Welche Angst begleitet dich schon lange, obwohl sie eigentlich nicht mehr zu deinem Leben passt?
Angst gehört zu unserem Leben dazu. Sie schützt uns und macht uns aufmerksam. Doch manche Ängste bleiben viel länger, als es nötig wäre.
Manchmal sind es Ängste aus der Kindheit, die uns als Erwachsene immer noch blockieren.
Manchmal ist es eine alte Unsicherheit, die gar nichts mehr mit dem heutigen Leben zu tun hat, uns aber trotzdem begleitet.
Welche Angst begleitet dich schon lange, obwohl sie eigentlich nicht mehr zu deinem Leben passt?
Ist es die Angst, nicht zu genügen oder verlassen zu werden?
Ist es eine Angst vor Veränderung, die dich zurückhält, obwohl du längst bereit wärst?
Oder etwas ganz anderes, das du dir nur schwer erklären kannst?
Spannend ist auch die Frage, wie du heute damit umgehst.
Hast du einen Weg gefunden, diese Angst kleiner werden zu lassen, oder spürst du, dass sie immer noch viel Raum einnimmt?
Ich glaube, dass viele Menschen ähnliche Erfahrungen machen. Vielleicht können wir hier voneinander lernen, wie man Ängsten begegnet, die eigentlich längst ausgedient haben.
6 Antworten
Ich möchte nicht so gerne sterben. Das hat mich schon als Kind ein bißchen gestört. Aber ob das in Deine Kategorien passt?
Die ein oder andere Angst ist uns angeboren meiner Meinung nach, die meisten basieren auf Erfahrungen und sehr viele sind durch unsere Gesellschaft geprägt.
Ich denke eine gewisse Angst zu spüren, dass macht uns auch klar, dass wir am Leben sind und hinzukommt, dass es sogar Adrenalinenthusiasten gibt, die genau diesen Kick suchen.
Persönlich denke ich, dass man jedwede Angst als Herausforderung überwinden kann und das vor allem mit einer Begleitung an der Seite.
Bei mir ist es als Beispiel eine größere Vorsicht vor tiefen Gewässern, durch eine sehr frühe Prägung des Film´s "Der weiße Hai" und auch das ich ungerne bei Menschen im Auto mitfahre, die schnell fahren, auch wenn sie gut fahren. Ich selbst habe keine Führerschein und habe als Beifahrer sehr viele Unfälle gehabt - dadurch denke ich mir, ich warte mit dem Auto fahren, bis es "KI-Auto´s" gibt die zuverlässig sind.
Allerhand Ängste und Sorgen trage ich durch die Gegend, wobei letzten Endes eine generelle Angst vor jedweder Form von Kontrollverlust an erster Stelle stehen dürfte.
lg up
Hast alles gut beschrieben!
Hast du einen Weg gefunden, diese Angst kleiner werden zu lassen, oder spürst du, dass sie immer noch viel Raum einnimmt?
In jedem Fall sollte man sich reichlich Informationen zum Thema einholen, damit man sich selbst und seine Ängste besser verstehen und somit auch optimaler mit ihnen umgehen kann.
Es gibt natürlich einmal die lebenserhaltenden Ängste und die psychologisch begründeten. Ich spreche von letzteren.
Das Wort Angst kommt aus dem lat. angustus und meint eng.
Wenn wir in die Enge getrieben werden, bekommen wir es mit der Angst zu tun.
Wenn wir selbst über etwas zu eng und eingeschränkt denken und urteilen, so bekommen wir es ebenso mit dem Gefühl der Angst zu tun.
In der Angst fühlen wir uns hilflos und bedroht.
Die Bedrohung ist meist eingebildet. Wie die zu eingeschränkten Gedanken über jemanden oder etwas auch.
Gut ist es also, sich klar zu machen, dass man sich besser an der Wirklichkeit orientiert. Gerne sollte man sich fragen, ob die Angst wirklich von der aktuellen Wirklichkeit spricht.
Angst fühlt sich unglaublich echt an, ist aber in Wirklichkeit eine miese Täuscherin.
Viele Menschen weltweit haben sehr viele Ängste.
