Darf jeder machen was er will?

5 Antworten

Nööö, darf man nicht, wenn' s andere einschränkt. Darum gibts ja auch Gesetze, z.B. für den Autoverkehr. Stell Dir vor, es fährt jeder rum wie er Lust hat oder parkt mal eben zum Pinkeln mitten auf der Autobahn. Wenn 80 Millionen Mensch relativ dicht beieinader wohnen, brauchts halt Regeln, sonst herrscht das Recht des Stärkeren, Die setzen sich dann durch mit dem, was sie wollen. Und wehe, Du bist nicht stark genug, dann machst Du den Stiefelputzer.


Albatross09  15.10.2022, 14:21

Und warum dürfen sich dann Klimatrolle auf Autobahn-Auffahrten kleben? 🤔

Nein, denn es gibt niemanden, der tun und lassen kann was er will. Es gibt nur Gedanken darueber, die unser Verstand produziert, unablaessig, aber hartnaeckig.

Wenn du tun und lassen koenntest, was du wolltest, dann waehrst du in anderen Umstaenden, du hattest genug Geld und Freude und Freizeit und Freunde. Aber davon haben wir alle zuwenig, das sollte dir schonmal zu denken geben.

Also gibt es, wie in jeden guten Spiel, Einschraenkungen, die du nicht kontrollieren kannst, die kontrolliert der Programmierer des Spiels!

Du koenntes ihn jetzt Gott nennen, das trifft es fast perfekt!

Eigentlich kannst du gar nichts kontrollieren, weil du nur eine Spielfigur bist, die denkt, frei handeln zu koennen, aber das Programm gibt dir Feedback, damit du daran glaubst, wie die meisten anderen Mitspieler.

Wenn Game Over, dann bist du raus aus dem Spiel, kannst aber gleich wieder eingewechselt werden, je nach Bedarf und Verfuegbarkeit.

Wenn du machen moechtest, was du wirklich willst, dann musst du erkennen, wer du wirklich bist, dann kannst du Abzischen in die erweiterte Realitaet. Alles Gute!

Jeder darf denken was er will, aber nicht machen was er will. Würde jeder machen was er will, herrschte totales Chaos. Die eigene Freiheit im Tun endet dort, wo sie die Freiheit des anderen beeinträchtigen oder gar eliminieren würde.

Deshalb braucht es Regeln, wie sie am Beispiel der Strassenverkehrsordnung schon erwähnt wurden. 

Jeder darf machen, was er will, wenn er die Konsequenzen ertragen kann.

Der saloppe Spruch, dass jeder bei den nur ihn betreffenden Sachen tun kann was er will, ist eine Floskel, die dem anderen lediglich signaliseren soll, dass man sich bei der nun anschließenden Aussage darüber im klaren ist, dass letztlich der Adressat für das in Rede stehende Phänomen die Verantwortung selbst trägt. Es ist auch eine Art Beschwichtigungsanmerkung, damit der andere die folgende Anmerkung nicht als unzulässigen Eingriff in seine persönlichen Entscheidungskompetenzen erleben soll.

Im Langtext will man also sagen: Ich bin mir völlig im klaren, dass Du für Deine Kleidung natürlich ganz allein zuständig bist, aber wenn du jetzt nicht sauer sein solltest, will ich trotzdem bescheiden anmerken, dass Dein Mantel, Hemd, ... nicht mehr der momentan gültigen Mode entspricht, weil man heute mehr auf ..... solchen Mustern/Formen steht. 

Sensible Gesprächspartner werden auch nie so taktlos sein, dass sie dem anderen Ausdrücke wie "hässlich" oder "unmöglich" an den Kopf werfen, denn letztlich wollen sie doch, dass der andere sein Verhalten ändert, und da ist es immer sinnvoll, so eine Bemühung nicht mit einer demütigenden Beschimpfung zu beginnen, die viel eher in Protest mündet, weil der andere natürlich nicht sein Gesicht verlieren will, indem er widerspruchslos den Vorschlag des Freundes oder der Partnerin übernimmt. 

Bilanz: Im Umgang mit anderen Menschen, seien sie nun befreundet oder auch nicht, ist es immer vorteilhaft, die Spielregeln des positiv getönten kommunikativen Umgangs zu beachten und alle herabsetzenden, schmähenden, verurteilenden oder beschimpfenden Aussagen zu vermeiden, und stattdessen die persönliche Integrität und auch Verletzlichkeit des anderen zu respektieren und folglich einige Mühe darauf zu verwenden, um sich eine Strategie zu überlegen, wie man es erreichen kann, den anderen auf ein vorteilhafteres Verhalten hin zu überzeugen.