freundin hat alkohol problem und sieht das nicht ein! wie kann ich sie zur einsicht bringen?

7 Antworten

Danke, dass Du Deine Frage so offen mit uns allen hier teilst.

Du hast ein Problem erkannt und so wie Du es beschrieben hast, könnten tatsächlich ein klinisches Bild einer Alkoholerkrankung vorliegen.

Ein schweres und komplexes Bild und hier kann ich nur ganz kurz einige Denkanstösse zu Deiner Stärkung anbieten.

Dieser Weg Deiner Freundin ist schwer zu gehen und schwer zu verlassen. Leider - das muss ich Dir sagen - sind das häufig lange Leidensgeschichten. Was Deine Freundin betrifft, hast Du genau das Richtige getan, Du hast Sie - wie scheint gefühlvoll - darauf angesprochen.

Und leider leider kannst Du als Freund(in) nicht mehr machen. Punkt aus Ende. Du musst wissen, dass die Gemeinschaft in der Alkoholkrankheit eine entscheidende Rolle spielt: So wie Sie mit ihren Freundinnen trinkt, so ist es auch Thema in der Gemeinschaft mit Dir und ich kann mir gut vorstellen, dass das auch in Ihrer Familie schon einmal ein Thema war.

Aus der Sicht der Alkohol-Betroffenen sind aber alle Anderen Unterstützer und Helfer. Letztlich geht es darum, diese brutale Sucht zu stützen und auch zu verstecken. Daher nennt man aus therapeutischer Sicht bestimmte Menschen im Umfeld eines Alkohol-Betroffen auch Co-Abhängig. Das bedeutet, sie haben - ob sie wollen oder nicht - eine Beziehung zu diesem Menschen UND seinem Alkohol. Ohne diesen geht es nicht.

Das bedeutet aber auch, dass Du Schluss machen musst "mit dem Alk Deiner Freudin". Das wird unabsehbare Folgen haben, Doch Du kannst nur für Dich entscheiden, wie weit Du Dich mit hineinziehen lässt. Es klingt unschön, doch ein Herausziehen eines geliebten Menschen aus der Systemerkrankung "Alkohol" ist recht aussichtslos, wenngleich es auch vorkommt.

Sei in dieser Situation ganz ehrlich zu Dir. Prüfe immer wieder Deine Gefühle und gib ihnen Raum. Suche Dir einen guten Gesprächspartner - am besten wirklich eine Vertrauensperson, z. B. an der Schule oder einer Sozialeinrichtung.

Wenn ich eine Hoffnung habe, dann Folgende: Indem Du zeigst, wie Du dem Alk aus Deiner Sicht widerstehst zeigst Du Deiner Freundin die Art und Form von Stärke, die sie selbst benötigt.

Viel Kraft und Glück für Dich.

P. S. Und vielleicht kannst Du ja auch fühlen, dass unter diesen Voraussetzungen eine "normale Beziehung" praktisch unmöglich ist, oder?

Zwangseinweisen geht nicht. Solange sie in dem Zustand niemanden schadet...ausser sich selbst. Sie ist schliesslich volljährig.

Eine Zwansgeinweisung kann auch, soweit ich weiß, nur von staatl. Seite oder Familienmitgliedern vollzogen werden.

Am besten suchst du Filme,Reportagen oder anderes Material von Alkoholkranken raus und zeigst es ihr. Die dort aufgezählten Symptome für Alkoholismus müsste ihr eigentlich bekannt vorkommen.

Naja, aber am Ende ist sie eben erwachsen und entscheidet selbst, was sie mit ihrem Leben bzw Körper anstellt.

Was auch helfen könnte: Filme sie heimlich dabei, wie sie abgeht, wenn sie voll ist und zeig es ihr. Vielleicht schreckt sie das ab.

Ich bin 26 und mein Vater war Alkoholiker. Mit 12 Jahren musste ich diverse Scennen miterleben, die mich ganz schön geprägt haben. Mein Vater hat so ziemlich viel Misst gebaut und meine Mutter täglich geschlagen. Was mich am meisten schmerzte war die Tatsache, dass er am nächsten Morgen nüchtern war und nichts mehr wusste. Er konnte sich einfach nicht erinnern, was er getan hat. Zu diesem Zeitpunkt musste ich einfach nur zuschauen und erdulden, bis ich es nicht mehr konnte. Er sagte immer "Ich trinke nicht zu viel - nur beim Essen!" Diese Aussagen konnte ich nie verstehen, weshalb ich mich entschied meinen Vater aufzznehmen und ihm JEDEN Morgen vorzuführen, wie er sich am Abend benommen hat. Desto öffters ich es ihm zeigte, desto berührter war er und desto peinlicher wurde ea ihm. Der Entscheidene Schritt zur Besinnung war ein Spitalaufenthalt bei dem er die Nachricht erhielt, dass es schlecht um seine Gesundheit steht und wen er so weiter machen würde nicht mehr lange zu leben hätte - zu diesem Moment war ich am Krankenbett und antwortet ihm: ,,Ich gehe und ich wünsch dir eine schöne Zeit, mir ist es egal ob du stirbst oder nicht, aber ab Heute habe ich keinen Vater mehr." Manche Menschen müssen einfach die Realität vor Augen haben um es zu glauben. Vielleicht würde sie die Realität abschrecken und sie würde zur Besinnung kommen, aber glaub mir, dass wird eine verdammt harte und mühsame Zeit für dich - dafür musst Du mental stark sein...

Viel Glück, iSupportU 🎀

gegen seinen willen irgendwo einweisen

Das geht nicht.

Alkoholiker müssen erst im Dreck landen (bildlich gesprochen), ehe sie zum Entzug bereit sind.

Ich bin auch arbeitslos - aber ich trinke keinen Tropfen Alkohol. Das wird also nicht der Grund sein.

ICH würde mit jemandem, der schon betrunken ist und sich dementsprechend benimmt, nie ausgehen.