Leider lassen sich viele Menschen von ihren Ängsten leiten, weniger von ihrem Herzen oder inneren Stimme. Da geben eher Ängste die Richtung an und sind der Herr im Haus und Geist, was natürlich ungünstig ist.
Ein Leben nach eigenen Ängste ist sehr unbefriedigend.
Es sollte einem durchaus klar sein, dass man so weder Glück noch Zufriedenheit oder gar Erfolg finden kann.
Es geht auch gar nicht darum, eigene Ängste zu unterdrücken und zu bekämpfen. Sie können ruhig da sein und man sollte sich gut und gerne freiwillig und ganz bewusst ihnen zuwenden, damit sie ihre Macht über einen verlieren,
aber man sollte schon unterscheiden und sagen, ok, ich hab Angst, sie darf da sein, aber ich mache es dennoch, lasse mich von meiner Angst nicht abbringen. Ich entscheide mich für Mut und Vertrauen.
Mal angenommen, Angst klopfte an die Tür und Mut und Vertrauen öffneten sie, so stünde keiner vor der Tür.
Irgendwo hatte ein Löwe sein Rudel verloren. Bereits seit 20 Tagen durchstreifte er die Savanne und suchte vergeblich nach seinen Artgenossen. Inzwischen war er sehr hungrig und durstig. Außerdem war er sehr verängstigt, weil er ganz alleine war.
Dann entdeckte er ein Wasserloch. Er nahm all seine Kraft zusammen und rannte zu dieser Wasserstelle. Da er kurz vor dem Verdursten war, musste er sie unbedingt erreichen, um an das lebensnotwendige Wasser zu gelangen. Als er schließlich angekommen war, sah er einen durstigen Löwen, der sich im Wasser spiegelte. Daher rannte er davon und dachte sich: “Diese Wasserstelle gehört bereits einem anderen Löwen.”
Die folgende Nacht verbrachte er ganz in der Nähe der Wasserstelle. Allerdings wagte er es nicht, noch einmal zu ihr zu gehen. Wenn der Löwe, dem diese Stelle gehörte, zurückkehrte, dann würde er ihn vermutlich angreifen, weil er sich seiner Wasserstelle genähert hatte. Und da der durstige Löwe sehr schwach war, hätte er sich nicht verteidigen können. So verging ein weiterer Tag und die Sonne brannte unerbittlich.
Schließlich hielt es der Löwe nicht mehr aus, sein Durst war einfach zu stark. Daher entschied er sich, das Risiko einzugehen und näherte sich vorsichtig der Wasserstelle.
Als er am Wasser angekommen war, sah er wieder den anderen Löwen. Aber er hatte so viel Durst, dass er sich nicht weiter um ihn kümmerte. Stattdessen senkte er den Kopf und trank von dem kühlen Wasser. Genau in diesem Augenblick verschwand auch der andere Löwe: was dieser ängstliche Löwe gesehen hatte, war nur sein eigenes Spiegelbild.
So sind unsere Ängste: sie verschwinden in dem Moment, in dem wir uns ihnen stellen.
„Hier in meiner Praxis lebt eine Maus, die an meinen Büchern knabbert. Mache ich zuviel Aufhebens von der Maus, wird sie sich vor mir verstecken und ich werde nichts anderes mehr tun, als sie zu jagen. Stattdessen habe ich meine wertvollsten Bücher an einen sicheren Platz gestellt und ich erlaube ihr, an den anderen zu knabbern.
Auf diese Weise bleibt sie eine einfache, kleine Maus und wird nicht zu einem Monster.
Mein Rat lautet also: Richten Sie Ihre Angst auf einige wenige Dinge, dann bleibt Ihnen Mut für das, was wichtig ist.“
Khalil Gibran
Und immer wieder dran denken, wer den Kopf in den Sand steckt, bringt seinen Arsch in eine gefährliche Position!
Als Kind hatte ich wahnsinnige Angst vor Gewitter...heute ist es mehr der Respekt vor Naturgewalten, die der Mensch nicht kontrollieren kann. So gern er das auch möchte. Er kann sie vielleicht manchmal ein wenig lenken...aber beherrschen? Never!
Aber gewisse Ängste sind manchmal sogar förderlich...man bleibt so bisschen auf dem Boden der Tatsachen. Sie dürfen nur nicht zu viel Raum einnehmen.