vielen Airbnbs, ich nehme daher standardmäßig immer Türhaken mit (die, wo eine Seite breit, eine dünn ist, damit es auf jede Tür passt).
Mülltüten und so Kleinkram sind sehr unterschiedlich, oft hängt das eher daran ob vorherige Gäste was da gelassen haben.
Je nach Land sind so Späße wie Stolperfallen eben auch normal, weil da nicht groß drauf geachtet wird, ich hatte schon welche wo einfach ein 15cm tiefes Loch im Boden war, wo man super reintreten und stolpern konnte. Auf den Hinweis dazu, nachdem ich im Dunkeln gestolpert war, kam nur (sehr direkt, aber freundlich formuliert) ich sollte lernen nicht in Deutschland zu sein und meine Augen auf zu machen, bevor ich laufe. Der Host hat sich vermutlich gefragt, was mein Problem sei, weil das dort normaler ist mal Stolperfallen zu haben, auch an öffentlichen Plätzen.
Hast du den Vermieter über die großen Mängel informiert? Wenn ja, wie war die Reaktion?
Die wichtigsten Punkte bei dir finde ich die vielen Flecken von Körperflüssigkeiten, der fehlende (oder nicht ausgewiesene) Parkplatz, viele kaputte DInge (2-3 Beispiele nennen) und dann auch, dass der Host darauf nicht reagiert hat oder keine Abhilfe angeboten hat. Also um zu zeigen, dass es nicht nur kaputt ist (was vorkommen kann), sondern dem Host auch noch komplett war. Denn eben noch 3-5 kleinere Dinge, mit HInweis, dass sie das negative Gesamtbild verstärken und voll ins Bild passen.
Wichtig ist sachlich schreiben, das ganze mit Beispielen benennen, dann kann dir der Host nichts. Er sieht deine Bewertung auch erst, nachdem er deine geschrieben hat.
Dass die Reinigungskräfte mit dem grundlegenden Reinigungsmaterial von einer Wohnung zur anderen fahren, ist keine akzeptable Entschuldigung für das Fehlen von grundlegendem Reinigungsmaterial. Das ist dann eine gezielte Sparmaßnahme des Vermieters auf Kosten der Kunden und macht die Sache sogar noch schlimmer als wenn es aus reiner Unachtsamkeit geschieht.
Und die Kunden buchen auch keine Betten, die Buchen eine Wohnung, welche mit einer gewissen Anzahl von Betten inseriert wird. Wer wo schläft und warum, geht den Vermieter mal überhaupt nichts an. Der ist verpflichtet, die inserierten Merkmale bereitzustellen. Fertig, aus.
Ich hab während des Aufenthalts nicht mit dem Anbieter darüber gesprochen, geschweige denn mich beschwert, da ich ganz andere Sorgen hatte. Dies war das Gegenteil einer Vergnügungsreise und ich hatte nicht zuletzt aufgrund der einwandfreien Bewertungen mit größter Selbstverständlichkeit angenommen, dass wenigstens die Unterkunft einfach nur funktionieren würde. War ein wenig skeptisch, ob ich rechtzeitig den Türcode bekommen und überhaupt termingerecht würde einziehen können, aber der Part war völlig reibungslos.